Germanisches Nationalmuseum Nürnberg stellt ab 27. März 2014 die Geburt der Massenkultur aus

 

Felicitas Schubert

 

Nürnberg (Weltexpresso) - Nächste Woche präsentiert die CeBIT in Hannover wieder neueste Entwicklungen und Trends der IT-Branche. Datability, Übertragbarkeit von Daten, Schnelligkeit und Sicherheit des Datentransfers werden wesentliche Themen sein. Doch woher stammt diese Möglichkeit des schnellen und informellen Informationsflusses? Wann begann die Massenkommunikation?

 

Vieles, was heute selbstverständlich ist, hat seine Wurzeln im 19. Jahrhundert. Das „globale Dorf“, von dem gerne die Rede ist, nahm in dieser Zeit seinen Anfang. Anhand der drei exemplarisch ausgewählten Themen Weltausstellungen, Medien und Musik spürt die Sonderausstellung „Wege in die Moderne. Weltausstellungen, Medien und Musikkultur im 19. Jahrhundert“ ab 27. März 2014 diesen Aufbrüchen nach.

 

Thema der Sonderschau ist die rasante kulturelle und mediale Entwicklung, die sich vor allem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vollzog. Revolutionär war die Erfindung von Telegraf und Telefon – die Möglichkeit, schnelle und informelle Kurznachrichten zu übermitteln, veränderte den Informationsfluss grundlegend. Plötzlich konnten Ereignisse vom anderen Ende der Welt binnen Stunden kommuniziert werden. Illustrierte Zeitungen berichteten erstmals in Text und Bild, neue Printmedien boten einer breiten Bevölkerungsschicht tagesaktuelle Informationen und Nachrichten aus aller Welt. Das Interesse an fremden Ländern und Kulturen entbrannte, Weltausstellungen etablierten das Messewesen und fungierten als Vermittler von Wissen und Unterhaltung. Mit den Möglichkeiten der Kommunikation wuchs die Sensationsgier nach immer neuen und spektakuläreren Geschichten. Theater- und Musikaufführungen, später auch das Kino, wurden zu Massenevents. Das Grammophon holte die Musik für jeden konsumierbar ins eigene Wohnzimmer.

 

Rund 500 Exponate zeichnen in der Sonderschau „Wege in die Moderne“ das Bild eines Jahrhunderts, das uns bis heute nachhaltig beeinflusst. Die Objekte stammen überwiegend aus den eigenen Sammlungen des Germanischen Nationalmuseums, die nun, neu erforscht und in anderem Kontext zu sehen sind. Erstmals haben Besucher Gelegenheit, sich in der Gesamtschau ein umfassendes Bild einer Epoche zu machen, die keineswegs nur Geschichte ist.