Internationale Tagung der Frankfurter Theaterwissenschaft aus Anlaß des 20. Todestags des Dramatikers

 

Felicitas Schubert

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Wer Heiner Müller kennenlernen konnte, wozu in Frankfurt häufig Anlaß war, wird ihn nie vergessen. Denn er war nicht nur in schriftlicher Form eindrucksvoll, sondern verkörperte ins seinem Theatersein eine Figur, die alle um ihn herum zwang, zusammenzuwirken, um das Beste aus den Texten für das Publikum auf die Bühne zu bringen. Das war Theatralik und Wahrheit.

 

Die Grenzen des Menschlichen stehen im Zentrum einer internationalen Tagung, zu der die Theaterwissenschaft an der Goethe-Universität anläßlich des 20. Todestages des Dramatikers Heiner Müller am Freitag und Samstag (12. und 13. Februar) einlädt. Gefragt wird einerseits nach den Diskursen, Institutionen, Infrastrukturen und sozio-ökonomischen Netzwerken, die jede menschliche Aufführung begleiten, andererseits aber auch nach Dingen, Kreaturen und Chören im Theater. Literatur- und Theaterwissenschaftler aus Frankreich, Großbritannien, Finnland und Deutschland werden auf unterschiedlichen Gebieten der Herausforderung nachgehen, die das „A-Humane“ für die Konzeptionen des Bewusstseins, der Subjektivität und die Definition des Menschlichen darstellt.

 

Die Tagung findet im Rahmen der Friedrich Hölderlin-Gastprofessur für Allgemeine und Vergleichende Dramaturgie statt. Diese Gastprofessur hat derzeit der finnische Choreograph, Philosoph und Theaterwissenschaftler, Prof. Esa Kirkkopelto, inne, der die Tagung zusammen mit den Frankfurter Theaterwissenschaftlern Dr. Matthias Dreyer und Prof. Nikolaus Müller-Schöll ausrichtet.

 

Die Gastprofessur wird vom DAAD aus Mitteln des deutschen Außenministeriums finanziert. Auf sie werden regelmäßig Theatertheoretiker mit Erfahrungen im Bereich der Theaterpraxis sowie Künstler aus allen Bereichen des Theaters mit Interesse und Kenntnissen auf dem Bereich der Theorie berufen. Bisherige Gastprofessoren waren der amerikanische Theaterwissenschaftler Markus Wessendorf (University of Hawai) sowie der israelische Theaterwissenschaftler Freddie Rokem (Universität Tel Aviv).

 

Auf der Erforschung der Arbeit des Dramatikers, Essayisten und Regisseurs Heiner Müller, der am 30. Dezember 1995 starb, liegt seit Langem ein Schwerpunkt der Frankfurter Theaterwissenschaft. Die Tagung stellt eine Hommage an Müllers lebenslanges Interesse an der a- oder in-humanen Grenze des Menschlichen dar: Es begegnen sich in seinen Arbeiten „Tiere, Engeln und Fabelwesen sowie nicht-menschlich zu nennende Darstellungsweisen: Chöre, aus Buchstaben gebildete Landschaften, Geister, Bilder…“

 

 

 

Info:

 

Die Tagung ist öffentlich und findet auf dem Campus Westend, Seminarhaus, Raum SH 5.104, statt.

 

Informationen: Prof. Dr. Nikolaus Müller-Schöll, Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Campus Westend, Tel. (069) 798-32065, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!; Prof. Esa Kirkkopelto: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!; Dr. Matthias Dreyer: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Ausführliche Beschreibung zur Tagung unter: http://bit.ly/1SxLbl1, Tagungsprogramm unter: http://bit.ly/1QncJrP