Lena Lustig
Duisburg (Weltexpresso) - Drei komplett unterschiedliche Tanzstücke von Klassik bis Techno zeigt das Ballett am Rhein in seinem neuen Programm „One and others“. Was „Polyphonia“ von Christopher Wheeldon, „one and others“ von Demis Volpi und „Salt Womb“ von Sharon Eyal miteinander verbindet, ist ihr extremer Anspruch an technische Präzision und ihre enorme Anforderung an die tänzerische Kondition. Am Samstag, 30. April, um 19.30 Uhr ist Premiere im Theater Duisburg. Erste Einblicke in das neue Programm mit anschließendem Probenbesuch bietet bei freiem Eintritt die Ballettwerkstatt am Dienstag, 26. April, um 18.00 Uhr im Theater Duisburg.
„Polyphonia“ – übersetzt Vielstimmigkeit – hat der Brite Christopher Wheeldon sein Ballett aus dem Jahr 2001 zu Musik von György Ligeti genannt. Das Stück beginnt wie ein getanzter Kanon: vier Paare bewegen sich in komplex versetzten Abläufen und treffen immer wieder in synchronen Bewegungen zusammen. Das Licht geht aus und wieder an, und die nächste kleine Episode entfaltet sich auf der Bühne. Anknüpfend an den neoklassischen Stil von George Balanchine ist dieses frühe Werk Wheeldons schon jetzt zu einem Meilenstein der Tanzgeschichte geworden.
Auch in Demis Volpis „one and others“ geht es um Beziehungen, um das Erkunden anderer Individuen, um Kollektive und Grenzen. Solitär bewegen sich zwei Tänzer*innen in ihren eigenen Spotlights auf der ansonsten dunklen Bühne. Ihre Lichtkegel und Bewegungen verschmelzen, während aus dem Dunkel der Bühne immer mehr Tänzer*innen auftauchen. Zu einem Streichquartett des zeitgenössischen Komponisten Christos Hatzis erzählt Volpi von wechselnden Begegnungen, dynamischen Prozessen und dem Glück des sich Findens.
Im Schlussstück des Abends schwappt noch einmal gebündelte Tänzer*innenenergie in den Zuschauerraum: Zu hypnotisch repetitiven Techno-Rhythmen von Ori Lichtik tanzt die Compagnie in Sharon Eyals „Salt Womb“ eine mitreißende Gruppenchoreographie, die von Gleichklang und Ausbruch erzählt. 2016 für das Nederlands Dans Theater kreiert, nimmt das Stück der israelischen Choreographin das Publikum mit in rätselhafte Innenwelten von Ritual und Rausch. In ihrer ganz eigenen Bewegungssprache baut Eyal aus pulsierenden Körpern Trancezustände, die einen nicht mehr loslassen.
Foto:
Sharon Eyal „Salt Womb”: Ensemble Ballett am Rhein
© Bettina Stöß
Info:
„One and others“ ist ein Ballettabend mit drei Choreographien von Klassik bis Techno: „Polyphonia“ von Christopher Wheeldon, „one and others“ von Demis Volpi und „Salt Womb“ von Sharon Eyal. Premiere im Theater Duisburg am Samstag, 30. April, um 19.30 Uhr. Weitere Informationen und Tickets von 17 bis 67 Euro auf ballettamrhein.de
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