Gründer der HOFER FILMTAGE erlebt das 50jährige Jubiläum seines Festivals nicht mehr
Claus Wecker
Heinz Badewitz, der Freund aller Kinobegeisterten und der dienstälteste Filmfestivaldirektor der Welt, ist von uns gegangen. Als ich zum ersten Mal auf „sein Festival“ nach Hof kam, war es, als käme ich schon seit Jahren als Berichterstatter - und hätte immer positiv darüber geschrieben. Ich gehörte sofort zur Familie.
Zur Familie der Filmverrückten, die ein Großteil ihres Lebens im Kino verbringen. So erging es auch allen Filmemachern, die zum ersten Mal nach Hof kamen. Alle wurden von ihm mit offenen Armen empfangen, auch von seiner Pressechefin Ana Radica.
Legendär ist die Gründungsgeschichte der Hofer Filmtage. Als 1967 kein Kino in München zu finden war, in dem junge Filmemacher ihre ersten Werke vorstellen konnten, organisierte der aus Hof stammende Badewitz die erste Filmschau in einem Kino seiner Heimatstadt. Daraus wurde eine Attraktion im oberfränkischen „Zonenrandgebiet“ und eines der wichtigsten Filmfestivals in Deutschland.
Vor allem für den deutschen Nachwuchs war und ist Hof ein „Home of Films“, wie es Wim Wenders einmal genannt hat. Auch er gehört zu denen, die den Hofer Filmtagen bis heute die Treue gehalten haben. Und es ist tragisch, dass Heinz Badewitz deren 50. Ausgabe in diesem Jahr nicht mehr erleben wird.
Dieser Unterstützer und Förderer mit dem großen Herz wird uns fehlen. Wir werden ihn auch auf anderen Filmfestivals vermissen, auf denen er uns immer gutgelaunt begrüßt hat. Bei goEast hat er mich einmal umarmt. Später hat sich herausgestellt, dass er mich verwechselt hat. Am Donnerstag ist er 74-jährig in Graz gestorben, er war auf einem Filmfestival zu Gast.