Wilhelm I. von Württemberg als Sammler und Förderer der Künste in der Staatsgalerie Stuttgart

 

Felicitas Schubert

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Anläßlich des 150. Todestages Wilhelms I. von Württemberg am 25. Juni erinnert die Staatsgalerie Stuttgart mit mehr als 100 Exponaten an die „königliche Sammellust“ dieses Förderers der Künste.

 

Als Regent gab er dem jungen Königreich Württemberg eine historische Identität; seine vielfältigen Initiativen als Sammler und Mäzen sind dagegen weitgehend in Vergessenheit geraten.

 

Die Bestände des 1843 eröffneten »Museums der Bildenden Künste«, der heutigen Staatsgalerie, wurden durch Kunstwerke aus königlichem Besitz sowie durch seine persönlichen Schenkungen vergrößert. Zudem schenkte der König jedes Jahr anlässlich seines Geburtstages am 27. September ein Kunstwerk und war dem Museum zeitlebens eng verbunden. So kaufte Wilhelm I. 1852 in Venedig die 250 Gemälde umfassende Sammlung »Barbini-Breganze«, deren Meisterwerke heute den Kernbestand der italienischen Barockmalerei der Staatsgalerie Stuttgart bilden. Diese königlichen Schenkungen, nahezu vollständig in der Sammlung der Staatsgalerie, werden nun nach Jahrzehnten erstmals wieder der Öffentlichkeit präsentiert.

 

Wilhelms privater Kunstgeschmack hingegen zeigte sich besonders in seinen Schlössern Rosenstein und Wilhelma: Er förderte zeitgenössische Künstler und begeisterte sich für die Orientmalerei. Die Wilhelma ließ er als »Alhambra am Neckar« errichten und sammelte exklusive Gemälde mit orientalischen Themen. Mit dem Ende der Monarchie 1918 wird diese über 600 Objekte umfassende Privatsammlung durch mehrere Versteigerungen in alle Welt zerstreut. Für die Ausstellung kehren nun zentrale Werke dieser königlichen Sammlung für kurze Zeit nach Stuttgart zurück.

 

 

INFO:

 

Das umfangreiche Rahmenprogramm und eine Kooperation mit der Wilhelma laden die Besucher dazu ein, sich auch vor Ort auf die Spuren König Wilhelms I. zu begeben. Ein reich bebilderter Katalog mit rund 200 Seiten (29,90 Euro im Museumsshop) mit Beiträgen von Christofer Conrad, Sandra-Kristin Diefenthaler, Birgit Langhanke, Patricia Peschel und Dirk Zimmermann begleitet die Ausstellung.

 

Eine Ausstellung der Staatsgalerie Stuttgart in Zusammenarbeit mit den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg.

 

Bildnachweis des Fotos:

Pietro Tenerani, Amor, der Venus einen Dorn ziehend (Detail), 1839-1841, Carraramarmor, 98 x 159 x 67 cm, Staatsgalerie Stuttgart, Leihgabe der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg seit 2009