Das hessische UNESCO Welterbe gewinnt den European Garden Award 2016
Susanne Sonntag
Lorsch/Wiesbaden (Weltexpresso) - Kunst- und Kulturminister Boris Rhein hat den Gewinn des European Garden Awards 2016 für die Außenanlagen des UNESCO-Weltkulturerbes Klosters Lorsch als gute Nachricht für das Land Hessen bezeichnet. Das UNESCO-Welterbe Kloster Lorsch erhielt die Auszeichnung am Freitagabend bei einer Festveranstaltung im Schloss Dyck in Jüchen in der Kategorie „Innovative Contemporary Concept or Design of a Park or Garden“.
Nominiert waren in dieser Kategorie auch der City Park Skellefteå in Schweden und der Atlantic Park in Spanien.
Natürlich zeigte sich Boris Rhein entzückt: „Das ist eine großartige Auszeichnung, und es spricht für den hohen Standard der Baukultur in Hessen, dass die sehr moderne und konsequente Gestaltung des ,verlorenen Klosters‘ Lorsch gegen starke internationale Konkurrenz von einer unabhängigen, internationalen Jury ausgewählt wurde.“ Er darf auf die Auszeichnung auch wirklich stolz sein, denn das Land Hessen hat im Bereich der Pflege und Instandhaltung seiner geschichtlichen Baudenkmäler sehr viel geleistet.
Der Europäische Gartenpreis wird seit 2010 jährlich vom European Garden Heritage Network (EGHN) für herausragende Gartenanlagen verliehen. Das European Garden Heritage vereint mehr als 180 Parks und Gärten in zwölf europäischen Ländern. Ziel des Netzwerks ist der europaweite Austausch über die Entwicklung und das Management von Parks und Gärten und die Unterstützung von nachhaltigen, regionalen und lokalen Entwicklungskonzepten.
Gewürdigt werden mit der Auszeichnung die hohe Qualität und die besonders innovative Gestaltung des umgestalteten Klostergeländes. Die Außenanlagen rund um die aus dem 9. Jahrhundert stammende Königshalle sind 2010-2015 im Rahmen des Investitionsprogramms Nationale Welterbestätten mit Mitteln des Landes und des Bundes neu gestaltet worden. Die Umgestaltung des Klostergeländes kostete einschließlich des neu angelegten Kräutergartens 2,2 Millionen Euro.
Das Gesamtprojekt mit einer Bausumme in Höhe von 12,1 Millionen Euro umfasste auch die Instandsetzung des Kirchenfragments, die Restaurierung der Klostermauer, den Bau des Besucherzentrums, die Veränderung des Karolingerplatzes, den Bau des karolingischen Freilichtlabors Lauresham und die Verbesserung der Anbindung des Klosters Altenmünster. Das Land Hessen investierte insgesamt 4,57 Millionen Euro in diese Projekte, die Stadt Lorsch beteiligte sich mit 2,73 Millionen Euro, 4,8 Millionen Euro kamen vom Bund.
„Diese finanziellen Anstrengungen des Landes in unsere Kulturschätze sind sehr gut investiert. Die UNESCO-Welterbestätten wie das Kloster Lorsch sind identitätsbildend und attraktive Aushängeschilder für Hessen. Durch die Aufwertung der Welterbestätten unterstützen wir gleichzeitig auch die wirtschaftliche Entwicklung in den einzelnen Regionen und helfen so Arbeitsplätze zu sichern“, erklärte Kunst- und Wissenschaftministerminister Boris Rhein abschließend.
Foto: Kloster Lorsch (c)
Info:
Das ehemalige Kloster Lorsch steht seit 1991 auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes. 2013 wurde das Lorscher Arzneibuch zum UNESCO-Weltdokumentenerbe erklärt.