Jahresvorschau der Sonderausstellungen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden 2013, Teil 2

 

Manfred Schröder und Rebecca Riehm

 

Leipzig (Weltexpresso) – Neben den Alten Meistern und den Neuen Meistern finden Skulpturenausstellungen, vor allem aber Fotoschauen viele Besucher. Letztere sind vor allem bei jungen Museumsbesuchern beliebt, das heißt, sie machen diese erst zu Museumsbesuchern, von denen man hofft, daß sie nach dem Museumserlebnis mit Fotos auch andere Ausstellungen besuchen.

 

 

Skulpturensammlung

 

Das „indianische Museum"des Ferdinand Pettrich

Ausstellung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und der Vatikanischen Museen

Albertinum, 06.10.2013-02.03.2014

 

Ferdinand Pettrich (1798-1872) fertigte im 19. Jahrhundert als einer der ersten europäischen Bildhauer Porträts von Oberhäuptern nordamerikanischer Stämme an, die er Papst Pius IX. als Geschenk überreichte. Die Ausstellung 'Das "indianische Museum" des Ferdinand Pettrich', welche in Kooperation mit den Vatikanischen Museen entsteht, zeigt im Albertinum erstmals die Werke des Dresdner Künstlers außerhalb des Vatikanstaates.

 

Skulpturensammlung

 

Dionysos. Rausch und Ekstase

Ausstellung der Skulpturensammlung und des Bucerius Kunst Forum Hamburg, im Residenzschloss erst vom 08.02.-10.06.2014

 

Dionysos, der Gott des Weines, der Freude, der Fruchtbarkeit und der Ekstase steht im Mittelpunkt der Ausstellung "Dionysos. Rausch und Ekstase". Diese bietet zum ersten Mal einen 2000jährigen Überblick zur Darstellung der antiken Gottheit anhand von rund 120 Exponaten, darunter Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen, Druckgraphiken sowie antike Vasen und Bronzen. Die Ausstellung ist zunächst im Bucerius Kunst Forum Hamburg und im Anschluss im Residenzschloss Dresden zu sehen.

 

Kupferstich-Kabinett

 

Der gerettete Blick. Wols Photograph

Ausstellung des Kupferstich-Kabinetts, Residenzschloss, 17.05.-26.08.2013

 

Die Ausstellung "Der gerettete Blick. Wols Photograph" stellt Wols' fotografisches Werk

erstmals umfassend vor. Wols (1913-1951), dessen biografische und künstlerische Anfänge in Dresden liegen, zählt heute zu den führenden Künstlern der internationalen

Nachkriegsmoderne. Sein schmales fotografisches Œuvre aber bleibt nicht zuletzt wegen seines frühen Todes bis heute eine Entdeckung. Das Kupferstich-Kabinett besitzt neben seltenen zeitgenössischen Abzügen - den sogenannten "Vintage Prints" - den weltweit größten Bestand moderner Abzüge aus den 1970er Jahren von den damals noch erhaltenen originalen Negativen. Zu Wols' 100- jährigem Geburtstag 2013 wird dieser Sammlungsbestand, ergänzt durch bedeutende Leihgaben, aus neuer Sicht präsentiert und kunsthistorisch gewürdigt.

 

Kupferstich-Kabinett

 

Zeitenwende. Frühe Druckgraphik aus Italien und den Niederlanden,

Residenzschloss,11.10.2013-20.01.2014

 

Werke aus der Anfangsphase der Druckgraphik bis um 1520 bzw. 1530 sind im Dresdner Kupferstich-Kabinett in ungewöhnlich großer Fülle vorhanden. Berühmt ist vor allem die hervorragende Sammlung an frühen deutschen Kupferstichen, die der Forscher Max Lehrs im Zusammenhang seiner mehrbändigen "Geschichte und kritischer Katalog des deutschen, niederländischen und französischen Kupferstichs im 15. Jahrhundert" aufgearbeitet und publiziert hat. Erstmals erschließen nun zwei Bestandskataloge die vordem nicht systematisch erfassten, frühen italienischen Kupferstiche sowie die frühen niederländischen Kupferstiche und Holzschnitte. Von Lehrs wurden diese noch zu einem Großteil unter den deutschen Arbeiten subsumiert. Aus diesem Anlass wird die Ausstellung anhand ausgewählter Beispiele beider Bestandsgruppen den wechselseitigen Beziehungen zwischen Italien und den Niederlanden nachgehen.

 

Josef-Hegenbarth-Archiv

 

Eine Künstlerliebe am Elbhang -J ohanna und Josef Hegenbarth

Ausstellung des Kupferstich-Kabinetts, Josef-Hegenbarth-Archiv,01.05.- 27.10.2013

 

1921 kaufte der Künstler Josef Hegenbarth das Haus Calberlastraße 2 in Dresden-Loschwitz. Von dort fiel sein Blick nicht nur auf die reizvolle Umgebung, sondern auch auf die Nachbarstochter Johanna Aster, die er 1936 ehelichte. Der Liebeshochzeit gingen viele Briefe und Treffen "an der Akazie" voran. Aus der sich nur langsam anbahnenden, vom Umfeld beargwöhnten Beziehung zwischen dem älteren Künstler und der jungen Schneiderin erwuchs unter schwierigen politischen und gesellschaftlichen Umständen eine bis über den Tod hinaus währende Liebe und Lebensaufgabe. Diese mündete schließlich in die Gründung des Josef-Hegenbarth-Archivs durch Johanna. Bisher nie gezeigte Briefe und Fotografien aus dem Nachlass sowie ausgewählte graphische Blätter zeichnen das Bild einer innigen wie schöpferisch-produktiven Künstlerliebe am Elbhang nach.

 

Foto: Andrea Mantegna, Kampf der Seegötter (linke Hälfte), nach 1480, Kupferstichkabinett, Stattliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Herbert Boswank

 

www.skd.museum