WIR - das Motiv eines neuen Programms, Teil 2/2
Klaus Philipp Mertens
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Den 17. September 2017 sollten sich alle Theaterinteressierten in Frankfurt und um Frankfurt herum vormerken.
Denn an diesem Tag eröffnen Anselm Weber und Marion Tiedtke die neue Ära des Schauspiels mit einem großen Theaterfest und machen (zusammen mit der Oper) das Haus für einen ganzen Tag dem Publikum zugänglich. So haben alle Kulturfreundinnen und Kulturfreunde Gelegenheit, das neue Ensemble und die Abteilungen im Rahmen eines vielfältigen Programms kennenzulernen.
Die Erwartungen sind bereits jetzt groß. Dazu trägt auch das alte und bewährte Logo des Schauspiels bei, das aber nunmehr in 12 farblichen Variationen den Interessierten den Weg, besser die Wege, weist. Und tatsächlich bedürfen die 31 Stücke der Spielzeit 2017/2018 eines besonderen Schauspielführers.
Und das sind die PREMIEREN 2017/18, unter denen die Anzahl klassischer Stücke auffällt. Aber die größte Bühne Europas (im Schauspielhaus) fordert dazu heraus, Bewährtes mit neuen Akzenten in einem besonderen, geradezu exklusiv-großen Rahmen aufzuführen.
RICHARD III von William Shakespeare. Regie: Jan Bosse.
Premiere am 28. September 2017, Schauspielhaus
DAS HÄSSLICHE UNIVERSUM von Laura Naumann. Regie: Julia Hölscher.
Uraufführung am 29. September 2017, Kammerspiele
WOYZECK von Georg Büchner. Regie: Roger Vontobel.
Premiere am 30. September 2017, Schauspielhaus
DIE VERWANDLUNG nach Franz Kafka. Regie: Jan-Christoph Gockel.
Frankfurter Premiere am 7. Oktober 2017, Kammerspiele
ROSE BERND von Gerhart Hauptmann. Regie: Roger Vontobel.
Frankfurter Premiere am 14. Oktober 2017, Schauspielhaus
DAS SIEBTE KREUZ von Anna Seghers. Regie: Anselm Weber.
Premiere am 27. Oktober 2017, Schauspielhaus
VERBRENNUNGEN von Wajdi Mouawad. Regie: Daria Bukvić.
Premiere am 28. Oktober 2017, Kammerspiele
KAMPF DES NEGERS UND DER HUNDE von Bernard-Marie Koltès.
Regie: Roger Vontobel.
Frankfurter Premiere am 3. November 2017, Kammerspiele
INVISIBLE HAND von Ayad Akhtar. Deutschsprachige Erstaufführung.
Regie: Anselm Weber
Frankfurter Premiere am 10. November 2017, Kammerspiele
GROUNDED von George Brant. Regie: Anselm Weber.
Frankfurter Premiere am 12. November 2017, Box
TINTENHERZ Familienstück ab 8 Jahren von Cornelia Funke.
Regie: Rüdiger Pape
Premiere am 19. November 2017, Schauspielhaus
TRANSIT SIBIRIEN von Péter Kárpáti. Regie: Viktor Bodó.
Uraufführung am 1. Dezember 2017, Bockenheimer Depot
ALLE MEINE SÖHNE von Arthur Miller. Regie: Anselm Weber.
Frankfurter Premiere am 8. Dezember 2017, Schauspielhaus
HUSBANDS AND WIVES von Woody Allen. Regie: Christian Brey.
Premiere am 9. Dezember 2017, Kammerspiele
AM KÖNIGSWEG von Elfriede Jelinek. Regie: Miloš Lolić.
Premiere am 12. Januar 2018, Kammerspiele
DAS SCHLOSS nach Franz Kafka. Regie und Bühne: Robert Borgmann.
Premiere am 13. Januar 2018, Schauspielhaus
ROMEO UND JULIA nach William Shakespeare. Regie: Marius von Mayenburg.
Frankfurter Premiere am 19. Januar 2018, Schauspielhaus
AMPHITRYON von Heinrich von Kleist. Regie: Andreas Kriegenburg.
