NERO. Kaiser, Künstler und Tyrann,  Ausstellunge vom 14. Mai bis 18. Oktober in Trier, Teil 2

Lona Berlin

Geprägt von Pizza Napoli, Spagetti Bolognese oder Tiramisu dürfen wir uns heute jener Generation  zuordnen, die bereits von Kindheit an die Köstlichkeiten der italienischen Küche erfahren konnte. Wen wundert es, wenn in so manchem Haushalt die italienische Kost vorbehaltlos integriert, die Verbundenheit mit unseren römischen Vorfahren käsedick besiegelt ist?


Doch,  wie war sie wirklich, die römische Koch- und Küchenwelt? Was verbindet uns heute noch mit jener italienischen Esskultur, deren Ursprung bis weit in die Tiefen der römischen Antike vor über 2000 Jahre reicht?


Bereits in den Zeiten vor Pasta, Tomate & Co. barg die römische Küche eine Vielfalt an Nahrungsmitteln und Speisen, welche auch heute noch unseren Speiseplan bereichern und oftmals  die richtige Würze geben.


Mut zum Würzen war der Leitspruch der römischen Küche. Es artete zeitweise in Speisen aus, deren Konsistenz und Inhalt durch die würzige Zubereitung nicht mehr erkennbar war. Ob Knoblauch, Koriander, Mohnsamen oder Origanum, ob gedünsteter Fisch oder Hülsenfrucht, für den Koch der Antike war der höchste Lohn, wenn der Gast die einzelnen Zutaten schwer oder gar nicht mehr erraten konnte.
Unterstützung fand der Kochende im Garum, einer äußerst würzigen Fischsauce, die aus Salz, Fisch und verschiedensten Kräutern bestehend über Monate hinweg angesetzt und dann abgesiebt wurde. Wegen ihres penetranten Geruchs war das Ansetzen der Soße oftmals innerhalb der Siedlungen nicht erlaubt.


Wäre diese Vorgehensweise für uns heutzutage eher ein Grund, den Koch nebst Restaurant zu wechseln, finden wir im herkömmlichen römischen Fladenbrot schon eher unsere italienische Verbundenheit wieder: Entstanden aus Puls, einem mit Kräutern oder Gemüse verfeinerten Getreidebrei, der über Jahrhunderte hinweg als Hauptbestandteil der täglichen Mahlzeiten galt.  Anfangs nur getrocknet, später gebacken setzte sich das Dinkel-, Weizen- oder auch Hirsebrot als Essensbeilage in nahezu allen Gesellschaftsschichten durch.
Überdies brachten uns die Römer eine äußerste beliebte und raffinierte Koch- und Garmethode mit: Den Römertopf. Bis heute millionenfach gekauft und genutzt basiert die Garmethode auf der jahrtausendealten Technik,  Fleisch mit Lehm zu umhüllen und dann im Feuer sanft zu braten. Schon seit babylonischen Zeiten wurde im Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris der Ton genutzt um Fleisch und Gemüse zu garen und die Speisen im offenen Feuer vor der Asche zu schützen. Zur Perfektion entwickelten die Römer das Garen im eigenen Saft. Durch den Topf aus Ton konnten Sie
Gemüse, Fisch und Fleisch köstlich und oft zusammen zubereiten.

Wer jetzt „Geschmack“ an der römischen Antike bekommen hat, dem sei die Ausstellung „Nero – Kaiser, Künstler und Tyrann“  empfohlen, die in diesem Jahr  in Trier stattfinden wird und über deren Eröffnung wir ebenfalls berichten werden.


Trier – das Zentrum der Antike - war einst die größte römische Metropole nördlich der Alpen. In der antiken Kaiserresidenz ist die Römerzeit so authentisch erlebbar wie an keinem anderen Ort in Deutschland. 1986 verlieh die UNESCO der Stadt wegen ihrer  herausragenden römischen Baudenkmäler den Titel UNESCO-Welterbe.


Vom 14. Mai bis 16. Oktober 2016 verwandeln Kunstwerke von Weltrang Trier in eine „Schatzkammer auf Zeit“.  Wertvolle Leihgaben führender Museen locken Kulturreisende aus der ganzen Welt zu einem Besuch an die Mosel.

 

Foto: (c) CAB-Artis


Info: www.nero-ausstellung.de