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Kategorie:
Kunst
Veröffentlicht: 28. März 2023
Die Wiener Sammlung Belvedere von Cranach bis EXPORT vom
29. März 2023
bis
23. März 2025
Anna von Stillmark
Wien (Weltexpresso) - Immer wieder wird eine bewährte und bekannte Sammlung umgehängt, bzw. durch neue Werke aus dem Depot ergänzt, weshalb dann bisher ausgestellte Gemälde, Zeichnungen oder Skulpturen im Depot verschwinden. Jetzt als die neue Sammlungspräsentation, die auf jeden Fall ein Problem hat: es gibt so unglaublich viele Inkunablen, daß es schwierig sein wird, dem Publikum verständlich zu machen, wenn etwas 'fehlt'.
Im Fokus der neuen Sammlungspräsentation steht die Frage nach dem Verhältnis von Künstler*innen und den sozialen, politischen und kulturellen Bedingungen ihrer Zeit: Wie prägt eine Epoche ihre Kunst? Wie reagieren Künstler*innen auf Umbrüche und Krisen und sind dabei selbst Teil gesellschaftlicher Entwicklungen? Ein chronologischer Rundgang führt die Besucher*innen durch 800 Jahre künstlerischer Produktion – erstmals von der Romanik bis in die 1970er-Jahre.
Generaldirektorin Stella Rollig: Wie kann eine kunsthistorische Erzählweise zeitgemäß gestaltet werden? Der Leitgedanke der neuen Präsentation der Sammlung ist, die Geschichte der Kunst aus der Perspektive der Künstler*innen zu erzählen, die immer auch Zeitgenoss*innen waren. Es wird vermittelt, unter welchen kulturellen, sozialen und individuellen Bedingungen die Werke entstanden sind. Lebenserfahrungen und Zukunftsentwürfen vorangegangener Generationen werden für die Besucher*innen anschaulich.
Kunst aus Sicht der Künstler*innen
Die neue Sammlungspräsentation im Oberen Belvedere betrachtet Kunst im Kontext der Epoche ihrer Entstehung, um ein tieferes Verständnis der Werke zu ermöglichen. Schau! geht damit über einen rein kunsthistorisch-stilgeschichtlichen Zugang hinaus und widmet sich den Wechselwirkungen zwischen Kunst und Gesellschaft. Beeinflusst durch das politische und soziale Umfeld, Migration, ökonomische Rahmenbedingungen, aber auch Aspekte wie internationale Vernetzung spiegelt künstlerische Produktion immer auch die Komplexität ihrer Zeit wider.
Chefkuratorin Luisa Ziaja: In jedem Sammlungsbereich sind ausgewählte Selbstporträts hervorgehoben. Sie dienen als Leitmotiv und machen über die Jahrhunderte ein sich wandelndes Bild und Selbstverständnis von Künstler*innen zwischen Anonymität, Abhängigkeit und Autonomie nachvollziehbar. Dieses reicht von der meist namenlosen Arbeit in einer mittelalterlichen Werkstatt über die bereits selbstbewusste Produktion im Dienste von Hof und Kirche bis hin zur emanzipierten Autor*innenschaft, wie wir sie auch heute kennen.
Von der Romanik bis zu den Avantgarden der 1970er-Jahre
Die Neupräsentation ermöglicht Besucher*innen einen umfassenden Einblick in die Sammlung des Belvedere von den frühesten Werken aus dem späten 12. Jahrhundert bis hin zur Feministischen Avantgarde der 1970er-Jahre. Ikonische Arbeiten wie die „Charakterköpfe“ Messerschmidts oder auch der weltbekannte Bestand zu „Wien um 1900“ sind gleichermaßen präsent wie neue Schwerpunkte, etwa die zentraleuropäische Moderne sowie transnationale Netzwerke des frühen 20. Jahrhunderts. Die Dauerausstellung zeigt rund 400 Exponate, Gemälde, Papierarbeiten, Fotografien, Skulpturen sowie kontextualisierendes Material auf einzelnen Medienstationen und ergänzende Informationen in Form von Grafiken, Landkarten oder dokumentarischen Aufnahmen. Wichtige Neuerwerbungen wie beispielsweise das Gemälde Der Speditionsunternehmer Paolo Preinitsch von Giuseppe Tominz wurden ebenso integriert wie zentrale Dauerleihgaben der tschechischen und ungarischen Avantgarde aus den Sammlungen Ivo Rotter und Carl Laszlo. Der chronologische Rundgang erschließt textlich begleitet 800 Jahre künstlerische Produktion im Licht ihrer Zeit.
Foto:
Franz Xaver Messerschmidt, Der Schaafkopf („Charakterkopf" Nr. 17), 1777/83, Belvedere/Wien © Johannes Stoll / Belvedere, Wien
Info:
Neu: Lounge für Besucher*innen
Im Rahmen der Neupräsentation der Sammlung im Oberen Belvedere bietet die neu eingerichtete Lounge Besucher*innen Platz zum Verweilen in einer ruhigen, entspannten Atmosphäre. Die von Sascha Reichstein spezifisch für den Raum entwickelte Gestaltung basiert auf dem modularen System Variants, das die Künstlerin 2019 entworfen hat. Es nutzt die atmosphärischen, haptischen und lärmmindernden Eigenschaften von Textilien, um Räume harmonischer und angenehmer zu gestalten. In der Farbgebung der Sitz- und Wandelemente hat sich Reichstein von einem Werk der Sammlung, Gustav Klimts Porträt Johanna Staude (1917/18), inspirieren lassen.
Kurator*innen: Björn Blauensteiner, Verena Gamper, Sabine Grabner, Arnika Groenewald-Schmidt, Maike Hohn, Alexander Klee, Harald Krejci, Georg Lechner, Katharina Lovecky, Franz Smola, Luisa Ziaja
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