Nach der Leipziger Jahresausstellung. Panel mit anschließender Publikumsdiskussion am Dienstag, 30.07.2019, 18 Uhr
Felicitas Schubert
Leipzig (Weltexpresso) - Im Juni 2019 entwickelte sich die öffentliche Diskussion um die Leipziger Jahresausstellung (LJA) schnell zu einer Debatte über die Kunstfreiheit. Der Abend beschäftigt sich mit der Frage, wie es um diese Freiheit in Sachsen, Deutschland und Europa bestellt ist. Vom Podium soll erörtert werden, wo die gegenwärtigen Gefahren für die Kunstfreiheit liegen und ob eine solche Debatte von den politischen Gefahren der populistischen und extremen Rechten nur ablenkt. Wie kann eine konstruktive Nachbearbeitung des Komplexes der Leipziger Jahresausstellung aussehen und welche Perspektiven fehlen in der Diskussion?
Panel mit anschließender Publikumsdiskussion mit
Catrin Lorch (Kunstkritikerin, Süddeutsche Zeitung)
Patrice Poutrus (Zeithistoriker und Migrationsforscher, Uni Erfurt)
Christoph Becker (Programmleiter Gesellschaftspolitik, Zentrum Liberale Moderne)
Moderation: Thomas Bille
Im Juni 2019 entwickelte sich die öffentliche Diskussion um die Leipziger Jahresausstellung (LJA) schnell zu einer Debatte über die Kunstfreiheit. Der Abend beschäftigt sich mit der Frage, wie es um diese Freiheit in Sachsen, Deutschland und Europa bestellt ist. Vom Podium soll erörtert werden, wo die gegenwärtigen Gefahren für die Kunstfreiheit liegen und ob eine solche Debatte von den politischen Gefahren der populistischen und extremen Rechten nur ablenkt. Wie kann eine konstruktive Nachbearbeitung des Komplexes der Leipziger Jahresausstellung aussehen, was kann man daraus lernen und welche Perspektiven fehlen in der Diskussion?
Catrin Lorch, Kunstkritikerin der Süddeutschen Zeitung, bemerkte in diesem Zusammenhang, der Streit um die Jahresausstellung habe mitnichten die Kunstfreiheit eingeschränkt. Vielmehr sei diese Diskussion auch Produkt der bisweilen zynisch- agressiven Taktik von Rechtspopulisten aus Selbstviktimisierung und Provokation.
Die Ereignisse um die LJA werden mittlerweile von einigen in eine Bedrohung durch „Zensur“ und „Gesinnungsschnüffelei“ umgedeutet. In diesem Zusammenhang wird oft vor „Zuständen wie in der DDR“ gewarnt. Neben Catrin Lorch nimmt der Zeithistoriker Patrice Poutrus an der Diskussion teil. Poutrus lehrt in Erfurt und untersucht u.a. die Kontinuität des Rassismus und Antisemitismus in Deutschland – auch mit Fokus auf „den Osten“ als identitätspolitische Projektion. Sein Buch „Umkämpftes Asyl“ ist jüngst erschienen.
Dritter Gast ist Christoph Becker (Programmleiter Gesellschaftspolitik des Zentrum Liberale Moderne/LibMod). Becker betreut u.a. das Projekt Gegneranalyse. Gegner- analyse arbeitet die langen Linien des antiliberalen Denkens für die heutige Debatte auf. Diese Linien finden sich etwa im Selbstverständnis der „Neuen Rechten“ wieder und prägende Köpfe der Opposition gegen die liberale Moderne – wie beispielsweise Carl Schmitt und Ernst Jünger – begegnen immer wieder, auch in der Welt der Kunst.
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Info:
Eine Veranstaltung des Forums für demokratische Kultur und zeitgenössische Kunst und dem MdbK.
Der Eintritt ist frei