Vortrag im Weltkulturen Museum Frankfurt: Welche Rolle spielt die Bildung im Prozess der Entkolonisierung?

 

Hubertus von Bramnitz und pia

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Eines der zentralen Probleme der Kritischen Theorie im Allgemeinen – und des Postkolonialismus, der Queer Theory und des Feminismus im Besonderen – ist die schwierige Frage, warum Menschen sich mit ihrer eigenen Unterwerfung abfinden. Woran liegt es, dass wir uns etwas wünschen, das unserem Eigeninteresse derart entgegensteht?

 

 

Eine wichtige Erkenntnis der postkolonialen Kritik besagt, dass es beim Kolonialismus nicht nur um die Eroberung geografischer Territorien, sondern vor allem um Unterwerfung geht. Angesichts anhaltender sozialer Ungerechtigkeit und Imperialismus in der postkolonialen Welt bleibt die Frage: Wie lassen sich Herrschaftsstrukturen neu konfigurieren?

María do Mar Castro Varela und Nikita Dhawan vertreten die Auffassung, daß politische und ökonomische Transformationen durch eine ästhetische Bildung flankiert werden müssen, die einen „epistemischen Wandel“ zugunsten einer nicht-hegemonialen Zukunft erleichtern kann. Am Freitag, 27. Juni, 19 Uhr, halten sie einen Vortrag mit dem Titel "Die Kunst der Entkolonisierung: Zwang, Wunsch und Bildung" im Weltkulturen Labor, Schaumainkai37.

María do Mar Castro Varela ist Professorin an der Alice Salomon Hochschule Berlin und hielt zuletzt Vorlesungen an der Zürcher Hochschule der Künste. Sie war Maria-Göppert-Gastprofessorin an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg. Weitere Gastaufenthalte: Institute for International Law and the Humanities, University of Melbourne (Australien), Universidad de La Laguna, Teneriffa (Spanien); Pursan National University (Südkorea). Veröffentlichungen (Auswahl): „Ist Integration nötig? Eine Streitschrift“ (2013); „Unzeitgemäße Utopien. Migrantinnen zwischen Selbsterfindung und gelehrter Hoffnung“ (2007); „Postkoloniale Theorie. Eine kritische Einführung (gemeinsam mit Nikita Dhawan) (2., überarb. Auflage 2014).

Nikita Dhawan ist Juniorprofessorin für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Gender/Postkoloniale Studien im Rahmen des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität in Frankfurt. Gastaufenthalte: Universität von Costa Rica; Institute for International Law and the Humanities, University of Melbourne (Australien); „Program of Critical Theory“, University of California, Berkeley (USA); Universidad de La Laguna, Teneriffa (Spanien); Pusan National University (Südkorea); und an der Columbia University, New York (USA). Repräsentative Veröffentlichungen: „Impossible Speech: On the Politics of Silence and Violence“ (2007); „Decolonizing Enlightenment: Transnational Justice, Human Rights and Democracy in a Postcolonial World“ (Hrsg., 2014).

 

INFO:

Der Vortrag wird in englischer Sprache gehalten. Der Eintritt kostet fünf Euro, ermäßigt 2,50 Euro.

 

FOTO: Museum