Susanne Sonntag
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Im Rahmen eines Informationsabends im Zentrums für Psychotherapie der Goethe-Universität Frankfurt erhalten Interessierte sowie Betroffene die Möglichkeit, sich allgemein über das Thema Trauer zu informieren. Neben einer allgemeinen Einführung werden mögliche Risikofaktoren, mögliche Folgen sowie auch Behandlungsmöglichkeiten vorgestellt. Dabei soll auch näher auf eine mögliche Behandlung im Rahmen der Studie „PROGRID“ (die Abkürzung steht für „Prolonged Grief Disorder“, dem englischen Ausdruck für Anhaltende Trauerstörung) eingegangen werden.
Der Vortrag wird von der Studienkoordinatorin M.Sc. Octavia Harrison gehalten. Sie behandelt auch selbst Betroffene im Rahmen der Studie.
Vortrag und Informationsabend
Donnerstag, den 28.03.2019, von 18.30 bis 20 Uhr in den Räumlichkeiten des Zentrums für Psychotherapie der Goethe-Universität. Raum 408, 4. Stock, Varrentrappstraße 40-42, 60486 Frankfurt.
Zum Hintergrund: Alle Menschen machen im Laufe ihres Lebens die Erfahrung, dass ein geliebter Mensch stirbt. Obwohl Trauer meist individuell erlebt wird, ähneln sich die Reaktionen auf den Verlust einer geliebten Person bei den meisten Menschen. Die Hinterbliebenen erfahren nach dem Verlust einer Bezugsperson oftmals eine große Sehnsucht, die jedoch nach einigen Wochen und Monaten wieder abnimmt. Den Betroffenen fällt es dann wieder leichter, Alltagsaktivitäten nachzugehen und soziale Kontakte zu pflegen Trauer stellt somit einen zwar schmerzlichen, aber auch natürlichen Prozess im Leben dar. Allerdings gibt es Menschen, die besonders lange und intensiv unter dem Verlust leiden und dadurch anhaltend in ihrer Lebensführung beeinträchtigt sind. Studien gehen davon aus, dass etwa fünf Prozent der Trauernden eine sogenannte „Anhaltende Trauerstörung“ entwickeln. Kernsymptome der Anhaltenden Trauerstörung sind eine intensive Sehnsucht nach bzw. Beschäftigung mit der verstorbenen Person, begleitet von starken Gefühlen wie Schmerz, Wehmut, Trauer oder auch Schuldgefühlen. Betroffenen fällt es zudem oft schwer, den Tod der geliebten Person zu akzeptieren.
Bereits seit Juni 2017 bietet das Zentrum für Psychotherapie im Rahmen der Studie „PROGRID“ Betroffenen zwei verschiedene Therapieprogramme zur Behandlung Anhaltender Trauer an. Bei beiden Therapieprogrammen handelt es sich um Einzeltherapien, die aus 20 wöchentlich stattfindenden Sitzungen bestehen. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen. Die erste Behandlungsform konzentriert sich dabei insbesondere auf die Trauer selbst, während die zweite Behandlungsform insbesondere die durch Trauer verursachten Schwierigkeiten im Alltag näher betrachtet.
Die Studie, die nicht nur in Frankfurt, sondern auch an drei weiteren Standorten in Deutschland durchgeführt wird (Marburg, Ingolstadt & Leipzig), wird von der renommierten Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. Bisher konnten bereits einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Studie aufgenommen werden und erste Therapien erfolgreich abgeschlossen werden.
„Wir freuen uns sehr, dass sich bereits viele Betroffene bei uns gemeldet haben und wir ihnen so haben weiterhelfen können, denn oft sind Betroffene bereits länger auf der Suche nach einem passenden therapeutischen Angebot, was den Leidensdruck nur weiter erhöht“, berichtet Privatdozentin Dr. Regina Steil, Leiterin der Studie in Frankfurt, Abteilung Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Goethe-Universität. „Wir sind jedoch weiterhin auf der Suche nach Teilnehmerinnen und Teilnehmern und hoffen so weiteren Betroffenen helfen zu können“. Gesucht werden weiterhin Betroffene aus dem Rhein-Main-Gebiet, die zwischen 18 und 75 Jahren alt sind und aktuell keine weitere Psychotherapie in Anspruch nehmen. Die Studie läuft bis 2021.
