P1090029Hagen Rether in der Mainzer Rheingoldhalle

Eva Mittmann

Mainz (Weltexpresso) – Am Samstag, den 28.09. ist es einmal wieder soweit: Der Kabarettist und gleichermaßen Ausnahmetalent am Klavier, Hagen Rether, gibt in der ausverkauften Rheingoldhalle in Mainz seine musikalisch-sprachlichen Kostbarkeiten zu Gehör. Sein Sprachwitz gepaart mit beispiellos sarkastischem Humor begeistern das Publikum, das er von Anbeginn spürbar in seinen Bann zieht.


Er ist schon ein wahrhafter Tausendsassa, dieser Hagen Rether! Kein anderer vermag offenbar einen derart spracheloquenten Wortwitz mit solch einer unverwechselbaren Eleganz und Leichtigkeit intuitiv treffend ausgewählter Formulierungen zu vermitteln! Sein köstlicher Humor, gepaart mit bissiger Kritik an gesellschaftlichen Missständen, ist damit unbestritten beispiellos und genial. Den erneuten Beweis hierfür erbrachte er am Samstag, den 28.09. in der ausverkauften Rheingoldhalle in Mainz. Gleich zu Beginn bei der Einstellung und Justierung der Lautstärke des Mikrofons sein erster Gag: „Nicht, dass sie nachher das Gefühl haben, Gott spricht aus dem Himmel.“  Spontane Situationskomik vom Allerfeinsten ist ohnehin sein Metier. Die obligate Banane als Markenzeichen und Symbol unserer „Bananenrepublik“ darf natürlich auch heute nicht fehlen. Als ein weiteres Relikt der Bananenrepublik und unverwechselbares Merkmal bezeichnet er außerdem des Deutschen Kaufeslust: Der Deutsche kaufe nämlich beispielsweise „ein Buch ...und noch ein Buch ...und noch ein Buch, worin steht, dass wir weniger kaufen sollten.“

Fröhlich geht es mit weiteren Paradoxien voran: Nämlich der Tatsache, dass Politiker beispielsweise zu weltweiten Klimakonferenzen wie selbstverständlich immerzu mit dem Flieger anreisen und somit sicherlich nicht zu einer verbesserten Ökobilanz beitragen können. Diese und ähnliche Widersprüchlichkeiten gipfelten dann letztlich in den prägnanten Schlusssätzen zum Thema: „Was? Ich darf keine Ölheizung kaufen? Na, wenn das so ist, dann wähle ich halt Faschisten.“   Eine traurig überspitzte Wahrheit - wie er sagt, denn: „Wir hatten sowas ja schon mal. Aber jetzt ist es keine Machtergreifung. Man wird gewählt. Das ist die ‚Achillesferse‘ der Demokratie! Diese gelte es  allerdings bewusst wahr und ernst zu nehmen, bevor es zu spät ist:
„Rechtextreme wählen nützt gar nichts; das ist, wie wenn Sie sagen: „Ich habe voll Durst.“ Und einer antwortet: „Na, dann trink doch was.“ Und Sie sagen: „Ne, ich schneid‘ mir lieber den Fuß ab!

Dem ist nichts hinzuzufügen.

Fotos: ©  Werner Schwarzer

Info: https://www.hagenrether.de/hagen-rether-liebe-kabarett-mit-klavier-termine/