finissage

Anlässlich der Finissage wird das Buch Experiment in Catastrophe von Natalia Szostak und Weronika Fibich vorgestellt

 Roswitha Cousin

Berlin (Weltexpresso) - 
Am 12./13. Februar 1940 wurden 1120 Jüdinnen und Juden aus dem Regierungsbezirk Stettin verhaftet und in das vom »Dritten Reich« besetzte Generalgouvernement deportiert. Es handelte sich dabei um die erste Deportation aus dem sogenannten Altreich in ein durch das nationalsozialistische Regime besetztes Gebiet. Hannah Arendt sah darin ein »Experiment« im Hinblick auf den Ablauf weiterer Deportationen, die in den Folgejahren in nahezu ganz Europa von den Nationalsozialisten durchgeführt wurden.


Die künstlerische Intervention von Natalia Szostak und Weronika Fibich geht diesem Denkansatz nach und folgt den Spuren einiger Personen, die auf diesen Transport geschickt wurden. Diese Spurensuche entwickelt sich auf Grundlage des vorhandenen Archivmaterials und bisheriger Forschungsergebnisse. Das Fundament bildet dabei die Aufnahme vorgefundener Zeichen, aus denen sich das damalige Geschehen ablesen lässt. Neben dem Sammeln von Artefakten und der Schaffung eines multimedialen Registers steht der Versuch einer individuellen Erinnerungspraxis (durch Abschreiben, Verlesen, Folgen einer Route) im Fokus.

Montag, 20. März 2023, 17 Uhr 

Villa Lentz (Willa Lentza)

al. Wojska Polskiego 84

70-482 Szczecin

Polen


Anlässlich der Finissage wird das Buch Experiment in Catastrophe von Natalia Szostak und Weronika Fibich vorgestellt.

Die Publikation stellt die finale Etappe der künstlerischen Auseinandersetzung mit einem der dunkelsten Kapiteln pommerscher Geschichte und die Ergebnisse einer bewegenden Spurensuche der Künstlerinnen nach den 1940 aus Stettin Deportierten dar.

Mit Natalia Szostak, Weronika Fibich und dem Historiker Eryk Krasucki spricht Magdalena Gebala.

 

Foto:
© Szostak/Fibich, Experiment in Catastrophe, 2021 und das Buchcover


Info:
Natalia Szostak, Weronika Fibich: Experiment in Catastrophe. Mit einem Kommentar von Eryk Krasucki. Polnisch, Deutsch, Englisch, mit zahl. farb. u. S-W.-Abb., 160 S.
Pommersches Landesmuseum in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kulturforum östliches Europa
€ [D] 10,- (erhältlich im Pommerschen Landesmuseum und in dessen Online-Shop) 

 

Die Veranstaltung findet in polnischer Sprache statt. Sie sind eine Kooperation zwischen der Villa Lentz, dem Theaterzentrum KANA, dem Stettiner Kulturinkubator, der Kunstakademie Stettin und dem Deutschen Kulturforum östliches Europa.