Foto:
© https://de.123rf.com
Vortrag und Informationsabend
Donnerstag, den 28.03.2019, von 18.30 bis 20 Uhr in den Räumlichkeiten des Zentrums für Psychotherapie der Goethe-Universität. Raum 408, 4. Stock, Varrentrappstraße 40-42, 60486 Frankfurt.
Zum Hintergrund: Alle Menschen machen im Laufe ihres Lebens die Erfahrung, dass ein geliebter Mensch stirbt. Obwohl Trauer meist individuell erlebt wird, ähneln sich die Reaktionen auf den Verlust einer geliebten Person bei den meisten Menschen. Die Hinterbliebenen erfahren nach dem Verlust einer Bezugsperson oftmals eine große Sehnsucht, die jedoch nach einigen Wochen und Monaten wieder abnimmt. Den Betroffenen fällt es dann wieder leichter, Alltagsaktivitäten nachzugehen und soziale Kontakte zu pflegen Trauer stellt somit einen zwar schmerzlichen, aber auch natürlichen Prozess im Leben dar. Allerdings gibt es Menschen, die besonders lange und intensiv unter dem Verlust leiden und dadurch anhaltend in ihrer Lebensführung beeinträchtigt sind. Studien gehen davon aus, dass etwa fünf Prozent der Trauernden eine sogenannte „Anhaltende Trauerstörung“ entwickeln. Kernsymptome der Anhaltenden Trauerstörung sind eine intensive Sehnsucht nach bzw. Beschäftigung mit der verstorbenen Person, begleitet von starken Gefühlen wie Schmerz, Wehmut, Trauer oder auch Schuldgefühlen. Betroffenen fällt es zudem oft schwer, den Tod der geliebten Person zu akzeptieren.
Bereits seit Juni 2017 bietet das Zentrum für Psychotherapie im Rahmen der Studie „PROGRID“ Betroffenen zwei verschiedene Therapieprogramme zur Behandlung Anhaltender Trauer an. Bei beiden Therapieprogrammen handelt es sich um Einzeltherapien, die aus 20 wöchentlich stattfindenden Sitzungen bestehen. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen. Die erste Behandlungsform konzentriert sich dabei insbesondere auf die Trauer selbst, während die zweite Behandlungsform insbesondere die durch Trauer verursachten Schwierigkeiten im Alltag näher betrachtet.
Die Studie, die nicht nur in Frankfurt, sondern auch an drei weiteren Standorten in Deutschland durchgeführt wird (Marburg, Ingolstadt & Leipzig), wird von der renommierten Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. Bisher konnten bereits einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Studie aufgenommen werden und erste Therapien erfolgreich abgeschlossen werden.
„Wir freuen uns sehr, dass sich bereits viele Betroffene bei uns gemeldet haben und wir ihnen so haben weiterhelfen können, denn oft sind Betroffene bereits länger auf der Suche nach einem passenden therapeutischen Angebot, was den Leidensdruck nur weiter erhöht“, berichtet Privatdozentin Dr. Regina Steil, Leiterin der Studie in Frankfurt, Abteilung Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Goethe-Universität. „Wir sind jedoch weiterhin auf der Suche nach Teilnehmerinnen und Teilnehmern und hoffen so weiteren Betroffenen helfen zu können“. Gesucht werden weiterhin Betroffene aus dem Rhein-Main-Gebiet, die zwischen 18 und 75 Jahren alt sind und aktuell keine weitere Psychotherapie in Anspruch nehmen. Die Studie läuft bis 2021.
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