"Impressionismus: Sensation und Inspiration“ in der Eremitage Amsterdam

 

Felicitas Schubert

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) -  Am Wochenende ist die Impressionistenausstellung aus dem europäischen Osten im Westen Europas, in Amsterdam, eröffnet worden. Daß die Russen im 19. Jahrhundert ausgiebig die französischen Weltkünstler sammelten, haben vor vielen vielen Jahren auch herausragende Ausstellungen in Essen und anderswo gezeigt. Nun geht es um Werke aus der Eremitage in St. Petersburg, die in Amsterdam mit dem Ausstellungsort Eremitage sowieso eine holländische Niederlassung haben.

 

So sind es in der Hauptsache einmal Spitzenwerke der Pioniere, wie Claude Monet Pierre-Auguste Renoir, Alfred Sisley und Camille Pissaro, der für sich abgelehnt hätte, Impressionist zu sein, dessen Nachahmer aber ausgewiesene Impressionisten wurden. Allerdings ist die Ausstellung keine, die nur die gängigen Impressionisten berücksichtigt. Im Titel der Ausstellung liest man, daß es auch um „Inspiration“ geht. Das kann sich einmal auswirken auf die Nachfolger der Impressionisten, die in dieser Ausstellung auch Platz haben. Aber es kann auch um die Inspiration gehen, die die Impressionisten von anderen erhielten. Das gilt für die überaus einflußreichen französischen Künstler, wie Eugène Delacroix und Jean-León Gèrome, die vielen Künstlern zum Vorfahren wurden.

 

Auf diese, die dennoch wie Delacroix die Moderne begründen, wirken die Impressionisten als „Sensation“. Das ist heute anders, da wirken die Impressionisten für viele Besucher beruhigend als diejenigen, die noch schön malten, bevor die Kunst die Menschen zerstückelte oder ihnen grüne Nasen oder gar kein Gesicht mehr malte. Deshalb haben Ausstellungen, die den Titel „Impressionismus“ oder die Namen „Monet“ oder „Renoir“ im Titel tragen, immer einen starken Besucherandrang. Nun kann man die impressionistischen Werke – Gemälde, Zeichnungen und Plastiken - aus Petersburg zusätzlich als mythisch aufgeladen empfinden, denn anders als die Bilder aus Westeuropa, die entweder in hiesigen Ausstellungen zu sehen waren oder die man in Frankreich in jedem Museum findet, sind die dortigen Bildern hier unbekannt, nur über die Literatur sichtbar – es sei denn, man fährt direkt nach St. Petersburg, was man aber nach dem Ende der Ausstellung machen sollte, wenn es die Impressionisten wären, die einen in die schöne russische Ostseestadt ziehen.

 

Bis 13. Januar 2013

 

www.hermitage.nl