Friedrich Loos – Ein Ku?nstlerleben zwischen Wien, Rom und dem Norden im Belvedere in Wien

 

Anna von Stillmark

 

Wien (Weltexpresso) - Salzburg, Wien und Klosterneuburg, Rom, Bremen, Kiel und schließlich die Landstriche rund um Oslo. So lauten die wichtigsten Stationen auf dem bewegten Lebensweg eines Künstlers, den man als Europäer im besten Sinne des Wortes bezeichnen kann: Friedrich Loos, den man auf keinen Fall mit dem heute sehr viel bekannteren Adolf Loos, der als Architekt das neue Wien um und nach 1900 baute.

 

Zu Unrecht war Friedrich Loos bald in Vergessenheit geraten, jetzt steht der vielseitige Maler erstmals im Mittelpunkt einer monografischen Ausstellung. Die Schau beeindruckt durch grandiose Panoramen, heroische Bergwelten, intime Idyllen und imposante Ruinen. Sie entführt ihre Betrachter in eine längst vergangene Welt und lädt ein, den detailgenauen und doch so poetischen Künstler neu zu entdecken.

 

Mit der Ausstellung Friedrich Loos – Ein Künstlerleben zwischen Wien, Rom und dem Norden präsentiert das Belvedere im Rahmen der Meisterwerke im Fokus einen zu Unrecht wenig bekannten Künstler. Dieses Ausstellungsformat ist keine umfassende Schau, sondern beglückt und überzeugt dadurch, daß man durch die Auswahl die künstlerische Handschrift des jeweiligen Malers oder Zeichners oder Bildhauers sinnlich wahrnehmen kann.

 

In Graz geboren und an der Wiener Akademie der Künste ausgebildet, verschreibt sich Friedrich Loos (1797–1890) früh der Landschaftsmalerei. Der Durchbruch gelingt ihm in Salzburg, wohin es ihn als Mitarbeiter am berühmten, heute noch bestehenden großen Rundpanorama der Stadt zieht - oben im Bild -  und wo er zum Landschaftsmaler reift. Weitere Stationen seines Lebens sind Wien und Klosterneuburg, Rom und schließlich Kiel, wo er bleibt. Dazwischen gibt es aber ein ständiges Reiseleben, wobei die Staffelei dabei ist. Es war dann Kiel der heimatliche Hafen, wo das Ehepaar Loos ab Ende 1855 zu Hause war. Eine lange Zeit, denn der Künstler starb hochbetagt erst 1890 in Norddeutschland. Von hier aus unternahm er dann die letzte große Norwegenreise. Stets ist es die weit gesehene, panoramatische Landschaft, die ihn fasziniert und die er in seinen Bildern meisterhaft wiederzugeben versteht.

 

Anhand von ca. 30 Gemälden, darunter Hauptwerke wie der Blick vom Bisamberg auf Wien, das aus fünf Gemälden bestehende Panorama di Roma antica und die Ansicht der Domruine von Hamar in Norwegen, wird der Lebensweg dieses wahrhaft „europäischen“ Künstlers nachgezeichnet.

 

 

INFO:

Die Ausstellung ist bis 12. Juli 2015 im Oberen Belvedere zu sehen.

EXPERTENFÜHRUNG | OBERES BELVEDERE

Friedrich Loos – der weite Blick

Stadt- und Landschaftsansichten waren seine Spezialität. Bis heute wird Friedrich Loos vor allem für seine Panoramabilder geschätzt. In ihnen verschmilzt größte topografische Genauigkeit mit einer poetischen Darstellung des Gesehenen. Kurator Rolf H. Johannsen bringt Ihnen diesen zu Unrecht fast vergessenen Virtuosen näher und begleitet Sie anhand ausgewählter Schlüsselwerke durch alle Phasen seines Schaffens.

Freitag, 17. April, 16.30 Uhr