Drei Ausstellungen des Kunsthistorischen Museums Wien im Jahr 2014

 

Felicitas Schubert

 

Wien (Weltexpresso) – Eigentlich müßte das Kunsthistorische Museum in Wien gar keine Ausstellungen machen, damit sich die Besucher endlich einmal ganz auf diese wunderbare Sammlung konzentrieren, die als Hofkunstsammlung vorwiegend Spitzenwerke der Malerei seit der Renaissance besitzt, aber auch klassische Statuen, eine hinreißende Ägyptische Sammlung und so viel mehr. Dennoch leben die Museen alle auch vom Ausstellungsbetrieb, für den wir drei Ausstellungen vorstellen.

 

 

FABERGÉ vom 18. FEBRUAR BIS 18. MAI 2014

 

Im Rahmen der russisch-österreichischen Kultursaisonen widmet das Kunsthistorische Museum dem wohl bedeutendsten und einflussreichsten russischen Juwelier und Goldschmied der Zeit um 1900 eine umfangreiche Ausstellung: Peter Carl Fabergé.

 

Mit dem Namen Fabergé verbindet man außergewöhnliche Schmuckkreationen – virtuoses, mit höchstem gestalterischen und technischen Können aus edelsten Materialien gefertigtes Kunsthandwerk. Das gilt insbesondere für jene Werke, die Peter Carl Fabergé ab 1885 als kaiserlicher Hoflieferant für die letzten russischen Zaren schuf.

 

Mit über 160 erlesenen Pretiosen aus dem Kreml-Museum und dem Fersman Mineralogischen Museum in Moskau beleuchtet diese Ausstellung die herausragende Kunst Fabergés, stellt sie in den Kontext der zeitgleichen russischen Goldschmiedekunst und beschäftigt sich mit der Rolle der russischen Zarenfamilie als Auftraggeber. Im Zentrum stehen vier Ostereier – kostbare Kleinodien, die als innerfamiliäre Geschenke des Zarenhauses angefertigt wurden und in denen sich häufig „eine ganze Welt im Kleinen“ verbirgt. Weitere Kleinkunstwerke aus dem Besitz der Romanow, die deren tägliches Leben bis zu ihren letzten Tagen begleiteten, geben Einblick in das Leben und Zeremoniell am Zarenhof.

 

 

 

AB 3. JUNI 2014 WETTSTREIT IN ERZ

Die Porträtmedaille in der deutschen Renaissance

 

 

Die großen Münzkabinette in Wien, München und Dresden haben sich zu einer Ausstellung zusammengeschlossen, welche erstmals ausgewählte Stücke der deutschen Porträtmedaille der Renaissance vereinigt. Reproduzierbar, leicht transportabel und verteilbar, liefert die Kunstgattung der Porträtmedaille für das 16. Jahrhundert ein einzigartiges „Who’s who“.

 

Dank der Dauerhaftigkeit des Materials hat sich eine große Anzahl an Medaillen erhalten, insbesondere aus den ehemals kaiserlichen und fürstlichen Sammlungen in Wien, München und Dresden.

 

Ausstellung und Katalog stellen erstmals umfassend das kulturhistorische Spektrum, die komplexe Medialität und die dynamische Geographie der im deutschsprachigen Raum entstandenen und zirkulierenden Medaillen der frühen Neuzeit vor.

 

 

VELÁZQUEZ ab 28. OKTOBER 2014

 

Im Herbst 2014 widmet die Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums dem spanischen Maler Diego Velázquez (1599–1660) zum ersten Mal im deutschsprachigen Raum eine umfassende monographische Ausstellung. Neben den zauberhaften Bildnissen der Infanten und Infantinnen der eigenen Sammlung, die zu den Highlights des Museums zählen, werden darüber hinaus Gemälde weiterer Genres – Küchenstillleben, religiöse

Themen, Mythologien und Historien – präsentiert, um das vielfältige Oeuvre des Künstlers zeigen zu können.

 

Einige der Hauptwerke des Malers, darunter die „Rokeby Venus“, „Apoll in der Schmiede des Vulkanoder die Anbetung der Königewerden zum ersten Mal in Wien zu sehen sein, dank zahlreicher Leihgaben aus international bedeutenden Museen.

 

Kooperationspartner und Hauptleihgeber sind das Museo Nacional del Prado in Madrid, das den Großteil des künstlerischen OEuvres des Künstlers beherbergt, sowie die National Gallery in London, das Metropolitan Museum in New York, das Boston Museum of Fine Arts, das Art Institute in Chicago und viele andere. Der Grundstock selber jedoch bildet die eigene Sammlung, die auch deshalb so umfangreich ist, weil die Prinzessinnen immer wieder gemalt wurden, damit ihre Bildnisse die Kaiserfamilie in Wien erfreuten und zur Heirat mit ihnen motivierten.