Traum und Wahnsinn in einer Ausstellung vom 20. März bis zum 18. Juni 2017 im Goethe-Museum Frankfurt

Felicitas Schubert

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Das Bild ist weltbekannt, auch seinen Maler kennen noch viele, daß es aber in Frankfurt und noch dazu im Goethe-Museum hängt, das wissen sehr viel weniger. Beobachten kann man das immer, wenn die Besucher auf einmal vor ihm stehen, die Stirne runzelen, weil sie es kennen, den Zusammenhang aber erst herausfinden müssen.


Johann Heinrich Füsslis unheimliches Gemälde „Der Nachtmahr“ (1790/91), ein Glanzstück des Frankfurter Goethe-Museums, steht jetzt im Zentrum der Schau, die sich mit dem Thema „Traum und Wahnsinn“ der Nachtseite der Psyche zuwendet. Füssli verbindet in seinem „Nachtmahr“ Motive aus Kunst, Literatur, Mythos, Volksglauben und Medizin mit eigenen Obsessionen; so wird die bizarre Figuration zu einer zeitlosen Projektionsfläche für Alptraum, Vision, Erotik, Schauer und Wahn. Bis heute ist die Faszinationskraft des Bildes ungebrochen.
 

Erstmals wird anhand von mehr als 150 Exponaten – Gemälden, Zeichnungen, Graphiken, Büchern und Filmen – die Entstehungsgeschichte des Bildes beleuchtet und seine Rezeption in den unterschiedlichen Medien verfolgt. Welch lebhaftes Echo der „Nachtmahr“ gerade in der Karikatur findet, beweist eine Fülle satirischer Blätter. Ein Großteil stammt aus dem Wilhelm Busch – Deutschen Museum für Karikatur und Zeichenkunst Hannover, dem Kooperationspartner der Ausstellung (dort in zweiter Station vom 22. Juli bis zum 15. Oktober 2017 zu sehen). Von Füsslis „Nachtmahr“ wird der Bogen zur Schauerromantik geschlagen, zu Polidoris „The Vampyre“, Mary Shelleys „Frankenstein“, Nodiers „Smarra“, E.T.A. Hoffmanns „Sandmann" oder Maupassants „Horla“. Für die Auseinandersetzung der Moderne mit Füssli steht insbesondere Horst Janssens Radierungsfolge „Alp“. Die cineastische Adaption dokumentieren Filmausschnitte von Murnaus „Nosferatu“ bis hin zum „Nachtmahr“ von Akiz (2015).

Foto: Füsslis Nachtmahr (c) Goethe-Museum

Info:

Die Ausstellungseröffnung am Sonntag, 19. März 2017, um 11 Uhr, im Haus am Dom, Domplatz 3, 60311 Frankfurt am Main

 Öffnungszeiten: Montag bis Samstag, 10.00-18.00 Uhr, Sonn- und Feiertage, 10.00-17.30 Uhr

Abweichende Zeiten: 14.04. (Karfreitag) geschlossen; 06.06. (Wäldchestag) 10.00-13.00 Uhr