Feriendestination Tarn - Das ursprüngliche Frankreich erleben

 

Siegrid Püschel

 

München (Weltexpresso) - Das nach dem Fluss Tarn benannte Departement gehört zur Region Midi-Pyrenäen und erstreckt sich zwischen den Ausläufern des Zentralmassivs, dem regionalen Naturpark Haut-Languedoc und den Weinlagen von Gaillac im Westen. Von dort kommt auch der berühmte französische Maler Toulouse-Lautrec.

 

In den sowohl vom atlantischen als auch mediterranen Klima beeinflussten Landstrichen sorgen die kontrastreiche Vegetation und unterschiedliche Geologie immer wieder für ein anderes reizvolles Bild. Dazu zählen auch die bemerkenswerten Felsformationen im Granitgebiet Sidobre. Neben unzähligen Sehenswürdigkeiten in der Hauptstadt Albi und den historischen Dörfern verdankt das Departement Tarn seine besondere Attraktivität seiner Ursprünglichkeit und der sprichwörtlichen Lebensfreude seiner Bewohner.

 

 

Albi und Henri de Toulouse-Lautrec

 

Die Hauptstadt des Departements, Albi, wurde aufgrund der mächtigen Kathedrale Sainte-Cécile und des ehemaligen Bischofspalastes, Palais de la Berbie, in das Welterbe der UNESCO aufgenommen. Mit den leuchtenden Backsteinmauern überragen die beiden prächtigen Bauwerke das historische Stadtzentrum. Der Bischofspalast beherbergt inzwischen die umfangreichste Sammlung von Werken des in Albi geborenen Künstlers Henri de Toulouse-Lautrec. Das Museum zeigt neben Gemälden aus seiner Jugend und Plakaten, die berühmten Bilder der Pariser Freudenhäuser, deren Atmosphäre er wie kein anderer auf die Leinwand bannte.

 

Anlässlich des 150sten Jahrestages seiner Geburt sind während einer Sonderausstellung im Toulouse-Lautrec-Museum auch zahlreiche Werke aus der persönlichen Sammlung seines engen Freundes Maurice Joyant zu sehen. Aus der Kunstgeschichte weiß man, daß der kleinwüchsige Marie Ramond de Toulouse-Lautrec-Monfa einem alten Adelsgeschlecht entstammt, das sich bis auf Karl den Großen zurückführte, das dafür berüchtigt war, daß Ehen fast nur innerhalb der Großfamilie geschlossen waren, so daß genetische Erbkrankheiten auftraten. Diese Verwandtenehen geschahen im übrigen nur deshalb, um den Besitze zusammenzuhalten.

 

So war Henri der erstgeborene überlebende Sohn eines Paares, dessen jeweilige Mütter Schwestern waren. Zu seiner Kleinwüchsigkeit von 1,52 Zentimetern kamen leicht splitternde Knochen hinzu, die ständig Krankenhaus- und Sanatoriumsaufenthalte nötig machten. Dennoch hielt das Zeichnen schon den Jungen in Kindertagen am Leben. Er brauchte den Stift in der Hand und letzten Endes ist er auch durch seine Zeichnungen, die Aquarelle und Pastelle und vor allem die Lithographien der großen Plakate der berühmte Franzose des Nachimpressionismus geworden.

 

 

Pastel, eine Farbe des Wohlstandes

 

Vom 14. bis 16. Jh. verdankte das Gebiet um Albi der « Isatis tinctoria », Pastel oder Färberwaid, hohen Wohlstand. Mittlerweile erlebt diese Pflanze, aus der nicht nur ein Naturfarbstoff gewonnen wird, eine wahre Renaissance. Die seit der Antike bekannten Wirkstoffe aus dem Pastelöl dienen heute der Herstellung einer Kosmetikserie. Die Geschichte des Pastel lässt sich im Museum Château de Magrin verfolgen, während zahlreiche Boutiquen in Albi und anderen Orten des Departements zum Pastel-Shopping verlocken.

 

 

Landschaften zum Wandern geschaffen

 

Ob auf einer Teilstrecke des Jakobsweges nach Compostela, bei Rundwanderungen oder Wandertouren mit historischen Sehenswürdigkeiten, mit rund 900 km gekennzeichneten Wanderwegen bietet das Departement reichlich Gelegenheit seine vielseitigen Landstriche per pedes zu erkunden. Wanderungen auf eigene Faust oder Pauschaltouren sind außerdem ideal, um sich von der Lebensfreude der Bewohner anstecken zu lassen.

 

 

Dorfleben im Tarn

 

Nicht nur in der Hauptstadt Albi sind historische Bauwerke zu bewundern, in den ursprünglich gebliebenen Dörfern verbergen sich noch viele weitere Sehenswürdigkeiten. Dazu gehören die ab dem 13. Jahrhundert gegründeten Bastidenorte, wie Cordes-sur-Ciel oder Lisle-sur-Tarn. Andere Dörfer begeistern durch eine spektakuläre Lage, wie Ambialet in einer Tarn-Schleife, oder das von einer Burg überragte Puycelsi. Auch in diesen sehenswerten Orten im Departement Tarn ist das echte Frankreich zu erleben.

 

 

 

Weitere Informationen finden Sie unter:

www.tourisme-tarn.com