Claudia Schulmerich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Eric Gujer erhält den Ludwig-Börne-Preis 2022. Dies hatte der vom Vorstand der Börne-Stiftung gewählte Preisrichter, der niederländische Schriftsteller Leon de Winter entschieden, was die Stiftung in dieser Woche bekanntgab. Der Preis wird im Rahmen einer Feierstunde am 22. Mai in der Frankfurter Paulskirche verliehen, teilte der Vorsitzende der Börne-Stiftung Michael A. Gotthelf mit. Der Preis ist mit 20 000 € dotiert.
In seiner Begründung schreibt de Winter: “Eric Gujer ist ein profilierter politischer Publizist, der in seinen Essays und Kommentaren mutig auch unpopuläre und unkonventionelle Meinungen vertritt. Er setzt sich für kritisches, selbständiges Denken, für Toleranz und individuelle Freiheit ein – mit einem klaren liberalen Standpunkt. Die Freude am kreativen Umgang mit der Sprache und an der journalistischen Zuspitzung ist stets erkennbar, was zur Differenziertheit seiner Analysen beiträgt und zur Debatte einlädt."
Wie schade, daß der Niederländer weder Ludwig Börne gelesen hat, noch seinen Lebensweg studiert hat! Dann wüßte er, daß schon die Auswahl eines im besten bürgerlichen Sinn bestallten Chefredakteurs einer im besten bürgerlichen Sinn wohlbestallten Zeitung eine Fehlentscheidung ist. Daran ändert auch nichts, daß auch in der Vergangenheit zu oft die Chefs, die Oberen im Gewerbe ausgewählt wurden, statt die zu ehren, die - wie Börne - gegen die Oberen angekämpft haben. Börne stand dem "Jungen Deutschland" nahe, kämpfte mit Worten für ein demokratisches Deutschland, für die Demokratie in deutschen Landen, wobei er eine Revolution in Deutschland dafür als Voraussetzung ansah. Kaum glaublich, daß der Chefredakteur der NZZ das gutheißen täte. Auch kaum glaublich, daß ein Eric Gujer zum Hambacher Fest eingeladen würde, würde etwas Vergleichbares heute stattfinden.
Wie schade, daß der Niederländer weder Ludwig Börne gelesen hat, noch seinen Lebensweg studiert hat! Dann wüßte er, daß schon die Auswahl eines im besten bürgerlichen Sinn bestallten Chefredakteurs einer im besten bürgerlichen Sinn wohlbestallten Zeitung eine Fehlentscheidung ist. Daran ändert auch nichts, daß auch in der Vergangenheit zu oft die Chefs, die Oberen im Gewerbe ausgewählt wurden, statt die zu ehren, die - wie Börne - gegen die Oberen angekämpft haben. Börne stand dem "Jungen Deutschland" nahe, kämpfte mit Worten für ein demokratisches Deutschland, für die Demokratie in deutschen Landen, wobei er eine Revolution in Deutschland dafür als Voraussetzung ansah. Kaum glaublich, daß der Chefredakteur der NZZ das gutheißen täte. Auch kaum glaublich, daß ein Eric Gujer zum Hambacher Fest eingeladen würde, würde etwas Vergleichbares heute stattfinden.
Warum beispielsweise schlägt ein Erfolgsschriftsteller wie de Winter nicht einen Journalisten vor, der wie Deniz Yücel für seine journalistische Arbeit, für seine Worte also, ins Gefängnis kam. Daß das die Türkei war, ist jetzt Nebensache, es geht darum, daß ein Journalist die Wahrheit schreibt, auch wenn ihm dies persönliche Nachteile, und zwar massive bringt. Bei einem Mann wie Yücel hat das dazu geführt, daß er sich im PEN Deutschland, der das Wort und ihre Träger weltweit zu schützen versucht, weiter engagierte und derzeit dessen Präsident ist. Aber mit solchen Journalisten hat ein de Winter sicherlich weniger zu tun als mit einem Chefredakteur der NZZ.
