leselustLeselust goes Europe. 7. bis 26. März 2025. Nachlese bis 26. Juni 2025

Redaktion

Berlin (Weltexpresso) - Die Veranstaltungen finden an verschiedenen Orten in Chemnitz, der Kulturhauptstadtregion und Aussig/Ústí nad Labem (Tschechien) statt. Chemnitz ist Zentrum eines europäischen Grenzraums. Das Leben seiner Menschen wurde und wird geprägt durch Themen, die auch in anderen Ländern Mittel- und Osteuropas eine Rolle spielen. Dazu gehören die Erfahrungen im (Post-)Sozialismus, das Erlebnis von Krieg und Flucht, aber auch die Bergbaukultur. In ihr wurzelt eine seit zweihundert Jahren Menschen und Räume verbindende Erfindung: die Eisenbahn, deren Schienennetz die Städte in den heutigen Staaten Deutschland, Tschechien, Polen und Ukraine früher oft besser vernetzte als heute und die auch ein Thema unserer Reihe ist.


PROGRAMM

Eröffnung am 7.3., Chemnitz, Weltecho: Radio Nacht. Jurij Andruchowytsch & Karbido

Musikalische Interpretation von Texten aus dem Roman des renommierten ukrainischen Autors, der mit seiner Breslauer Band performen wird. Deutsch mit ukrainischen Übertiteln

Eintritt: 8 EUR, Schüler/innen, Studierende und Geflüchtete aus der Ukraine frei

 

8.3., Chemnitz, TIETZ: Greif zur Feder, Chemnitz! Aus der Schreibwerkstatt der Chemnitzer Oper

Vorstellung der Ergebnisse der Schreibwerkstatt, bei der biografische Erfahrungen und der persönliche Blick auf die Gegenwart literarisch verarbeitet wurden.

Eintritt: frei

 

10.3., Chemnitz, Weltecho: A New Shift/Nová šichta

Nach über zwanzig Jahren als Bergmann lässt sich der Protagonist des tschechischen Dokumentarfilms von 2020 zum IT-Programmierer umschulen. Der mit mehreren internationalen Preisen ausgezeichnete Streifen zeigt die Folgen des Strukturwandels für den Einzelnen.  Originalfassung mit englischen Untertiteln, mit Filmgesprächen im Anschluss

Eintritt: frei

 

10.3., Aussig/Ústí nad Labem, Bibliothek der Aussiger Region/Knihovna Ústeckého kraje und 11.3., Chemnitz, TIETZ: Fortgehen, um anzukommen: Geschichten der Nachwendezeit

Sabine Rennefanz und Petr Šestak erzählen Geschichten von zwei Menschen auf der Suche nach ihrer Identität, die durch ihre Kindheit und Jugend hinter dem Eisernen Vorhang geprägt ist.

Eintritt: frei

 

12.3., Chemnitz, TIETZ: „Dass ein gutes Deutschland blühe …“. Leben in der Nachkriegszeit 1945 bis 1949

Roman Knižka rezitiert aus Werken der Nachkriegsliteratur von Wolfgang Borchert, Bertolt Brecht und Nelly Sachs, das Bläserquintett

OPUS 45 interpretiert Werke von György Ligeti, Karl Amadeus Hartmann u. a.

Eintritt: 10 EUR

 

14.3., Chemnitz, Stadtwirtschaft: Literarische Einblicke in prekäre Arbeitswelten

Heike Geißler und Anna Beata Háblová erzählen von Frauen, die ihren Lebensunterhalt mit monotonen Tätigkeiten an einer Supermarktkasse oder in einem riesigen Warenlager verdienen müssen.

Eintritt: frei

 

15.3., Chemnitz, Universitätsbibliothek der TU: Was bedeutet der Krieg in der Ukraine für uns?

Die Stadtschreiberinnen des Kulturforums Ira Peter (2021 in Odessa, Ukraine) und Sonya Winterberg (2022 in Memel/Klaipėda, Litauen) vermitteln ihre Perspektiven auf den russischen Angriffskrieg

Eintritt: frei

 

17.3., Chemnitz, Weltecho: Zwei tschechische Dokumentarfilme zum Thema Bergbau

Everything’s Fine, Potatoes in Line/Všechno v pořádku (CZ/PL 2022, 14 Min.) zum Tagebau Turów in der tschechisch-polnisch-deutschen Grenzregion und Coal in the Soul/Ženy SHR (CZ 2010, 57 Min.) über den Braunkohle-Tagebau in Nordböhmen. Originalfassungen mit englischen Untertiteln, mit Filmgesprächen im Anschluss

Eintritt: frei

 

18.3., Chemnitz, TIETZ: In der Vergangenheit schürfen

Patricia Holland Moritz und Petra Klabouchová gehen in ihren Romanen der Frage nach, wie sich die Geschichte der mitteleuropäischen Grenzregionen auf das Leben ihrer Bewohnerinnen und Bewohner auswirkt.

