Bildschirmfoto 2022 11 04 um 07.48.17Festival „Der Konflikt der Demokratien“ mit internationalen Gästen aus Wissenschaft und Kultur / Event im Programm „Demokratie als Lebensform“ des Netzwerks Paulskirche

Redaktion

Frankfurt am Main )Weltexpresso) - Wer gehört dazu? Wie exklusiv oder divers sind die Demokratien in Brasilien, Indien und Europa? Das internationale Kulturfestival am Donnerstag, 10., und Freitag, 11. November, verhandelt sein Thema mit Film-, Literatur- und Diskussionsbeiträgen. Veranstaltet wird das Festival – ein Startschuß zum Programm „Demokratie als Lebensform“ des Netzwerks Paulskirche – von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Goethe-Universität.

Wenn derzeit eine drohende Spaltung der Gesellschaft beklagt wird, geht es immer auch um die Frage nach der Vereinbarkeit von Demokratie und Diversität. Nationalistische Parteien von Trump bis zur AfD versprechen Regierungsformen, die eine ethnisch oder religiös homogene Bevölkerung voraussetzen. Die Alternative ist dabei nicht nur diejenige zwischen Demokratie und Autoritarismus; verhandelt wird auch eine Alternative zwischen einer Demokratie für alle und einer Demokratie unter Einschluss nur bestimmter Teile der Gesellschaft. Wie ist es unter diesem Gesichtspunkt um die „racial democracy“ in Brasilien bestellt, wie um die Demokratien in Indien und Europa?

Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig sagt: „Als Francis Fukuyama 1990 vom Ende der Geschichte schrieb und damit den westlichen Zeitgeist provokativ auf den Punkt brachte, schien die Demokratie als ideale Staatsform global mehr oder weniger anerkannt. Dies war ein fataler Trugschluss und gut dreißig Jahre später sieht sich die Demokratie nie geahnten Herausforderungen gegenüber. Diesen zu begegnen und die bis heute beste Form menschlichen Zusammenlebens zukunftsfähig zu machen, ist eines der interessantesten und gleichzeitig wichtigsten Themenfelder unserer Zeit."

Das Kulturfestival „Der Konflikt der Demokratien“ am 10. und 11. November greift sein Thema in Paneldiskussionen, Filmbeispielen und Lesungen auf und ist damit Teil der Jubiläumsfeierlichkeiten rund um die Paulskirche, die von der Stadt Frankfurt am Main gefördert werden. Eröffnet wird es mit einer Begrüßung von Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Hartwig, Beiträgen der Politikwissenschaftlerin Nicole Deitelhoff und dem Filmwissenschaftler Vinzenz Hediger, beide Professoren an der Goethe-Universität Frankfurt und Sprecherinnen sowie Sprecher der Forschungsinitiative ConTrust, sowie Filmscreenings des Dokumentarfilmkollektivs Babylon’13.

Zu den internationalen Gästen der Panels am 11. November gehören Priyamvada Gopal, Professor of Postcolonial Studies, Cambridge, Harsh Mander, Autor und Aktivist, Elżbieta Korolczuk, Soziologin und Aktivistin, Filmregisseur Vinicius Reis, die Politische Philosophin Lea Ypi und zahlreiche andere. Das Programm ist unter netzwerk-paulskirche.de/der-konflikt-der-demokratien einsehbar.

Das internationale Festival wurde konzipiert vom Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ gemeinsam mit der Forschungsinitiative „ConTrust – Vertrauen im Konflikt“ an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, dem Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Goethe-Universität und der Kulturproduzentin Paula Macedo Weiß im Rahmen des Netzwerks Paulskirche und mit Unterstützung der Stadt Frankfurt am Main.

Foto:
Plakat „Der Konflikt der Demokratien“

Info:
Anmeldung und weitere Informationen finden sich unter netzwerk-paulskirche.de/der-konflikt-der-demokratien sowie normativeorders.net.
Programm „Der Konflikt der Demokratien“
https://media.frankfurt.de/Presse/TD_2022/11_November/Newsletter_20221103_2/Demokratie/Download/Programm_DerKonfliktderDemokratien.pdf