Fragt sich, wie es kommt, daß ständig ein Selbstbedienungsladen einer Meinungsführerschicht diesen Preis verunklart, der zudem auch viel zu selten aus den gleichen Gründen Frauen zugesprochen wird. Da wäre beispielsweise, wenn man schon Chefredakteure auszeichnen will, eine Bascha Mika eine gute Wahl gewesen, weil sie zum einen einer Zeitung, der taz, lange eine Gesicht gab, und dann die Frankfurter Rundschau in Zeiten drohender Insolvenz stabilisieren half. Mit einem gesellschaftlich-politischen Programm.
Das zeigt aber, daß man nicht mit dem Schwanz, dem Preisträger, diese Frage angehen kann, sondern daß schon die Auswahl eines Jurors die potentielle Wahl massiv beeinflußt. Denn eigentlich fand ich die Preisgestaltung, daß nicht eine Jury mit Mehrheitsentscheidung den Preisträger bestimmt, sehr sinnvoll. Denn, das ist eine alte Erkenntnis, bei Mehrheitsentscheidungen kommt oft das Mittelmaß zum Zug, also jemand, auf den sich die Mehrheit einigt. Und so gefiel mir die Bestimmung eines Jurors, leider sehr selten einer Jurorin, eigentlich sehr gut. Aber nur einige Male sind wirklich solche Menschen Preisträger geworden, die nicht von sich aus den Mainstream darstellen. Am deutlichsten trat das zu Tage, als der wunderbare, nun schon lange verstorbene politische Kämpfer und erster Kulturminister des demokratisch gewordenen Spaniens, Jorge Semprún, die in Westdeutschland ziemlich unbekannte Daniela Dahn auswählte. Daß die schon zu DDR-Zeiten Dinge aussprach und schrieb, für die sie dort in Haft kam, interessierte die FAZ beispielsweise nicht, als sie nach der Preisverleihung mit einer Häme sondergleichen über die Preisträgerin herzog, hatte die es doch gewagt, in der Preisrede auf die Besitzverhältnisse von privatem Grund und Boden der Ex-DDR zu verweisen, nämlich, in welchem Ausmaß dieser heute Westdeutschen gehört.
Mit solchen Fragen halten sich die letzten Preisträger schon lange nicht mehr auf, wie gesagt: ein Selbstbedienungsladen. Die Stiftung hat es in der Hand, den Sinn des Börne-Preises auf seinen Ursprung zurückzuführen und so auch - hoffentlich - Irritationen zu schaffen.
Interessant auch, was die Stiftung bei der Bekanntgabe des Preises als Erinnerung mitliefert:
"Der im Jahre 1993 erstmals vergebene Ludwig-Börne-Preis ist einer der höchst dotierten Literaturpreise der deutschsprachigen Länder. Zu den bisherigen Preisträgern zählten u.a. Jürgen Kaube, Eva Menasse, Rüdiger Safranski und Florian Illies. Er erinnert an den Schriftsteller und Journalisten Ludwig Börne, der wegen seiner scharfzüngigen Prosa als einer der Erfinder des Feuilletons gilt. Ludwig-Börne-Stiftung, der Vorstand"
Auswahl von Preisträgern und Juroren
1993: Joachim Kaiser, Redakteur (Juror und Laudator: Marcel Reich-Ranicki, Publizist und Literaturkritiker)
1995: Marcel Reich-Ranicki, Publizist und Literaturkritiker (Jurorin und Laudatorin: Klara Obermüller, Journalistin, Schriftstellerin und Fernsehmoderatorin)
1999: Georges-Arthur Goldschmidt, Schriftsteller und Übersetzer (Juror und Laudator: Peter von Matt, Germanist)
2001: Rudolf Augstein, Journalist, Verleger und Publizist (Juror und Laudator: Frank Schirrmacher, Mitherausgeber der F.A.Z. und Publizist)
2004: Daniela Dahn, Journalistin und Schriftstellerin (Juror und Laudator: Jorge Semprún, Schriftsteller)
2008: Alice Schwarzer, Frauenrechtlerin und Herausgeberin der Emma (Juror und Laudator: Harald Schmidt, Kabarettist)
2009: Frank Schirrmacher, Journalist, Mitherausgeber der F.A.Z. und Buchautor (Jurorin und Laudatorin: Necla Kelek, Soziologin)
2019: Eva Menasse, Schriftstellerin (Juror und Laudator: Florian Illies, Verleger)
