endet mit mehr als 190.000 Besucher*innen in der Berliner Gemäldegalerie
Felicitas Schubert
Berlin (Weltexpresso) - Die am Sonntag, den 30. Juni 2019, zu Ende gegangene Sonderausstellung „Mantegna und Bellini. Meister der Renaissance“ wurde insgesamt von mehr als 190.000 Besucher*innen gesehen. Das unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier stehende Kooperationsprojekt der Staatlichen Museen zu Berlin mit der National Gallery, London und dem British Museum verglich mit über 100 Arbeiten erstmals das eng miteinander verwobene Schaffen der beiden Renaissance-Meister Andrea Mantegna (um 1431–1506) und Giovanni Bellini (um 1435–1516).
„Eine Ausstellung der beiden norditalienischen Meister der Renaissance in dieser Qualität, Zusammensetzung und Dichte werden wir hier in Deutschland zu unseren Lebzeiten wohl nicht noch einmal zu sehen bekommen“, so Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. „Sie steht in der Tradition großer Ausstellungen der Gemäldegalerie, die sich dadurch auszeichnen, dass sie aus eigenen Sammlungsbeständen heraus konzipiert wurden. Die eigenen Bestände als Grundlage und 'Herzstücke' der Präsentationen – das ist eine ebenso gute wie erfolgreiche Strategie für die Arbeit eines Universalmuseums wie die Staatlichen Museen zu Berlin eines sind.“
Michael Eissenhauer, Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin und Direktor der Gemäldegalerie und Skulpturensammlung: „Ich freue mich sehr, dass wir mit diesem Ausstellungshighlight die erfolgreiche Bilanz von 'The Botticelli Renaissance' und 'El Siglo de Oro' nochmals steigern und den Ruf der Gemäldegalerie als internationalen Hot Spot für Altmeisterausstellungen festigen konnten. Dass unser Konzept aus groß angelegten Sonderausstellungen und konzentrierten Kabinettpräsentationen so begeistert von Fachkreisen wie vom breiten Publikum angenommen wird, erfüllt mich mit großer Dankbarkeit.“
Bereits in diesem Winter geht es mit einer Sonderpräsentation anlässlich des 500. Todestages von Raffael spektakulär weiter: Fünf Madonnendarstellungen des italienischen Renaissance-Meisters (1483-1520) aus dem Bestand der Gemäldegalerie treten in einen Dialog mit dem Meisterwerk „Madonna mit den Nelken“, das als Leihgabe der National Gallery in London erstmals England verlässt. Im Herbst 2020 folgt die erste umfassende Ausstellung zur Kunst der Spätgotik im deutschsprachigen Raum, die hochkarätige internationale Leihgaben mit zentralen Werken der Gemäldegalerie in Verbindung setzt. 2021 folgt die weltweit erstmalige monografische Ausstellung zu Hugo van der Goes (um 1440-1482), dem bedeutendsten und innovativsten niederländischen Künstler der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Und für das Jahr 2022 ist ein Kooperationsprojekt mit dem Metropolitan Museum of Art in New York geplant.
„Mantegna und Bellini. Meister der Renaissance“ war als einmaliges internationales Kooperationsprojekt nur möglich, da in den Sammlungen der Gemäldegalerie und der National Gallery Meisterwerke beider Künstler aus allen Schaffensphasen so stark wie nirgendwo außerhalb Italiens vertreten sind. Zudem beherbergen das Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin sowie das British Museum eine außergewöhnlich reiche Sammlung von Blättern Mantegnas, Bellinis und ihres Umkreises. Ergänzt wurde die Ausstellung durch bedeutende Leihgaben aus dem Musée du Louvre, Paris, dem Kunsthistorischen Museum Wien, der National Gallery of Art in Washington oder der königlichen Sammlung der britischen Queen.
Bis Ende des Jahres 2019 verlängert wurde die begleitende Sonderpräsentation „Bellini Plus“, die die jüngsten Forschungsergebnisse präsentiert, die die im Vorfeld der großen Sonderausstellung durchgeführten Restaurierungsmaßnahmen anhand von Werken Giovanni Bellinis und seines Umkreises ans Licht brachten. Andrea Mantegnas Meisterwerk „Die Darbringung Christi im Tempel“ (ca.1453), die in der Ausstellung einen Dialog mit Giovanni Bellinis rund 20 Jahre später entstandener Fassung einging und dieser nachweislich als Vorlage diente, wird ebenfalls bis Ende des Jahres in Raum 460 der Gemäldegalerie zu sehen sein.
Raffael und Spätgotik bereits 2019/2020
Während die weiteren Gemälde Giovanni Bellinis zurück an ihren angestammten Platz in Saal 459 in der Dauerausstellung der Gemäldegalerie ziehen und die Blätter beider Künstler im Studiensaal des Kupferstichkabinetts einzusehen sind, finden Besucher*innen Andrea Mantegnas Gemälde „Madonna mit dem schlafenden Kind“ ab dem 13. Juli 2019 in dem neu eingerichteten James-Simon-Kabinett im Bode-Museum. Die Arbeit, die 1904 zu der ersten Stiftung des großen Mäzens James Simon (1851-1932) an das damalige Kaiser-Friedrich-Museums zählte, war Teil des bis 1939 in ursprünglicher Form bestehenden Kabinetts, das zahlreiche Meisterwerke der Renaissance beheimatete. Anlässlich der Eröffnung der James-Simon-Galerie kehrt das James-Simon-Kabinett nun nach 80 Jahren an seinem ursprünglichen Raum im Bode-Museum zurück.
Foto:
©
Info:
Kulturforum, Gemäldegalerie
Matthäikirchplatz, 10785 Berlin
Di, Mi, Fr 10 – 18 Uhr, Do 10 – 20 Uhr, Sa + So 11 – 18 Uhr
„Mantegna und Bellini. Meister der Renaissance“ wurde gefördert vom Kaiser Friedrich Museumsverein und der Sparkassen-Finanzgruppe. Medienpartner der Ausstellung waren ARTE, Deutschlandfunk Kultur, Tagesspiegel, tip Berlin und Zitty