Eine Begegnung im Literaturhaus Darmstadt am 10, Mai, vielfältig  unterstützt, u.a. im Rahmen von TRANSIT vom Kulturfonds FRM

Felicitas Schubert

Darmstadt (Weltexpresso) - Sie kennen sich nicht. Sie sprechen nicht dieselbe Sprache. Sie haben (noch) keinen Anknüpfungspunkt außer dem einen: beide sind sehr neugierig. Im November 2015 ließen sich der Elsbeth-Wolffheim-Stipendiat der Stadt Darmstadt, Enoh Meyomesse, und der Schriftsteller Feridun Zaimoglu auf ein Experiment ein und begannen mithilfe des Übersetzers Jürgen Strasser einen Dialog.

 

In Briefen lernten sie sich kennen, erfuhren mehr über das Leben und die Träume des jeweils anderen. Während Meyomesse als aktiver Blogger ständig online ist, arbeitet Zaimoglu mit Schreibmaschine und Faxgerät. Wie nah sind sich die beiden ein halbes Jahr später gekommen?
Enoh Meyomesse hatte die diktatorischen Strukturen seines Heimatlandes Kamerun kritisiert und wurde mehrmals verhaftet. Nachdem er 2011 bei den Präsidentschaftswahlen erfolglos angetreten war, wurde er festgenommen und 40 Monate unter menschenunwürdigen Umständen im Zentralgefängnis inhaftiert. Im April 2015 konnte seine Freilassung durch die Bemühungen internationaler Verbände und des PEN-Zentrums erzwungen werden. Aktuell ist er Elsbeth-Wolffheim-Stipendiat der Stadt Darmstadt und wird vom PEN-Zentrum Deutschland betreut.


Feridun Zaimoglu ist einer der erfolgreichsten deutschen Autoren und Mitglied des PEN-Zentrums. Daneben ist er als bildender Künstler und Kurator tätig und beteiligt sich immer wieder an politischen Debatten. Zuletzt erschien sein Roman „Siebentürmeviertel“.

Die Begegnung wurde im Rahmen des Themenschwerpunkts „Transit“ vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain und hr2-kultur initiiert und findet in Kooperation mit der KulturRegion FrankfurtRheinMain und dem PEN-Zentrum Deutschland statt.


Termin: Dienstag, 10. Mai, 19 Uhr
Ort: Literaturhaus Darmstadt
Kasinostraße 3, 64293 Darmstadt

 

Foto:  Feridun Zaimoglu

Info:

Eintritt: 6 Euro / 4 Euro erm. Karten an der Abendkasse

Sendungen in hr2-kultur:
Sonntag, 22. Mai, 12.05 Uhr: Kulturszene Hessen (Aufzeichnung der öffentlichen Veranstaltung), Wdh. am Samstag, 4. Juni, 18.05 Uhr
Samstag, 4. Juni, 9.30 Uhr: Lesezeit (Briefwechsel, Teil 1)
Samstag, 11. Juni, 9.30 Uhr: Lesezeit (Briefwechsel, Teil 2)

Das Penzentrum ist als Unterstützer maßgeblich dabei.  Das PEN-Zentrum Deutschland ist eine der weltweit über 140 Schriftstellervereinigungen, die im PEN International vereint sind. Die drei Buchstaben stehen für die Wörter Poets, Essayists, Novelists.
Der PEN wurde 1921 in England als literarischer Freundeskreis gegründet. Schnell hat er sich über die Länder der Erde ausgebreitet und sich als Anwalt des freien Wortes etabliert – er gilt als Stimme verfolgter und unterdrückter SchriftstellerInnen.