Schaut man sich die Preisträger und ihre Juroren genauer an, ergibt sich häufig, daß ein Preisträger zum Juror wurde oder ein Juror zum Preisträger. Warum man sich scheut, Preisträgerinnen zu schreiben, hat damit zu tun, daß in all den Jahren, in denen der Preis zweimal nicht vergeben wurde, 23 Männer ausgewählt wurden und nur fünf Frauen! Immerhin gleich im zweiten Jahr, 1994, die Schriftstellerin Marie-Luise Scherer, dann 2004 Daniela Dahn, 2008 Alice Schwarzer, erst zehn (!) Jahre später, 2018, die Journalistin Souad Mekhennet, gleich ein Jahr drauf, 2019, Eva Menasse, die von Florian Illies ausgewählt wurde, der 2014 selber Preisträger war. Fünfmal gab es Jurorinnen. Nein, Frauen wählen nicht per se Frauen aus, dreimal Männer, zweimal Frauen. Besonders peinlich empfand ich die Wahl der Jurorin und Laudatorin Necla Kelek, Soziologin, im Jahr 2009, von Frank Schirrmacher, Journalist, Mitherausgeber der F.A.Z. und Buchautor - und dies nicht wegen des Preisträgers, sondern des Umstandes, daß die Jurorin im Feuilleton der Zeitung des Chefredakteurs ihre Artikel veröffentlichte. Das macht man nicht.
Es könnte schlimmer sein. Natürlich könnte es schlimmer sein. Aber es könnte auch besser sein, viel besser und ein Preis mit dem Namen von Ludwig Börne nicht immer wieder denen übergeben werden, die sowieso das Sagen haben. Ich wäre zum Beispiel sehr gespannt, wen Eva Menasse, über deren Preis ich mich aufrichtig freute, auch wenn ich ihn mindestens 15 Jahre zu spät fand, auswählen würde. Die Stiftung muß also ihre Juroren unter dem Gesichtspunkt auswählen, ob sie herkömmliche Preisträger bestimmen oder ob von ihnen etwas zu erwarten ist, wie es Jorge Semprún vormachte.
P.S.
Es gibt einen weiteren Widerstand gegen die Wahl des Preisträgers, die in seiner publizistischen Ausrichtung liegt. https://de.wikipedia.org/wiki/Eric_Gujer
"Unter seiner Ägide wird ihm von Medienbeobachtern eine Verschiebung des politischen NZZ-Profils nach Rechts attestiert,[12] wobei Gujer vor allem Deutschland und dort Anhänger der AfD anpeile. Gujer selbst bestreitet dies und spricht von „Profilschärfung“[13] sowie davon, dass der Zuwachs an Digitalabonnements in Deutschland vor allem "bürgerlichen Lesern" verdankt sei.https://www.deutschlandfunk.de/neue-zuercher-zeitung-profil-geschaerft-mit-rechten-thesen-100.html:
Weiteres dazu in https://de.wikipedia.org/wiki/Neue_Z%C3%BCrcher_Zeitung#Ausrichtung:
"Seit der Ernennung von Eric Gujer als Chefredaktor im März 2015 und von René Scheu 2016 als Feuilletonchef attestieren verschiedene Medien und Medienforscher der NZZ eine „rechtskonservative“ oder „rechte“ Meinung bis hin zu Positionen der rechtspopulistischen, in weiten Teilen rechtsextremen Alternative für Deutschland (AfD). Nach Caroline Schmidt (NDR) habe Gujer die Zeitung "um typisch rechtskonservative Themen und Meinungen erweitert". Beklagt wird in diesem Zusammenhang auch eine Welle von Entlassungen und Umbesetzungen in der Redaktion.
Chefredakteur Gujer bestritt diese Einschätzung und ordnete die Zeitung als bürgerlich-liberal ein sowie beklagte einen „stark links-liberalen Hintergrund“ vieler damaliger Journalisten...Die NZZ erfreut sich seitdem steigender Sympathie in der politischen Rechten in Deutschland..."Quellen im Originaltext
Foto:
Ludwig Börne, im Gemälde von Moritz Daniel Oppenheim
©ndr.de
Fragt sich, wie es kommt, daß ständig ein Selbstbedienungsladen einer Meinungsführerschicht diesen Preis verunklart, der zudem auch viel zu selten aus den gleichen Gründen Frauen zugesprochen wird. Da wäre beispielsweise, wenn man schon Chefredakteure auszeichnen will, eine Bascha Mika eine gute Wahl gewesen, weil sie zum einen einer Zeitung, der taz, lange eine Gesicht gab, und dann die Frankfurter Rundschau in Zeiten drohender Insolvenz stabilisieren half. Mit einem gesellschaftlich-politischen Programm.
