2017 präsentiert das Paderborner Diözesanmuseum Rom als Sehnsuchtsort des Nordens

Felicitas Schubert

Paderborn/Rom (Weltexpresso) - Es war eine erfolgreiche Reise! Das Team des Diözesanmuseums Paderborn hat ein Jahr vor Eröffnung der großen Ausstellung „WUNDER ROMs – Die Antiken des Vatikan im Blick des Nordens“ (30.03.-13.08.2017) die Ewige Stadt besucht. Beim Treffen mit den Direktoren der Musei Capitolini und der Vatikanischen Museen ging es um hochrangige Leihgaben.

In den Blick genommen wurden so außergewöhnliche Stücke wie ein Bronzeglobus aus dem 1. Jahrhundert. Diese hohl gegossene Metallkugel bekrönte einst einen Obelisken, der im Zirkus des Nero stand, dort wo Apostel Petrus den Märtyrertod fand. Heute erhebt sich an dieser Stelle der Petersdom. Der Obelisk mit seiner Bekrönung war Ziel abertausender von Pilgern, die seit dem Mittelalter die Stätte des Petrusmartyriums besuchten. Außerdem galt er als mythischer Ort, denn der Legende zufolge barg jener Globus an seiner Spitze die Asche Julius‘ Caesars.

Dass dieses römische Wunder vom kommenden März an in Paderborn zu sehen sein wird, – u.a. gemeinsam mit dem Kopf einer konstantinischen Kolossalstatue des 4. Jahrhunderts sowie kostbaren Reliquiaren des frühen Mittelalters und einer antiken Statue, die einst Johann Wolfgang von Goethe bezauberte – wird nach den jetzigen Leihverhandlungen immer wahrscheinlicher. „Wir sind glücklich und dankbar, dass die Ausleihe solch bedeutender und charismatischer Objekte möglich wird“, freut sich der Direktor des Paderborner Diözesanmuseums Christoph Stiegemann. „Dass unsere Sondierungsgespräche so überaus ermutigend verlaufen sind, verdanken wir der langjährigen und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit den römischen und vatikanischen Museen.“

 

Sehnsuchtsort und Pilgerziel

Rom ist ein Sehnsuchtsort, ein Pilgerziel und seit Jahrhunderten eine Inspirationsquelle für Philosophen, Literaten und bildende Künstler. Die einzigartigen Antiken-Sammlungen des Vatikan faszinieren Besucher/innen aus aller Welt. Die Paderborner Ausstellung will erlebbar machen, welche Wirkung diese Meisterwerke auf das Schaffen der Künstler nordwärts der Alpen – etwa in Frankreich oder Deutschland – hatten. Dabei schlagen die Kuratoren einen Bogen vom Mittelalter bis zur Gegenwart.

 

Ein grandioser Blick ins „Allerheiligste“

Die letzte Abteilung der Ausstellung wird die Arbeiten des zeitgenössischen Münchener Foto- und Videokünstler Christoph Brech zeigen. 2015 hat er eine grandiose Bildserie geschaffen, mit der er die vatikanischen Sammlungen durch eigene künstlerische Schöpfungen neu interpretiert.

 

Foto:  Wurde Johann Wolfgang von Goethe einst zum Verkauf angeboten: Statue der sog. „Ballerina di Goethe“, Vatikanische Museen, Rom © Diözesanmuseum Paderborn