Studienaufenthalte für Künstlerinnen und Künstler aus Hessen durch das Ministerium für Kunst

 

Sibylla von Suden

 

Wiesbaden (Weltexpresso) – Auch für das Jahr 2015 schreibt das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst wieder Stipendien für Künstlerinnen und Künstler aus Hessen für einen einjährigen Aufenthalt in der Villa Massimo in Rom oder einen dreimonatigen Aufenthalt in der Casa Baldi in Olevano Romano aus.

 

Staatsministerin Eva Kühne-Hörmann wies darauf hin, daß die Künstler, sofern sie von der Kulturstiftung der Länder in Berlin für einen Studienaufenthalt ausgewählt werden, vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien ein Barstipendium in Form einer monatlichen Pauschale von 2.500 Euro erhalten. Die Bewerbungsfrist endet am 15. Januar 2014 (Eingang Poststempel).

 

Vorrangig können sich jüngere, außergewöhnlich qualifizierte und begabte, in ihrer künstlerischen Entwicklung aber noch offene Künstlerinnen und Künstler der Sparten Bildende Kunst, Architektur, Literatur und Musik (Komposition) bewerben. Voraussetzung ist, dass sie auf ihrem Gebiet bereits öffentliche Anerkennung gefunden haben. Sie müssen deutsche Staatsangehörige sein oder zum Zeitpunkt der Bewerbung seit mindestens fünf Jahren den ersten Wohnsitz und ihren Schaffensmittelpunkt in Hessen haben. Grundkenntnisse der italienischen Sprache bei Antritt des Stipendiums werden vorausgesetzt. Bewerbungen von Studierenden sind ausgeschlossen.

 

Die Deutsche Akademie Rom Villa Massimo ist Eigentum der Bundesrepublik Deutschland. Sie dient der Förderung hochbegabter Künstlerinnen und Künstler durch Studienaufenthalte im Ausland. Seit 1910 der Berliner Unternehmer und Mäzen am Rande Roms von der Familie Massimos ein großes Gelände gekauft hatte und dort 1913 eine sehr geräumige Villa erbaut hatte, die er dem preußischen Staat vererbte, seit dieser Zeit steht die Villa Massimo als Ort der Muse im Mittelpunkt deutscher Künstler. Denn es sollen alle Künste und damit alle Künstler die Möglichkeit haben, unter Bedingungen zu arbeiten, die den Broterwerb wie das tägliche Einerlei zu Gunsten von künstlerischem Produzieren minimieren.

 

Man kann nur einige aufzählen, die sich dort aufhielten, wobei es schon anrührt, daß der von den Nazis in Auschwitz umgebrachte Felix Nussbaum zum selben Zeitpunkt dort weilte wie der von den Nazis gefeierte Arno Breker. Auch Hans Poelzig war dort. In den 50er und 60er Jahren war auch in der deutschen Presse viel über die Aufenthalte von Uwe Johnson, Bernd Alois Zimmermann, Luise Rinser, Otto Dix, Heinrich Böll, Rolf Dieter Brinkmann und so vielen anderen zu lesen. Es gibt darum auch eine reichhaltige Literatur über diese deutsche Einrichtung auf italienischem Boden.

 

 

INFO:

 

Nähere Informationen und Antragsformulare gibt es im Internet unter www.hmwk.hessen.de und unter www.bundesregierung.de (Künstlerförderung / Auslandsstipendien) oder unter der Adresse

Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst

Referat IV 3

Rheinstraße 23 - 25

65185 Wiesbaden.