Das zeigt aber, daß man nicht mit dem Schwanz, dem Preisträger, diese Frage angehen kann, sondern daß schon die Auswahl eines Jurors die potentielle Wahl massiv beeinflußt. Denn eigentlich fand ich die Preisgestaltung, daß nicht eine Jury mit Mehrheitsentscheidung den Preisträger bestimmt, sehr sinnvoll. Denn, das ist eine alte Erkenntnis, bei Mehrheitsentscheidungen kommt oft das Mittelmaß zum Zug, also jemand, auf den sich die Mehrheit einigt. Und so gefiel mir die Bestimmung eines Jurors, leider sehr selten einer Jurorin, eigentlich sehr gut. Aber nur einige Male sind wirklich solche Menschen Preisträger geworden, die nicht von sich aus den Mainstream darstellen. Am deutlichsten trat das zu Tage, als der wunderbare, nun schon lange verstorbene politische Kämpfer und erster Kulturminister des demokratisch gewordenen Spaniens, Jorge Semprún, die in Westdeutschland ziemlich unbekannte Daniela Dahn auswählte. Daß die schon zu DDR-Zeiten Dinge aussprach und schrieb, für die sie dort in Haft kam, interessierte die FAZ beispielsweise nicht, als sie nach der Preisverleihung mit einer Häme sondergleichen über die Preisträgerin herzog, hatte die es doch gewagt, in der Preisrede auf die Besitzverhältnisse von privatem Grund und Boden der Ex-DDR zu verweisen, nämlich, in welchem Ausmaß dieser heute Westdeutschen gehört.
Mit solchen Fragen halten sich die letzten Preisträger schon lange nicht mehr auf, wie gesagt: ein Selbstbedienungsladen. Die Stiftung hat es in der Hand, den Sinn des Börne-Preises auf seinen Ursprung zurückzuführen und so auch - hoffentlich - Irritationen zu schaffen.
Interessant auch, was die Stiftung bei der Bekanntgabe des Preises als Erinnerung mitliefert:
"Der im Jahre 1993 erstmals vergebene Ludwig-Börne-Preis ist einer der höchst dotierten Literaturpreise der deutschsprachigen Länder. Zu den bisherigen Preisträgern zählten u.a. Jürgen Kaube, Eva Menasse, Rüdiger Safranski und Florian Illies. Er erinnert an den Schriftsteller und Journalisten Ludwig Börne, der wegen seiner scharfzüngigen Prosa als einer der Erfinder des Feuilletons gilt. Ludwig-Börne-Stiftung, der Vorstand"
Auswahl von Preisträgern und Juroren
1993: Joachim Kaiser, Redakteur (Juror und Laudator: Marcel Reich-Ranicki, Publizist und Literaturkritiker)
1995: Marcel Reich-Ranicki, Publizist und Literaturkritiker (Jurorin und Laudatorin: Klara Obermüller, Journalistin, Schriftstellerin und Fernsehmoderatorin)
1999: Georges-Arthur Goldschmidt, Schriftsteller und Übersetzer (Juror und Laudator: Peter von Matt, Germanist)
2001: Rudolf Augstein, Journalist, Verleger und Publizist (Juror und Laudator: Frank Schirrmacher, Mitherausgeber der F.A.Z. und Publizist)
2004: Daniela Dahn, Journalistin und Schriftstellerin (Juror und Laudator: Jorge Semprún, Schriftsteller)
2008: Alice Schwarzer, Frauenrechtlerin und Herausgeberin der Emma (Juror und Laudator: Harald Schmidt, Kabarettist)
2009: Frank Schirrmacher, Journalist, Mitherausgeber der F.A.Z. und Buchautor (Jurorin und Laudatorin: Necla Kelek, Soziologin)
2019: Eva Menasse, Schriftstellerin (Juror und Laudator: Florian Illies, Verleger)
