Der LiveTicker+++ berichtet laufend über Entwicklungen rund um das Coronavirus: Fälle in Israel in 10 Tagen verdreifacht
Redaktion tachles
Tel Aviv (Weltexpresso) - MONTAG, 05. Juli 2021: 10.00 Uhr: Verminderte Wirksamkeit gegen Delta
Im Zuge der rasanten Ausbreitung der neuen Delta-Variante, warnen Forscher der Hebräischen Universität Jerusalem (HU) vor einer neuen Infektionswelle in Israel, und fordern neue Massnahmen um dieser entgegenzuwirken.
Laut dem HU-Forschungsteam zeige der Impfstoff von Biontech/Pfizer gegen Delta Wirksamkeit, jedoch sei er deutlich ineffektiver. Während das Vakzin zu 90 Prozent gegen die Alpha-Variante schützt, soll es bei der Delta-Variante lediglich 60 bis 80 Prozent der Infektionen verhindern.
Aus einer Studie des führenden israelischen Virologen Gili Regev-Yochay geht hervor, dass im Falle einer Infektion mit der Delta-Variante nach einer Impfung, weniger als halb so viele Antikörper produziert werden. Dennoch zeige der Impfstoff bei der neusten Mutation eine deutliche Antikörperreaktion, und sei daher auch bei der Delta-Variante weitestgehend wirksam.
Laut dem Forschungsteam, könne es aufgrund von Delta in den nächsten zwei Wochen in Israel 1000 Neuinfektionen pro Tag geben. Zurzeit liegt die Zahl der täglichen Neuinfektionen bei 300. Kommende Woche soll das israelische Corona-Kabinett neue Schutzmaßnahmen beschließen.
Am Sonntag diskutierte das Gesundheitsministerium bei einem Treffen über die Verabreichung einer dritten Impfdosis und Auffrischungsimpfungen für ältere und gefährdete Personen. (Blick)
FREITAG, 02. Juli 2021
15.35 Uhr
Fälle in 10 Tagen verdreifacht
Das israelische Gesundheitsministerium teilte am Donnerstag mit, dass das Land voraussichtlich innerhalb einer Woche täglich mit 600 neuen Coronavirus-Fällen konfrontiert sein wird und dass diese Zahl in 10 Tagen auf 1000 steigen wird, da sich die Delta-Variante weiterhin im ganzen Land ausbreitet.
Am Mittwoch verzeichnete Israel einen weiteren Anstieg der täglichen Covid-Infektionen, wobei 307 Personen positiv getestet wurden. Bei 58 Prozent dieser bestätigten Fälle handele es sich jedoch um ungeimpfte Personen.
Am Vortag erreichte Israel einen Dreimonats-Höchststand für tägliche Neuinfektionen, wobei 293 Personen positiv auf das Virus getestet wurden.
Derzeit sind in Israel 54 Menschen Aufgrund einer Infektion im Krankenhaus, 29 Personen befinden sich in einem ernsthaften Zustand. Dies stellt einem leichten Anstieg seit Mittwoch dar.
Israel hat auch einen Drei-Monats-Rekord bei der Zahl der Geimpften gebrochen. Am Dienstag erhielten 16.321 die erste Impfung und 3.453 die zweite – die höchste Zahl seit dem 17. März. Die steigenden Impfraten sind darauf zurückzuführen, dass die Regierung mehr Israelis – insbesondere Jugendliche – dazu ermutigt, sich impfen zu lassen.
Laut Experten sind Versuche, die Einreise von Mutationen nach Israel über den internationalen Flughafen Ben-Gurion einzudämmen, aufgrund der steigenden Fälle innerhalb des Landes, vergeblich.
Inzwischen wurde die nördliche Stadt Pardes Hanna-Karkur als Gemeinde mit einer moderaten Infektionsrate bezeichnet. Auch das Tel Aviver Viertel Ramat Hahayal wurde als solches eingestuft.
Ramle, Herzliya und Modi'in gelten ebenfalls noch als Orte mit moderaten Infektionsraten, aber vorerst führt die Klassifizierung nicht zu weiteren Einschränkungen für das Gebiet.
MITTWOCH, 30. Juni 2021
10.30 Uhr
Rabbiner befürworten Impfkampagne
Zwei bedeutende israelische Haredi-Orthodoxe Rabbiner sprachen sich laut «The Jerusalem Post», für die Impfung Aller ab 12 Jahren gegen das Coronavirus aus.
Rabbi Chaim Kanievsky, der als «Fürst der Tora» bekannt ist, und Rabbi Gershon Edelstein, genehmigten die Ankündigung in einer Nachricht, die von Kanievskys Leibarzt Meshulam Hart in einer israelischen Haredi-Orthodoxen Zeitung gedruckt wurde. Die Ankündigung erfolgt zu einem Zeitpunkt in dem Israel aufgrund der ansteckenderen Delta-Variante, mit einer Zunahme von Coronavirus-Fällen zu kämpfen hat.
Die Rabbiner sagten, dass jeder geimpft werden sollte, um sowohl weitere Todesfälle durch das Virus, als auch zusätzliche Schliessungen von Yeshivas durch die Regierung zu verhindern.
Obwohl Kanievsky sich konsequent für Impfungen ausgesprochen hat, machten ihn seine unterschiedlichen Empfehlungen an das Haredi-Schulsystem während des Höhepunkts der Pandemie zu einer polarisierenden Figur. Kanievsky sagte zeitweise, die Yeshivas sollten nicht geschlossen werden, selbst als Regierungsbeamte die Schliessung aller Schulen angeordnet hatten, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Kanievsky wurde sogar in Eretz Nehederet, einer israelischen Sketch-Comedy-Show, als der eigentliche Premierminister Israels dargestellt.
Die orthodoxe Haredi-Gemeinde in Israel war eine der am stärksten vom Virus betroffenen Gemeinschaften des Landes. Einem Bericht zufolge starb einer von 73 Haredi über 65 Jahren im ersten Jahr der Pandemie an dem Coronavirus.
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