loebe3Minister Timon Gremmels überreicht im Chagall-Saal der Oper Frankfurt den Hessischen Kulturpreis an dessen Intendanten Bernd Loebe

Redaktion

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Sie waren da, die Mitstreiter für ein ein hochwertiges kulturelles Leben in Frankfurt und darum herum, Museumsleiter, Dezernentin, die ehemalige OB,Künstler..., als Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels am Sonntag dem Intendanten der Frankfurter Oper Bernd Loebe den Hessischen Kulturpreis 2023 überreichte. Die Auszeichnung fand im Namen des hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein bei einem Empfang in der Oper statt. Loebe erhält den Preis für seine außergewöhnlichen Verdienste um die schönen Künste in Hessen und der Welt. Der Hessische Kulturpreis ist mit 45.000 Euro dotiert.


liebe 4„Mit innovativen Inszenierungen und einem herausragenden Gespür für aktuelle Themen gelingt es Bernd Loebe immer wieder, die Fachwelt von der Qualität des Kulturstandorts Frankfurt zu überzeugen und das Publikum zu begeistern. Er prägt mit seiner herausragenden Arbeit die Oper Frankfurt, die Stadt und das kulturelle Leben der Rhein-Main-Region“, so Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels. „Bernd Loebes Bekenntnis gilt dem Ensembletheater, der gegen die Trends in der schnelllebigen Branche auf lange Frist angelegten Zusammenarbeit mit Künstlerinnen und Künstlern. Seine Spielpläne sind mutig und von einer klaren dramaturgischen Handschrift geprägt. Der Beitrag Bernd Loebes zu einer stetigen Öffnung des einst verschlossenen Opernbetriebs hin zu einem spannenden und demokratischen Diskursort für die ganze Stadtgesellschaft ist nicht hoch genug einzuschätzen. Ich gratuliere ihm herzlich zum Hessischen Kulturpreis.“

Opernintendant Bernd Loebe: „Der Opernintendant und Geschäftsführer gilt gemeinhin als Mann des Schreibtisches. Als einer, der machtbesessen und machtbeglückt Entscheidungen einsam an eben diesem Schreibtisch fällt. Es ist schön, dass die Jury, die mir diese Auszeichnung zuteilwerden ließ, eine Ahnung davon hat, dass der Intendant von heute zwar Verantwortung trägt (und dies gerne tut), aber doch einem Künstler gleich Erfahrungen, Visionen, Inspirationen und Hoffnungen wie einen Blumenstrauß von einer Wiese zusammenpflückt, der dann wiederum anderen, den wahren Künstlern, überreicht wird. Der persönliche Preis, an mich gerichtet, gilt dem Opernhaus Frankfurt und all seinen fabelhaften Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Unter Ihnen ist die Kunst zuhause, und alle trachten gemeinsam nach Erfolg, der der Oper Frankfurt über Jahrzehnte hin treu geblieben ist. Mein Dank gilt der Jury, aber auch meinen vielen Freundinnen und Freunden hier im Hause – einem Ort, an dem ich 1968 meine erste Oper sah und wo ich nun gestalterisch tätig sein durfte und darf.“

loebe1Loebe wurde 1952 in Frankfurt geboren. Im Anschluss an seine Studienzeit arbeitete er unter anderem in der Musikredaktion der FAZ, der Opernredaktion des Hessischen Rundfunks sowie bei der Zeitschrift „Opernwelt“. 1990 berief ihn das Brüsseler Théâtre Royal de la Monnaie als künstlerischen Direktor. Dazu muß man hinzufügen, daß die Brüsseler Oper unter der Leitung von Gerard Mortier die künstlerische Position übernahm und ausbaute, die in Frankfurt Michael Gielen von 1977-1987 ausgeübt hatte, nämlich aus den Opern lebenssprühendes Musiktheater zu machen, daß die Zuschauer und Zuschauerinnen für Jahre in Bann zog. Diese Art, Oper zu inszenieren, ist nicht mehr wegzudenken und hat das alte Klische vom Rampensingen fast überall abgelöst. Ab dem Jahr 2000 kam Loebe nach Frankfurt an die Oper zurück und wurde 2002 zum Intendanten berufen, in dessen Funktion er die siebte Auszeichnung als OPERNHAUS DES JAHRES entgegennehmen konnte. 

Daß Loebe außerdem seit Kindheit Anhänger der Eintracht ist, kam auch zur Sprache und auch, daß diese am Freitagabend endlich mal wieder gewonnen hat, so daß der sechste Platz und damit der Zugang zu Europa stabilisiert scheint. Daß allerdings sein Engagement für seine Mannschaft Blessuren erhalten habe, seit Feuer und Gewalt die Fußballspiele begleite, äußerte Bernd Loebe auch unverhohlen. Es seien nur wenige, aber sie verderben den Spaß, weil dieses menschenfeindliche Agieren kein Spaß mehr ist.

Der Hessische Kulturpreis wird seit 1982 jährlich für besondere Leistungen in Kunst, Wissenschaft und Kulturvermittlung vergeben. Im Kuratorium sind außer Ministerpräsident Boris Rhein und Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels neun Personen aus Kunst, Kultur und Wissenschaft vertreten.

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