Sabine Zoller
Baden-Baden (Weltexpresso) - Bis zum 4. März 2018 zeigt das Museum LA8 in Baden-Baden die Ausstellung „HANS THOMA. Wanderer zwischen den Welten“ mit Gemälden, Zeichnungen und Grafiken von Hans Thoma, die Aspekte präsentieren,die über die bekannte Vorstellung vom Maler seiner Schwarzwälder Heimat hinaus weisen.
Selten ausgestellte Werkgruppen führen das thematische Spektrum und die Weltläufigkeit des berühmten Künstlers aus Bernau vor Augen. Auf seinen Italienreisen findet Thoma zum besonderen Licht seiner Landschaftsmalerei und zu fantastischen Neuinterpretationen antiker und christlicher Motive.
In seinen Entwürfen für die handwerkliche Möbelherstellung der Schnitzereischule Bernau und die Keramikproduktion der Majolika in Karlsruhe erweist er sich als Mittler zwischen dem englischen Arts and Crafts Movement und jener Moderne, die später zur Gründung des Bauhauses führte. . Der 1839 in Bernau geborene Maler Hans Thoma ließ sich künstlerisch nicht beirren, obwohl ihm sein vielschichtiges malerisches und zeichnerisches Werk erst im Alter von 51 Jahren zuerst in München und dann in allen wichtigen deutschen Kunststädten den großen Durchbruch brachte.
Thoma experimentierte oft im Zwischenbereich von Kunst und Technik, ein Aspekt, der für das Museum LA8 von besonderem Interesse ist. Seine Entwürfe zu Möbeln und Keramiken sowie markante Beispiele der ausgeführten Stücke in der Ausstellung belegen seine Originalität als Gestalter und seine Rolle als Mitbegründer der Karlsruher Majolika. Die von Thoma entworfenen Schwarzwälder Brettstühle sind in zahlreichen Varianten vom Musterstück bis zum ausgeführten Stuhl aus der Vorserie präsent. Ironisch sagen einander auf einer der Stuhllehnen Fuchs und Hase „Gute Nacht".
Zwei Skizzenbücher gestatten den Betrachtern, dem Künstler bei der Ideenfindung gewissermaßen über die Schulter zu schauen. Über 30 selten gezeigte Gemälde präsentieren ihn als feinfühligen Porträtisten, atmosphärisch faszinierenden Landschaftsmaler und zu großem Pathos fähigen Erfinder mythisch-fantastischer Wesen. Die Originalität seiner Beobachtungen und der Eigensinn seiner Bilderfindungen zeigen ihn heute nicht als Maler einer besonders deutschen Heimat, sondern eher verwandt mit dem Franzosen Gustave Courbet, dessen Werk Thoma früh als Ermutigung für sein eigenes Schaffen erkannte.
Fotos:
© Museum
Info:
ÖFFNUNGSZEITEN: Di. bis So.: 11.00 – 18.00 Uhr Geöffnet an allen Feiertagen, außer 24.12. und 31.12.2017
KATALOG ZUR AUSSTELLUNG: Athena Verlag, 19,- €
Zwei Skizzenbücher gestatten den Betrachtern, dem Künstler bei der Ideenfindung gewissermaßen über die Schulter zu schauen. Über 30 selten gezeigte Gemälde präsentieren ihn als feinfühligen Porträtisten, atmosphärisch faszinierenden Landschaftsmaler und zu großem Pathos fähigen Erfinder mythisch-fantastischer Wesen. Die Originalität seiner Beobachtungen und der Eigensinn seiner Bilderfindungen zeigen ihn heute nicht als Maler einer besonders deutschen Heimat, sondern eher verwandt mit dem Franzosen Gustave Courbet, dessen Werk Thoma früh als Ermutigung für sein eigenes Schaffen erkannte.
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© Museum
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ÖFFNUNGSZEITEN: Di. bis So.: 11.00 – 18.00 Uhr Geöffnet an allen Feiertagen, außer 24.12. und 31.12.2017
KATALOG ZUR AUSSTELLUNG: Athena Verlag, 19,- €