Die Internationalen Filmfestspiele Berlin trauern um Heinz Badewitz. Die Hofer Filmtage gehen weiter
Romana Reich
Berlin (Weltexpresso) – Bei uns gehen verschiedene Nachrufe zu Heinz Badewitz ein, die zeigen, wie verwurzelt und wie beliebt der Filmenthusiast war, der vor seinem 75. Geburtstag überraschend gestorben ist – beim Besuch des Filmfestivals in Graz: DIAGONALE- Festival des österreichischen Films. Das war schon am letzten Donnerstag, wurde aber erst gestern von seiner Familie bekanntgegeben.
Auch die Berlinale zeigt sich sehr betroffen: „Mit Heinz Badewitz, dem Mitbegründer und Leiter der Internationalen Hofer Filmtage, ist am 10. März 2016 einer der wichtigsten deutschen Festivalmacher, Cineasten und Förderer des deutschen Films verstorben.“
Heinz Badewitz wurde 1941 in Hof geboren und war nach seinem Studium am Deutschen Institut für Film und Fernsehen (DIFF) in München zunächst als Kameraassistent und Trickfilm-Kameramann tätig. 1967 hob er gemeinsam mit Uwe Brandner die Internationalen Hofer Filmtage aus der Taufe, die er bis zuletzt leitete. Das Festival ist eine der wichtigsten Plattformen für den deutschen Film, lautet das Fazit der Berlinale.
In enger Freundschaft und Zusammenarbeit war Badewitz auch der Berlinale verbunden. Von 1977 bis 2010 kuratierte er die Reihe German Cinema, die einem internationalen Fachpublikum ausgewählte deutsche Produktionen im Rahmen der Berlinale präsentierte. Viele Jahre war er zudem der Kontaktmann des Festivals zur deutschen Filmszene, darüber hinaus wurde ihm 2001 für seine Verdienste die Berlinale Kamera verliehen.
„Mit Heinz Badewitz verliert die Berlinale einen langjährigen Wegbegleiter und das deutsche Kino einen seiner leidenschaftlichsten Förderer. Ohne seine Pionierarbeit wäre die Präsenz des deutschen Films bei unserem Festival in der heutigen Form nicht denkbar. Ich verliere einen wunderbaren Kollegen und langjährigen persönlichen Freund, von dem ich gelernt habe, dass man beim Festivalmachen „locker bleiben“ muss“, sagt Berlinale-Direktor Dieter Kosslick.
Die ebenfalls völlig überraschten Mitarbeiter in Hof sagten zu seinem Tod, Badewitz sei mitten aus dem Leben gerissen worden, bei dem, was er am liebsten tat und wofür sein Herz schlug: Filme sichten, neue Talente entdecken und sich mit den Filmemachern austauschen. Festivalsprecherin Ana Radica betonte: "Wir müssen nun ein Konzept entwickeln, wie es weitergehen soll, eines steht fest: es wird weitergehen! " .
Foto: Heinz Badewitz auf der Berlinale 2016 (c) Daniel Seiffert, Berlinale