Eintritt: 8 EUR, Schüler/innen und Studierende frei

 

19.3., Chemnitz, Industriemuseum: Geschichten zwischen Grau und Glimmer

Im Erzgebirge, in den Orten Tann und St. Joachimsthal/Jáchymov, deren Geschichte durch Uranbergbau, aber auch den Betrieb von Kurbädern geprägt wurde, spielen die beiden außergewöhnlichen Romane von Lenka Elbe und Tina Pruschmann.

Eintritt: frei

 

20.3., Chemnitz, Staatliches Museum für Archäologie: Carbon. Ein Lied von Donezk

In ihrem Buch erzählt die ukrainische Schriftstellerin Svetlana Lavochkina mit fulminanter poetischer Wucht die Geschichte der heroischen wie wunden Region, geschaffen aus Stahl und Kohle.

Eintritt: frei

 

22.3., Chemnitz, TIETZ: Literarisch reisen

Roswitha Schieb und Marcin Wiatr erschließen mit ihren Literarischen Reiseführern das Böhmische Bäderdreieck, Breslau/Wrocław, Niederschlesien, Oberschlesien und Galizien durch die Augen von internationalen Literaturschaffenden aus mehreren Jahrhunderten.

Eintritt: frei

 

24.3., Chemnitz, Weltecho: Eurodonbas/Yevrodonbas

Der Film ist eine vielschichtige Erkundung der Geschichte der Industrialisierung im Osten der Ukraine durch belgische, französische,

deutsche, walisische und amerikanische Unternehmen. Dabei dekonstruiert er sowjetische und russische Mythen über den Donbas. Mit Filmgespräch im Anschluss

Eintritt: frei

 

25.3., Chemnitz, Schauplatz Eisenbahn: Spurwechsel – 150 Jahre Literatur über Züge, Strecken und Bahnhöfe im östlichen Europa

Szenische Lesung mit der Autorin Roswitha Schieb und dem Schauspieler Alexander Ganz-Kuhl

Eintritt: frei

26.3., Oelsnitz, KohleWelt: Als sei die Vergangenheit ausgelöscht worden

In ihren fesselnden Romanchroniken erzählen Karin Lednická und Kati Naumann vom Leben zweier Bergarbeiterfamilien über mehrere Generationen – in Karwin/Karviná in Mährisch Schlesien und im erzgebirgischen Schlematal.

Eintritt: frei

 

 

Nachlese

 

3.4., Breslau/Wrocław, OP ENHEIM: Generation Amazon

Natalia Fiedorczuk und Heike Geißler thematisieren in ihren Werken die Auswirkungen des Kapitalismus auf den Arbeitsmarkt und den Wandel in der Arbeitswelt.

Eintritt: frei

 

17.5., Chemnitz, TIETZ: Greif zur Feder, Chemnitz! | Pisz Łódź!

Die Ergebnisse der Schreibwerkstätten in der Europäischen Kulturhauptstadt und ihrer polnischen Partnerstadt Lodz werden der Öffentlichkeit in einer Premiere des Sammelbands mit den entstandenen Texten vorgestellt.  

Eintritt: frei

 

26.6., Chemnitz, Schauplatz Eisenbahn: Nächster Halt: Europa

Jaroslav Rudiš liest aus seinen Büchern über das Eisenbahnfahren und tritt dabei mit Hans Narva zwischen alten Lokomotiven in einen abgefahrenen musikalisch-literarischen Dialog. Wer möchte da nicht einsteigen?  

Eintritt: 8 EUR, Schüler/innen und Studierende frei

 


Info:
Das Programm der Veranstaltungsreihe und weitere Informationen finden Sie auf der Website www.kulturforum.info

Die Veranstaltungsreihe ist Teil des Programms von Chemnitz 2025 und eine Kooperation des Deutschen Kulturforums östliches Europa mit der Stadtbibliothek Chemnitz, dem Tschechischen Zentrum Berlin und zahlreichen weiteren deutschen, tschechischen, polnischen und ukrainischen Partnern. Sie wird vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds gefördert.


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