Mies-van-der-Rohe-Preis 2013

Felicitas Schubert

 

Rathaus Gent (Foto: Petra Decouttere)

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Die Europäische Kommission und die Stiftung Mies van der Rohe haben die fünf Finalisten bekanntgegeben, die um den Preis der Europäischen Union für zeitgenössische Architektur/Mies-van-der-Rohe-Preis 2013 konkurrieren.

 

Insgesamt 335 Werke in den 37 Teilnehmerländern des EU-Programms „Kultur“ waren für die Auszeichnung nominiert. Eine Jury von Fachleuten erstellte die endgültige Auswahlliste. Die Gewinner des Preises und des Sonderpreises für junge Architektinnen und Architekten werden im Mai bekanntgegeben. Die Preisverleihung findet am 6. Juni im Mies-van-der-Rohe-Pavillon in Barcelona (Spanien) statt und wer diesen Pavillon noch nicht kennt, sollte den Preis zum Anlaß nehmen, ihn sich anzuschauen. Denn er zeigt einem, welches hehre Ideal man selber einmal hatte, wie nämlich die Leere von Räumen etwas Geistbeflügelndes hatten, während heute die eigenen Räumen vollgestopft mit Dingen, vor allem aus Papier: also Büchern und Zeitungen sind.

Superkilen, Kopenhagen (Foto: Superflex)  

Androulla Vassiliou, EU-Kommissarin für Bildung, Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend sagte zur Nominierung:Ich gratuliere allen nominierten Architektenteams und ganz besonders den Finalisten. Die europäische Architektur ist besonders reich an Talenten und ein leuchtendes Beispiel für unsere dynamische Kultur- und Kreativwirtschaft. Gleichzeitig ist uns bewusst, dass die Architekturbranche infolge der Wirtschaftskrise vor großen Herausforderungen steht. Die Europäische Kommission und die Stiftung Mies van der Rohe unterstützen diesen Sektor, der nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Wirtschaft und zur Schaffung von Arbeitsplätzen leistet, sondern auch ein hohes kreatives Potenzial birgt und den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft stärkt. Wir werden die Architektur auch weiter fördern – durch diesen Preis und im Rahmen des künftigen Programms ‚Kreatives Europa’“.

 

 

Die fünf Finalistenteams:



Rathaus, Gent, Belgien
Robbrecht en Daem architecten, Marie-José Van Hee architecten

Superkilen (interkultureller Stadtpark),Kopenhagen, Dänemark
BIG Bjarke Ingels Group, Topotek1, Superflex

Harpa – Konzerthalle und Konferenzzentrum Reykjavik, Reykjavik, Island
Batteríid Architekten, Henning Larsen Architekten, Studio Olafur Eliasson

Seniorenheim,Alcácer do Sal, Portugal
Aires Mateus Arquitectos

Metropol Parasol (Kultur- und Geschäftszentrum),Sevilla, Spanien
J. Mayer H.

    Harpa – Konzerthalle und Konferenzzentrum Reykjavik (Foto: Nic Lehouy)

INFO zum Hintergrund

 

Die Architekturbranche ist das Herzstück des dynamischen Kultur- und Kreativsektors Europas. Mehr als eine halbe Million Menschen sind direkt in dieser Branche beschäftigt, weitere 12 Millionen im Baugewerbe. Die Kultur- und Kreativbranche trägt insgesamt bis zu 4,5 % zum BIP der EU bei.

 

Der Preis der Europäischen Union für zeitgenössische Architektur/Mies-van-der-Rohe-Preis unterstreicht den Beitrag europäischer Architektinnen und Architekten zur Entwicklung neuer Ideen und Technologien in der modernen Stadtentwicklung. Er wurde 1987 ins Leben gerufen und wird gemeinsam vom EU-Programm „Kultur“ und der Stiftung Mies van der Rohe finanziert. Mit 60 000 EUR dotiert, ist er der renommierteste europäische Architekturpreis. Er wird alle zwei Jahre an ein Projekt verliehen, das in den zwei Jahren zuvor fertiggestellt wurde. Die diesjährige Verleihung ist bereits die dreizehnte.

Seniorenheim, Alcácer do Sal (Foto: FG+SG)  

Nominiert werden die Projekte von unabhängigen Fachleuten aus ganz Europa, den Mitgliedsverbänden des Rates der europäischen Architekten (ACE), nationalen Architektenverbänden sowie den Mitgliedern des Beirats für den Preis.Die Mitglieder der Jury, die die Finalisten für das Jahr 2013 ausgewählt haben, sind: Wiel Arets, Vorsitzender der Jury/Wiel Arets Architekten, Maastricht; Pedro Gadanho, Kurator für zeitgenössische Architektur, Museum of Modern Art (MoMA), New York; Antón García-Abril, Ensamble Studio, Madrid; Louisa Hutton, Sauerbruch Hutton Architekten, Berlin; Kent Martinussen, Vorstand, Dansk Arkitektur Center (DAC), Kopenhagen; Frédéric Migaryou, Direktor für Architektur & Design, Centre Pompidou, Paris; Ewa Por?bska, Chefredakteurin, Architektura-murator, Warschau; Giovanna Carnevali, Sekretärin der Jury/Direktorin, Stiftung Mies van der Rohe, Barcelona.

    Metrropol Parasol, Sevilla (Foto: David Franck)

Der Preis ist nach Ludwig Mies van der Rohe benannt, der als einer der Vorreiter moderner Architektur im 20. Jahrhundert gilt. Zu seinen berühmtesten Werken gehören der deutsche Pavillon auf der Weltausstellung von Barcelona (1929), die Villa Tugendhat in Brno (Tschechien), das Seagram-Gebäude in New York und die Nationalgalerie in Berlin.

Eine vollständige Liste ergibt 335 Nominierungen aus den hier aufgeführten Ländern: Albanien, Österreich, Belgien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Zypern, Tschechische Republik, Dänemark, Estland, Finnland, ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien (EJRM), Frankreich, Deutschland, Griechenland, Ungarn, Island, Irland, Italien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Montenegro, Norwegen, Polen, Portugal, Rumänien, Serbien, Slowakische Republik, Slowenien, Spanien, Schweden, Niederlande, Türkei und Vereinigtes Königreich.

 

Frühere Gewinner waren u. a.:Neues Museum, Berlin, Deutschland; David Chipperfield/David Chipperfield Architects in Zusammenarbeit mit Julian Harrap Norwegisches Opernhaus „Den Norske Opera & Ballet“, Oslo, Norwegen; SNØHETTA/Kjetil Trædal Thorsen, Tarald Lundevall, Craig Dykers Niederländische Botschaft in Berlin, Deutschland; OMA/Rem Koolhaas, Ellen van Loon Kongresshalle Kursaal, San Sebastián, Spanien; Rafael Moneo Stadtbahn-Terminal Hoenheim Nord, Straßburg, Frankreich; Zaha Hadid/Zaha Hadid Architects Kunsthaus Bregenz, Österreich; Peter Zumthor Französische Nationalbibliothek, Paris, Frankreich; Dominique Perrault. Flughafen Stansted, London, Vereinigtes Königreich; Norman Foster/Norman Foster + Partners Bankgebäude Borges e Irmão, Vila do Conde, Portugal; Álvaro Siza Vieira

 

http://ec.europa.eu/culture

http://www.miesarch.com