
Klaus Jürgen Schmidt
Norddeutschland (Weltexpresso) – „Es ist machbar, Frau und Herr Nachbar!“ sagten die Betreiber der „Kultur-Mühle“ im niedersächsischen Blenhorst, und die Nachbarn kamen, schrieben sich in eine Liste ein, machten die erforderlichen Corona-Tests, schafften mitgebrachte Speisen und Getränke in die Küche, und dann ging es los beim Kooperationspartner von „Trommeln im Elfenbeinturm“, in einer Mühle, in der immer mal wieder getrommelt, gesungen, musiziert und erzählt werden wird.
Die erste Erwähnung einer Blenhorster Mühle im Landkreis Nienburg findet sich um 1550. Ihr wurde 1769 eine Ölmühle angegliedert. Diese wurde 1780 zur Kornmühle umgebaut. Damals trieben zwei oberschlächtige hölzerne Wasserräder mit einem Durchmesser von ca. 3,50 Meter jeweils die Säge- und Getreidemühle an. ...
Zu viel Geschichte? Na, die hatte es musikalisch in die Mühle geschafft:
Lutz Sauer und Band spielten seinen „Gesche Gottfried Blues“:
Am 21. April 1831, um 8 Uhr morgens starb in Bremen eine Frau, die gerade wieder Aufmerksamkeit in einem neuen Kinofilm erlangt. Damals sahen 35.000 Menschen live zu. Im Archiv findet sich diese Annonce einer Bremer Zeitung:
„Am Domshof Nr. 13 ist noch ein Zimmer für 24 Personen zur Ansicht der Hinrichtung zu vermieten.“
Es war das vorletzte Mal, dass auf dem Bremer Domshof ein Schafott errichtet wurde. Das letzte Mal stand dort,147 Jahre später, erneut ein Schafott, diesmal errichtet im Auftrag Radio Bremens. 1978 drehte Karl Fruchtmann den Fernsehfilm „Gesche Gottfried“ – die Giftmörderin dargestellt von Sabine Sinjen. Und zuvor hatte schon Rainer-Werner Fassbinder unter dem Titel „Bremer Freiheit“ ein Theaterstück und einen Film geschaffen.
Das Lied in der Blenhorster Wassermühle:
Text & Interpret: Lutz Sauer
Melodie: inspiriert von St. James Infirmary































