Helga Faber
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Das Freie Deutsche Hochstift lädt am Dienstag, 4. Juli 2023, 19 Uhr, zum Gespräch ‚Schreiben ohne Namen? Schriftstellerinnen um 1800‘ mit Francesca Fabbri und Martina Wernli sowie Barbara Englert (Lesung) in den Arkadensaal ein.
„Doch ich will mich dir nicht nennen“, schrieb Ottilie von Goethe in einem Gedicht. Wie stand es um die Publikationsmöglichkeiten von Autorinnen um 1800? Sophie La Roches ‚Fräulein von Sternheim‘ (1771) wurde von ihrem Vetter Christoph Martin Wieland herausgegeben, Dorothea Veit-Schlegels Roman ‚Florentin‘ (1801) erschien unter dem Namen ihres Mannes Friedrich Schlegel und Karoline von Günderrode nutzte das Pseudonym Tian, das einen männlichen Autor suggerierte. Welche Rolle spielte in solchen Zeiten Ottilie von Goethe und die von ihr von 1829 bis 1831 herausgegebene Zeitschrift ‚Chaos‘, die die Redeordnungen der Zeit programmatisch unterlief?
Dr. Francesca Fabbri hat die Ausstellung ‚Mut zum Chaos. Ottilie von Goethe und die Welt der Romantik‘ kuratiert. PD Dr. Martina Wernli ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Goethe-Universität Frankfurt. Sie forscht und publiziert u. a. zu den Schriftstellerinnen der Romantik. Die Schauspielerin Barbara Englert liest ausgewählte Texte.
Eintritt
8 € / 4 € für Mitglieder des Freien Deutschen Hochstifts
Informationen
Schriftstellerinnen um 1800. Gespräch und Lesung. 4.7.2023, 19 Uhr
www.freies-deutsches-hochstift.de
Die Veranstaltung ist Teil des Begleitprogramms zur aktuellen Sonderausstellung ‚Mut zum Chaos. Ottilie von Goethe und die Welt der Romantik‘ – zu sehen bis 3. September 2023 im Deutschen Romantik-Museum, Ernst Max von Grunelius-Saal.
Ottilie von Goethe (1796 – 1872), Goethes „geliebte Schwiegertochter“, wurde schon von ihren Zeitgenossen überaus kontrovers wahrgenommen. Ihre selbstbestimmten Lebensentscheidungen und ihr freiheitsliebender Geist faszinierten und irritierten zugleich. Die Ausstellung rückt Ottilie von Goethes bislang kaum beachtetes intellektuelles Lebenswerk in den Mittelpunkt: ihr überaus originelles Zeitschriftenprojekt Chaos, ihre Tätigkeit als Übersetzerin und Agentin des englisch-deutschen Kulturtransfers, ihre Unterstützung einer neuen Generation von Kunstschaffenden in Weimar, Leipzig und Wien, ferner ihre Dichtungen und ihr politisches Engagement.‘
In Kooperation mit der Klassik Stiftung Weimar.
Die Kuratorin der Ausstellung Francesca Fabbri
©Weimarer Lesefest
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Quelle: Deutsches Romantik-Museum