rothStaffelübergabe beim THEATER DER WELT,  noch läuft in Frankfurt und Offenbach die Ausgabe 2023 mit großem Erfolg, Teil 2/2

Claudia Schulmerich

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Großer Bahnhof im Mousonturm. So viele Personen gibt es sonst zu Pressekonferenzen nicht. Das war nicht nur der Kulturstaatsministerin Claudia Roth geschuldet, sondern eben auch, daß viele der Mitwirkenden der diesjährigen THEATER DER WELT Ausgabe in Frankfurt und Offenbach (29. Juni – 17. Juli) bei der Staffelübergabe dabei waren. Das merkt man auch immer daran, wie geklatscht wurde, was bei normalen Pressekonferenzen nicht üblich ist.

roth1Die Kulturstaatsministerin betonte, welche gesellschaftliche Wirkung Theatervorstellungen auf Theaterbesucher haben können und auf diesem laufenden Festival auch haben. Es muß wirklich gut laufen, das internationale Theaterfestival, denn uns erreichten viele begeisterten Kommentare von Besuchern und auch Kollegen. Und wenn man dies an der Stimmung der anwesenden Frankfurter und Offenbacher Verantwortlichen – einmal Theaterleitung, ein andermal politisch Zuständige – messen wollte, dann gilt das genauso. Dabei fiel dann wieder mal auf, daß doch noch sehr viel mehr Männer die oberen Leitungspositionen besetzen. Auf dem anschließenden Podium aber saß mit Anna Wagner der weibliche Teil der Intendanz und Geschäftsführung des Künstlerhauses Mousonturm und das war gut so. Ihr Lieblingswort ist Struktur und sie brachte die präzisesten Analysen wie auch Vorschläge zur Weiterarbeit. Doch kam das Podium erst am Schluß.

Den Auftakt gab es mit Claudia Roth, die am Vorabend CATERINA UND VON DER SCHÖNHEIT, FASCHISTEN ZU TÖTEN im Schauspielhaus Frankfurt gesehen hatte und begeistert war. Denn das Stück fordert von jedem eine Meinung, man kann sich nicht entziehen und das Haltungsfordernde führt zu einer aktiven Teilnahme und auch Teilhabe am Theatergeschehen. Roth sprach weiter über die gegenwärtige Situation in der Theaterlandschaft und vom Aufbruch, der nach Corona nun stattfindet, vor allem aber über diese Konstruktion des THEATER DER WELT, das von Brüssel aus, der NGO The Festival Academy Brussels das Vorhaben unterstützt.

2. teilDie Präsidentin des deutschen ITI-Zentrums, Yvonne Büdenhölzer (ganz links) , - diese Institution in Berlin war Initiatorin des alle drei örtlich wechselnden Welttheaterprojekts - war diejenige, die alle Bestrebungen zusammenfaßte und am stärksten die administrativen Belange und künstlerischen Anforderungen betonte. In der abschließenden Podiumsdiskussion moderierte sie die ausgewählten Podiumsteilnehmer: für das gegenwärtige Festival, wie oben betont, Anna Wagner (ganz rechts) vom Künstlerhaus Mousonturm und den Offenbacher Amtsleiter des Amts für Kulturmanagement Ralph Philipp Ziegler staf1(Mitte) im ersten Teil und die beiden Chemnitzer Vertreter für den zweiten Teil, Intendant des Chemnitzer Theaters Christoph Dittrich und die Chemnitzer Bürgermeisterin für Kultur Dagmar Ruscheinsky.

Übereinstimmend wurde begrüßt, daß die Entscheidung für Chemnitz als Austragungsort des THEATER DER WELT 2026 eine Hinwendung zu den kleineren Städten bedeutet. Dort, das wurde deutlich herausgestellt, sieht man ein wesentlich Potential zukünftiger Theaterbesucher.

staf 2Übrigens lustig, wie engagiert die Anwesenden bei dem Vormachen der Staffelübergabe waren, die dann gleich mehrfach stattfand, was an den Fotografen lag, die solche Gemeinschaftsbilder, auf denen etwas passiert, auch wenn es nur symbolisch ist, lieben. Und im übrigen, wie man sieht, fachkundig die Gruppe dirigieren, wer wo une wie steht. (im Bild rechts ganz rechts die beiden Chemnitzer Vertreter)
immer mehrDer Frankfurter Schauspielintendant Anselm Weber hielt das Paddel die ganze Veranstltung hindurch fest in seiner Hand, schaute vergrübelt, geriet aber in Emphase, als es an die Staffelübergabe auf dem Podium ging. Er gab gerne, schien es. 



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