Iris GT. Schmidt
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Der Tag des Offenen Denkmals am Sonntag 8. September 2019 lud ein, sich am Luftbrückendenkmal auf dem Frankfurter Flughafen alles um rund 70 Jahre dieser unvergessenen eindrucksvollen Aktion in Erinnerung zu rufen.
Von 09:30 Uhr bis 18:00 Uhr könnten kleine und große Besucher hautnah einen Eindruck vom Innenleben der beiden Original-Flugzeuge vermittelt bekommen. Einmal in der „Douglas DC 47 Dakota“, Baujahr 1944 sitzen! Was für ein Erlebnis war das! Sonst rauscht man auf der Autobahn 5, nahe Zeppelinheim, immer nur in einigen Sekunden im Auto vorbei und nimmt die Erinnerung der Luftbrücke nur flüchtig wahr!
Außerdem gab es Original Army Jeeps zu bestaunen und eine Crew in Original Uniformen. Die Besucher versetzen sich unwillkürlich in die Zeit der damaligen Luftbrücke. Auch Elvis Presley Fans kamen auf ihre Kosten, denn aus Friedberg, wo der King of Rock'n Roll seinerzeit stationiert war, gab es eine Riesenüberraschung, denn ein blau-weißer Ford "Skyliner " im erstklassigen Zustand krönte diesen Event. Wer an die überlebenswichtigen CARE-Pakete dachte, konnte Original Pakete mit seinerzeitigem Inhalt bestaunen. Herschey's Chocolate Bars waren, besonders bei den Kindern, ein buchstäblicher Renner!
Authentische Bücher, Gedenkmünzen und Souvenir-Scheine konnten erworben werden. Für das leibliche Wohl und Getränke sorgten die Luftbrücken-Mitglieder zur Stärkung mit selbstgebackenem leckeren Kuchen und Getränken. Alles kostenfrei. Jedoch freute sich das glänzende Sparschwein über die Fütterung in Form von Spenden!
Erfahrungsberichte „Life“ lieferten Zeitzeugen, z. B. Vera Mitschrich, genannt „Candygirl“. Sie war zu der Zeit als kleines Mädchen eines der Kinder, das damals Hershey-Schokolade, Kaugummi und andere Süßigkeiten für die Kinder aus luftiger Höhe in kleinen Fallschirmen aus luftiger Höhe abbekam. "Teilweise mussten wir in die Bäume erklettern um die süßen Köstlichkeiten vorsichtig herunterzuholen und zu verteilen", erzählte sie.
Die wunderschöne Idee, Kindern in dieser schweren Zeit ein Stück „Himmel“ zu schenken, stammte von dem noch unter uns weilenden 98-jährigen Gail S. Halverson, der sich glücklich schätzt, einer dieser Piloten gewesen zu sein, die es schafften, diese enorme Logistikleistung mit seinen britischen und französischen Kameraden „geschultert“ zu haben. Zum 70-jährigen Gedenken dieses wohl nie vergessenen Ereignisses, ließ es sich der „Candybomber“, wie Gail S. Halvorsen noch heute genannt wird, nicht nehmen, in Begleitung seiner Familie persönlich auf der Airbase in Wiesbaden Erbenheim, dabei zu sein, um mitzufeiern. Mit einem spitzbübischen Lachen erzählte er bei der Gelegenheit im Intercity Hotel beim Dinner mit dem Verein Luftbrücke Berlin-Frankfurt, u.a. dass er seinerzeit sofort einsatzbereit sein konnte, da bekannt war, dass er „nur“ Seven Up“ anstelle „harter“ Getränke zu sich nahm und man ihn somit auch Tag und Nacht jederzeit bitten konnte, als Flugkapitän einzuspringen. Dabei vergaß er die Candy/Schokolade für „seine Kinder“ nie.
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Diese mutige Aktion zur Rettung Berlins wird nie vergessen werden. Die Erinnerung daran lebte auch in dieser Veranstaltung weiter.
Versäumen Sie nicht einen Besuch am Luftbrückendenkmal am Sonntag, den 8. September 2019 zum bundesweiten „Tag des Offenen Denkmals“ zu kommen. Der Verein „Luftbrücke-Frankfurt-Berlin“ unter Leitung von Norbert Kandzorra, stellvertretend mit den engagierten Mitgliedern, in Zusammenarbeit mit der Flughafenbetreibergesellschaft FRAPORT, laden alle interessierten Fans der Luftfahrt recht herzlich zu diesem einmaligen Event am Rande des Frankfurter Flughafens ein.