Klimt/Schiele/Kokoschka und die Frauen“ bis 28. Februar in Wien, Unteres Belvedere

 

Anna von Stillmark

 

Wien (Weltexpresso) – Zugegeben. Jedes Wochenende lohnt sich in Wien. Wer aber für diese Maler schwärmt, die zur vorletzten Jahrhundertwende schon so aufgestellt waren, wie es Heutige für das Modernste überhaupt halten, die sollten die Führungen zur Klimt/Schiele/Kokoschka-Ausstellung am Wochenende 23. und 24. Januar auf keinen Fall versäumen.

 

Führungen, das heißt dann ja nur, noch intensiver etwas zu erleben, was schon mit den eigenen Augen ein Genuß, eine Erschütterung, ein Erlebnis ist. Jeder echte Kunstliebhaber weiß, daß man Ausstellungen mehrmals besuchen kann, besuchen sollte, weil sich einem immer neue Aspekte auftun. Die Ausstellung um die Drei, die Frauen verehrten, sie malten, ihnen unter die Haut krochen, ihr Innerstes bloßlegten, diese Drei werden diesmal konfrontiert mit dem, was sich seit damals langsam aber kontinuierlich veränderte: das Frauenbild und mit dem Bild die Frauen, die sich als selbständige Wesen zu begreifen lernten. Nicht, daß es solche Frauen nicht zu allen Zeiten der Welt gegeben hätte. Das schon. Aber als breite Bewegung, die in den Demokratisierungsprozeß der Länder und Völker einmündete, war sie vor allem Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts lautstark und auch auf der Leinwand wahrnehmbar.

 

Mit hochkarätigen Leihgaben aus aller Welt stellt die Ausstellung Klimt/Schiele/Kokoschka und die Frauen die beginnende Emanzipationsbewegung in Wien um 1900 mit dem damaligen Frauenbild in der Kunst in einen spannungsreichen Dialog. Begleitet wird die Schau von einem facettenreichen Rahmenprogramm, das die Persönlichkeiten der Künstler, ihre Werke und die Aktualität der damals heftig diskutierten Frauenfrage genauer unter die Lupe nimmt.

 

Es beginnt mit einem Film, den man hier noch nicht kennt.

 

 

 

Noah Saavedra & Valerie Pachner:

Tod und Mädchen

 

Die Hauptdarsteller des neuen Films Egon Schiele lesen aus Gedichten und Briefen des Künstlers, dessen Gedankenwelt von leidenschaftlicher Auseinandersetzung mit Leben und Tod, Vergänglichkeit, Liebe und Erotik geprägt war.

 

UNTERES BELVEDERE

Sonntag, 24. Jänner, 18 Uhr

18 Uhr: Sektempfang

18.30 Uhr: Einführung durch Vizedirektor Alfred Weidinger, Klimt-Experte & Kurator der Ausstellung

18.45 Uhr: Lesung

 

Lesung inkl. Sektempfang & Ausstellungsbesuch: € 29,–

Freunde des Belvedere: € 25,–

Ausstellungsbesuch bis 28. Februar 2016 einmalig möglich

Dauer: 1,5 Stunden | Anmeldung

 

Der Erlös der Veranstaltung kommt dem Belvedere Learning Center für Kinder und Jugendliche zugute.

 

 

Aber auch der Mittwoch der nächsten Woche ist attraktiv, vor allem für Mütter und Väter mit Kindern

 

 

 

MIT BABY IM MUSEUM | UNTERES BELVEDERE

Klimt/Schiele/Kokoschka und die Frauen

 

Sie genießen jede Sekunde als frischgebackene Eltern und wünschen sich doch ein wenig Zeit für eigene Interessen? Im Belvedere geht das kinderleicht. Bei einer inspirierenden Führung erleben Sie Höhepunkte aus der Welt der Kunst. Weil gut schlafen und essen für Ihre Kleinen (0 bis 1 Jahr) wichtig ist, legen wir viel Wert auf eine entspannte Atmosphäre. Stillmöglichkeiten, Fläschchenwärmer und Wickeltisch stehen zur Verfügung; Ihr Kinderwagen kann natürlich mitgenommen werden.

 

Mittwoch, 27. Jänner, 10.30 Uhr

4,– (exkl. Ticket) | Dauer: 1 Stunde | Anmeldung

 

 

 

THEMENFÜHRUNG | UNTERES BELVEDERE

Das ewig Weibliche zieht uns hinan

 

Sittlichkeit, Prüderie und moralische Tabus: Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein bestimmten sie das Zusammenleben zwischen Mann und Frau. Die einschneidende Revolution bahnte sich in Wien um 1900 an, als sich Erotik hier zu einer umfassenden Größe entwickelte. In diesem Zyklus erfahren Sie, welch hohen Anteil Gustav Klimt, Egon Schiele und Oskar Kokoschka am Ausbruch dieses sexuellen Vulkans jeweils hatten.

 

Egon Schiele. Wenn Erotik und Angst verschmelzen

Mittwoch, 27. Jänner, 18 Uhr

Teilnahme kostenlos mit gültigem Ticket

Dauer: 1 Stunde | Anmeldung

 

www.belvedere.at