gedankendachGeorg Dehio-Kulturpreis 2023: Die Preisträger

Redaktion

Berlin (Weltexpresse) - Der Georg Dehio-Kulturpreis 2023 geht an das „Zentrum Gedankendach“ in Czernowitz/Tscherniwzi in der Ukraine und die Autoren des Films „DFC: Die Legende kehrt zurück / Legenda se vrací“ (2021). Die feierliche Preisverleihung wird am 5. Oktober 2023 in Berlin stattfinden.

Das Deutsche Kulturforum östliches Europa verleiht den Georg Dehio-Kulturpreis in diesem Herbst zum elften Mal. Mit dem von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien dotierten Georg Dehio-Kulturpreis werden Persönlichkeiten und Initiativen geehrt, die sich in vorbildlicher Weise mit den Traditionen und Interferenzen deutscher Kultur und Geschichte im östlichen Europa bewahrend, zukunftsorientiert und im partnerschaftlichen Dialog auseinandersetzen. Der Georg Dehio-Kulturpreis ist aufgeteilt in einen mit 7.000 € dotierten Hauptpreis und einen mit 3.000 € dotierten Förderpreis.


Die siebenköpfige Jury kürte das Zentrum Gedankendach zum Träger des Hauptpreises. In der Begründung heißt es:

»In diesem Jahr vergibt die Jury den Hauptpreis an das seit 2009 bestehende „Zentrum Gedankendach“ in Czernowitz/Tscherniwzi in der Ukraine, das sich der Bewahrung des kulturellen Erbes der Bukowina sowie dem wissenschaftlichen und kulturellen Austausch zwischen der Westukraine und den deutschsprachigen Ländern widmet. Mit seinen herausragenden Kunst- und Kulturprojekten bildet das Zentrum Gedankendach eine wichtige Plattform für den Erhalt und die Vermittlung des deutschsprachigen Kulturerbes. Als „Dach“ für drei Einrichtungen an der Nationalen Jurij-Fedkowytsch-Universität Czernowitz hat es zur länderübergreifenden Vernetzung beigetragen, deren Stärke sich auch nach Beginn des russischen Angriffskrieges unter Beweis stellt. So unterstützen zahlreiche humanitäre Hilfsaktionen des Zentrums Gedankendach und seiner Partner vor allem Binnenflüchtlinge in der Ukraine. Die Art und Weise der Verbindung von hochqualifizierter kultureller Vermittlungsarbeit mit intensivem gesellschaftlichem Engagement hat die Jury überzeugt, aus einer Vielzahl von preiswürdigen Einreichungen für das Zentrum Gedankendach zu votieren.«


 Der Förderpreis geht an die drei Autoren des Films „DFC: Die Legende kehrt zurück / Legenda se vrací“. Aus der Begründung der Jury:


»Im Jahr 2023 vergibt die Jury den Förderpreis des Georg Dehio-Kulturpreises an Ondřej Kavan, Thomas Oellermann und Martin Vaško für ihren Film „DFC: Die Legende kehrt zurück / Legenda se vrací“. Der Film erzählt die bewegte Geschichte des 1896 gegründeten Prager Deutschen Fußball-Clubs, der zu den Gründungsvereinen des DFB gehörte. Im DFC spielten einst überwiegend Prager Juden auf europäischem Niveau, 1939 wurde er aufgelöst. Die Autoren nehmen diese Geschichte und die Wiederbelebung des Vereins nach 2016 zum Anlass, das deutsch-tschechische Zusammenleben aus einem ungewöhnlichen Blickwinkel zu betrachten und das auch heute wieder multikulturelle Milieu des Clubs als einen Ort ohne jegliche Nationalismen zu beschreiben. Sie haben für ihren Film Archivmaterialien recherchiert sowie Gespräche mit Zeitzeugen, Historikern und den neuen Gründern und Spielern des Clubs geführt. Entstanden ist ein filmisch gelungenes und vielschichtiges Mosaik, das einen fast vergessenen, oft verschwiegenen Teil der gemeinsamen deutsch-tschechischen Geschichte beleuchtet und einen Ausblick auf ihre gegenwärtige Fortsetzung gibt.«


Die Preisverleihung wird am 5. Oktober 2023 in Berlin sein.



Zusammensetzung der Jury

Karoline Gil, ifa, Stuttgart (Vorsitzende)
Dr. Zuzana Jürgens, Adalbert Stifter Verein, München
Dr. Mateusz Hartwich, Historiker, Berlin
Dr. Ruth Slenczka, Pommersches Landesmuseum, Greifswald
Dr. Olivia Spiridon, Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde, Tübingen
Prof. Dr. Matthias Weber, Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, Oldenburg
Prof. Dr. Paul Zalewski, Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder)

Foto:
 Die Preisträger vom Zentrum Gedankendach v.l.n.r.: Oleh Barasij, Oxana Matiychuk, Olha Kravchuk, Serhij Lukanjuk.
© Chrystyna Kryljuk

Info:
Weitere Informationen finden Sie unter www.kulturforum.info.