Schaut man sich die Preisträger und ihre Juroren genauer an, ergibt sich häufig, daß ein Preisträger zum Juror wurde oder ein Juror zum Preisträger. Warum man sich scheut, Preisträgerinnen zu schreiben, hat damit zu tun, daß in all den Jahren, in denen der Preis zweimal nicht vergeben wurde, 23 Männer ausgewählt wurden und nur fünf Frauen! Immerhin gleich im zweiten Jahr, 1994, die Schriftstellerin Marie-Luise Scherer, dann 2004 Daniela Dahn, 2008 Alice Schwarzer, erst zehn (!) Jahre später, 2018, die Journalistin Souad Mekhennet, gleich ein Jahr drauf, 2019, Eva Menasse, die von Florian Illies ausgewählt wurde, der 2014 selber Preisträger war. Fünfmal gab es Jurorinnen. Nein, Frauen wählen nicht per se Frauen aus, dreimal Männer, zweimal Frauen. Besonders peinlich empfand ich die Wahl der Jurorin und Laudatorin Necla Kelek, Soziologin, im Jahr 2009, von Frank Schirrmacher, Journalist, Mitherausgeber der F.A.Z. und Buchautor - und dies nicht wegen des Preisträgers, sondern des Umstandes, daß die Jurorin im Feuilleton der Zeitung des Chefredakteurs ihre Artikel veröffentlichte. Das macht man nicht.
Es könnte schlimmer sein. Natürlich könnte es schlimmer sein. Aber es könnte auch besser sein, viel besser und ein Preis mit dem Namen von Ludwig Börne nicht immer wieder denen übergeben werden, die sowieso das Sagen haben. Ich wäre zum Beispiel sehr gespannt, wen Eva Menasse, über deren Preis ich mich aufrichtig freute, auch wenn ich ihn mindestens 15 Jahre zu spät fand, auswählen würde. Die Stiftung muß also ihre Juroren unter dem Gesichtspunkt auswählen, ob sie herkömmliche Preisträger bestimmen oder ob von ihnen etwas zu erwarten ist, wie es Jorge Semprún vormachte.
P.S.
Es gibt einen weiteren Widerstand gegen die Wahl des Preisträgers, die in seiner publizistischen Ausrichtung liegt. https://de.wikipedia.org/wiki/Eric_Gujer
"Unter seiner Ägide wird ihm von Medienbeobachtern eine Verschiebung des politischen NZZ-Profils nach Rechts attestiert,[12] wobei Gujer vor allem Deutschland und dort Anhänger der AfD anpeile. Gujer selbst bestreitet dies und spricht von „Profilschärfung“[13] sowie davon, dass der Zuwachs an Digitalabonnements in Deutschland vor allem "bürgerlichen Lesern" verdankt sei.https://www.deutschlandfunk.de/neue-zuercher-zeitung-profil-geschaerft-mit-rechten-thesen-100.html:
Weiteres dazu in https://de.wikipedia.org/wiki/Neue_Z%C3%BCrcher_Zeitung#Ausrichtung:
"Seit der Ernennung von Eric Gujer als Chefredaktor im März 2015 und von René Scheu 2016 als Feuilletonchef attestieren verschiedene Medien und Medienforscher der NZZ eine „rechtskonservative“ oder „rechte“ Meinung bis hin zu Positionen der rechtspopulistischen, in weiten Teilen rechtsextremen Alternative für Deutschland (AfD). Nach Caroline Schmidt (NDR) habe Gujer die Zeitung "um typisch rechtskonservative Themen und Meinungen erweitert". Beklagt wird in diesem Zusammenhang auch eine Welle von Entlassungen und Umbesetzungen in der Redaktion.
Chefredakteur Gujer bestritt diese Einschätzung und ordnete die Zeitung als bürgerlich-liberal ein sowie beklagte einen „stark links-liberalen Hintergrund“ vieler damaliger Journalisten...Die NZZ erfreut sich seitdem steigender Sympathie in der politischen Rechten in Deutschland..."Quellen im Originaltext
Foto:
Ludwig Börne, im Gemälde von Moritz Daniel Oppenheim
©ndr.de