Premiere am 9. Februar 2018, Schauspielhaus
STIMMEN EINER STADT 3 Monodramen von Wilhelm Genazino,
Olga Grjasnowa, Teresa Präauer. Regie: Anselm Weber
Uraufführungen am 17. Februar und April 2018, Kammerspiele
EMILIA GALOTTI von Gotthold Ephraim Lessing. Regie: David Bösch.
Premiere am 13. April 2018, Schauspielhaus
DER ALTE SCHINKEN Stückentwicklung und Regie:
Nele Stuhler und Jan Koslowski
Uraufführung am 14. April 2018, Kammerspiele
NEUES STÜCK von und mit Forced Entertainment.
Uraufführung am 27. April 2018, Bockenheimer Depot
EIN KLOTZ AM BEIN von Georges Feydeau. Regie: Roger Vontobel.
Premiere im Mai 2018, Schauspielhaus
DAS IST KEINE ÜBUNG von Marius von Mayenburg
Regie: Marius von Mayenburg
Uraufführung am 19. Mai 2018, Kammerspiele
Das JUNGE SCHAUSPIEL steht überwiegend im Zeichen des Projekts
ALL OUR FUTURES
3 Jahre, 3 Orte, 220 Jugendliche – das Frankfurter Stadtteilprojekt für kulturelle Bildung. Künstlerische Leitung: Martina Droste und Alexander Leiffheidt
von September 2017 bis Juni 2020, Frankfurter Stadtteile, Box, Schauspielhaus
Daneben stehen zwei weitere Projekte auf dem Spielplan:
ERSTE LETZTE MENSCHEN
Inklusives Jugendtheaterprojekt ab 14 Jahren von Martina Droste und Chris Weinheimer.
Premiere am 10. Dezember 2017, Bockenheimer Depot
LOCALS PLAY GLOBAL
Jugendclubprojekt ab 14 Jahren. Von Martina Droste und Katharina Mantel
Premiere im Februar 2018, Museum für Moderne Kunst (MMK)
Das STUDIOJAHR SCHAUSPIEL steht künftig an der Stelle des „Schauspielstudios“. Mit der Spielzeit 2017/18 startet für die acht Schauspielstudierenden der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt Lisa Eder, Kristin Hunold, Vincent Lang, Philippe Ledun, Nicolas Matthews, Nelly Politt, Christina Thiessen und Felix Vogel ein Studiojahr am Schauspiel Frankfurt.
EIN BERICHT FÜR EINE AKADEMIE von Franz Kafka.
Klassenzimmerstück ab 14 Jahren. Regie: Isaak Dentler
Premiere am 1. Oktober 2017, Box und Klassenzimmer
DIE ZERTRENNLICHEN von Fabrice Melquiot.
Klassenzimmerstück ab 12 Jahren. Regie: Andreas Mach
Deutschsprachige Erstaufführung am 26. November 2017, Box und Klassenzimmer
8BAR LEBEN! Lieder für eine bessere Verfassung.
Regie und Ausstattung: Daniela Kranz. Musikalische Leitung: Günter Lehr.
Premiere am 28. Januar 2018, Panorama Bar
EINIGE NACHRICHTEN AN DAS ALL von Wolfram Lotz. Regie: Marc Prätsch.
Premiere am 17. März 2018, Kammerspiele
Bleibt an dieser Stelle noch nachzutragen, dass die notwendigen baulichen Maßnahmen am Theatergebäude (gegebenenfalls ein Neubau an selber Stelle) sicherlich noch nicht in der bevorstehenden Spielzeit greifen werden und möglicherweise noch drei, vier, gar fünf Jahre ins Land gehen werden, bevor sich etwas in dieser Sache tut. Eine sichtbare Veränderung wird es jedoch geben: Die Wand der BOX wird an der Seite zum Treppen-Foyer abgebaut und durch einen Vorhang ersetzt. Die Zuschauer werden künftig (wie bisweilen auch gelegentlich praktiziert) auf den Treppen sitzen. Theaterfreunde, die in Erinnerung an das „Theater unter Tage“ bzw. an das „Theater unten“ im Bochumer Schauspielhaus auf eine ähnliche Lösung in Frankfurt gewartet haben, werden sich auf die Zeit nach der Grundrenovierung vertrösten lassen müssen.