Diavortrag von Gerald Domenig im Museum Moderner Kunst Frankfurt am 16. April

 

Roman Herzig und pia

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Im Rahmen der Ausstellung „Gerald Domenig. Ausstellungsvorbereitung“ (bis 31. Mai 2015) hält der Künstler am Donnerstag, 16. April, um 19 Uhr im MMK 1 einen Diavortrag mit dem Titel „Schusswaffe rettet Schauspieler vor dem Ertrinken“. Domenig wird sich darin insbesondere dem Verhältnis zwischen Fotografie und Text widmen.

 

Zentrale Fragen sind für ihn: Wo ist der Text? Befindet er sich neben dem Foto, unter dem Foto oder hinter dem Foto? Was ist dieser Text eigentlich? Wie kann man diesen Text denken oder über ihn sprechen? In welchem Verhältnis dazu steht die Bildbeschreibung und welche Bedeutung kommt ihr zu? Wie lässt sich Schrift und Fotografie überhaupt zusammendenken?

 

Fragestellungen wie diese sind in seiner Ausstellung wiederzufinden, die eine Auswahl von 100 Fotografien und 144 Zeichnungen zeigt. In den Werken finden sich zahlreiche Textfragmente, Schriftzüge und Wortspiele sowie bekannte Slogans aus der Werbung und Magazinen. „Die Erzählung steckt schon im Foto drin“, sagt Gerald Domenig. In dem Vortrag wird er Arbeiten anderer Künstler miteinbeziehen, die er ins Verhältnis zu seinem eigenen Schaffen setzt. Ebenso wird er sich mit Beispielen aus der Literatur auseinandersetzen.

 

In seinen Fotografien untersucht Domenig die Veränderung, die das Motiv durch die Fotokamera erfährt. Das Motiv muss dabei nicht spektakulär sein, sondern für den Künstler das Potential haben, in ein Bild verwandelbar zu sein. Was Domenig an Fotoabzügen, Drucken und Lichtbildern interessiert, spielt er auch in seinen Zeichnungen durch: Das Verhältnis von Linie und Fläche, von Flächen zueinander, die Abstufungen von Grautönen, das Kippen der Tiefe in die Fläche. Alles das wird auch in den Zeichnungen entwickelt und getestet. In dieser Hinsicht können Domenigs Zeichnungen geradezu im traditionellen Sinn als Vorzeichnungen angesehen werden. Die Ordnung der zahlreichen Arbeiten befindet sich in einem permanenten Stadium einer Ausstellungsvorbereitung. Dazu arbeitet der Künstler während des laufenden Ausstellungsbetriebs regelmäßig an der Sortierung seiner Zeichnungen weiter. Bis zum Ende der Ausstellung wird sich herausstellen, ob der Prozess des Ordnens abgeschlossen werden kann.

 

Domenig studierte von 1972 bis 1973 an der Kunstakademie in Düsseldorf und von 1974 bis 1978 an der Städelschule in Frankfurt am Main. Seine bevorzugten Medien sind die Bleistiftzeichnung und die Fotografie. 1976 initiierte Gerald Domenig die Fotografie an der Städelschule und hatte auf nachfolgende Studentengenerationen als Künstler und Fotograf großen Einfluss. Kasper König lud ihn 1988 zusammen mit Franz West für eine Doppelausstellung in den Portikus ein.

 

 

 

INFO:

 

Diavortrag von Gerald Domenig im Museum Moderner Kunst Frankfurt im Rahmen der Ausstellung „Gerald Domenig. Ausstellungsvorbereitung“ (bis 31. Mai 2015) am 16. April, um 19 Uhr im MMK 1