Neue Ausstellung im Frankfurter Museum für Moderne Kunst (MMK) eröffnet

 

Robert Matta und pia

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Es ist einfach so, daß es im MMK Schlag auf Schlag geht. Da ist nicht immer leicht, den Überblick zu behalten, zumal die dritte museale Dependace kurz vor der Eröffnung steht. Diesmal geht es um eine personale Schau.

 

Mit raumgreifenden Installationen aus glänzenden Edelstahlgefäßen, seinen Skulpturen aus Unmengen von abgenutztem Geschirr und anderen Gegenständen aus dem indischen Alltag wurde Subodh Gupta international bekannt. Das MMK Museum für Moderne Kunst widmet ihm mit „Everything is Inside“ vom 12. September bis 18. Januar im MMK 1 die bislang umfassendste Einzelpräsentation in Europa mit Skulpturen, Gemälden, Videos und performativen Arbeiten aus all seinen Werkphasen.

 

Zwei große Installationen und eine performative Arbeit hat Subodh Gupta eigens für die Ausstellung im MMK neu entwickelt. Die Überblicksschau baut auf einer Retrospektive auf, die im letzten Jahr in der National Gallery of Modern Art in Neu-Delhi präsentiert wurde. Eröffnet wurde die Ausstellung am Donnerstagabend, 11. September, 19 Uhr.

 

In den Arbeiten von Subodh Gupta spiegelt sich die aktuelle Situation Indiens wider: eine Gesellschaft, die von enormen Transformationsprozessen infolge des rasanten wirtschaftlichen Aufschwungs der letzten Jahrzehnte gezeichnet ist. Zugleich ist die alltägliche Lebenspraxis der indischen Bevölkerung nach wie vor von traditionellen Wertvorstellungen, Spiritualität und religiösem Glauben geprägt. Anhand vermeintlich unbedeutender Alltagsobjekte spürt Gupta diesen unterschiedlichen Entwicklungen nach.

 

Die Materialien, die Gupta für seine Arbeiten verwendet, stehen jedoch nicht nur mit gesellschaftspolitischen Aspekten in einem Zusammenhang. Sie sind auch tief mit seiner persönlichen Biografie verbunden – vom Aufwachsen in einer Kleinstadt im Nordosten Indiens über die persönliche und professionelle Entwicklung in Neu-Delhi, bis hin zu einer Karriere als international erfolgreicher und global tätiger Künstler. Materialien wie Kuhdung, Lehm, Jute, Holz, Bronze, Marmor oder Edelstahl sind aufgeladen mit Bedeutungen, die auf Guptas eigene familiäre, persönliche und spirituelle Erfahrungen und Weltvorstellungen zurückgehen.

 

Subodh Gupta ist einer der signifikantesten Künstler in Indien: Er zeichnet ein vielschichtiges Bild dieses Landes, indem er das dortige Leben mit Bezügen zur indischen Vergangenheit und zur internationalen Moderne einfängt. Er zeigt uns eine Alltagsrealität, die auf der einen Seite durch Prozesse der Globalisierung und Modernisierung und auf der anderen Seite von Tradition und Religion geprägt ist. Im Zentrum seiner Arbeit stehen Fragestellungen, die das Lokale in einen globalen Kontext setzen und universale Werte und Symbole in den Blick nehmen“, sagt MMK Direktorin Susanne Gaensheimer.