WELT Corona-Update
Hamburg (Weltexpresso) - „Wir werden mit einem Anstieg der Fallzahlen im Herbst und Winter rechnen müssen", das sagte der Virologe Hendrik Streeck (im Foto) am Freitag im Gespräch mit Tatjana Ohm. Doch könne niemand vorhersagen, mit welcher Corona-Variante man es dann zu tun bekäme oder ob sich möglicherweise auch noch eine Grippewelle hinzumische.
Wichtig sei es nun, „eine bessere Datenlage zu schaffen, um das Infektionsgeschehen besser zu monitoren", also zu verfolgen. „Wir müssen auch wieder ein Augenmerk auf vulnerable Gruppen haben", betonte Streeck – also etwa Personen in Alten- und Pflegeheimen. Die Gruppen bräuchten auch zum Winter hin erneut besonderen Schutz.
Zudem sei die aktuelle „Diskussion um die Masken etwas Wichtiges. Wir sind ja mitten in der Evaluation des Infektionsschutzgesetzes", so Streeck weiter. Damit bezog er sich auf die Auswertung, die im Juni vorgelegt werden soll, von der wir Ihnen oben im Newsletter berichtet haben. Warum Streeck weder „Team Buschmann" noch „Team Lauterbach" ist, das erklärt der Virologe hier in diesem Video.
DER BLICK AUF DIE ANDEREN
Quelle: Alejandro Ernesto/dpa
Die bei vielen Urlaubern beliebten Philippinen erleichtern die Einreise für internationale Touristen: Die bisher verpflichtenden Coronatests – meist PCR-Tests – vor der Abreise entfallen von kommender Woche an (ab dem 30. Mai) für internationale Reisende, wie die nationale Task Force am Freitag mitteilte.
Voraussetzung sei künftig, dass die erwachsenen Gäste mindestens eine Booster-Impfung erhalten haben. 12- bis 17-Jährige brauchen nur eine vollständige Immunisierung ohne Booster vorzuweisen, Unter-12-Jährige sind von den Regelungen ausgenommen. Ungeimpfte müssen weiterhin einen PCR-Test machen, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Die zuletzt geforderte und häufig kostspielige Reiseschutzversicherung sei nicht mehr notwendig, teilte die Task Force zusätzlich mit. Für die Philippinen ist das eine schnelle Lockerung: Erst seit Februar dürfen vollständig geimpfte Touristen überhaupt wieder einreisen, vorher war das zwei Jahre lang nicht möglich.
Zwischen dem 10. Februar, als erstmals für Touristen gelockert wurde, und dem 25. Mai haben nach Angaben der Tourismusbehörde mehr als 517.000 Urlauber die Philippinen besucht. Die meisten von ihnen kamen aus den USA, gefolgt von Südkorea, Kanada, Australien, Großbritannien und Japan. Die Philippinen mit etwa 110 Millionen Einwohnern waren lange eines der am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder in der Region. Insgesamt wurden bislang rund 3,7 Millionen Fälle verzeichnet, mehr als 60.000 Menschen starben in Verbindung mit Covid-19. Für die meisten Teile des Landes gilt derzeit die niedrigste Alarmstufe.
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DER LICHTBLICK
Quelle: picture alliance / Ingo Wagner/dpa
Der deutsche Ärztetag ist an diesem Freitag zu Ende gegangen – und die Ärzteschaft plädiert dafür, Kinder und Jugendliche mehr in den Fokus zu rücken. „Wir wissen heute, welche enormen Schäden die Schul- und Kita-Schließungen, diese monatelange Isolation durch die Kontaktbeschränkungen bei Kindern und Jugendlichen angerichtet haben“, sagte Bundesärztekammer-Präsident Klaus Reinhardt. Die Folgen seien beispielsweise Zukunftsängste, erhöhter Leistungsdruck, Vereinsamung – aber auch Spannungen in den Familien. Mit Blick auf den Herbst und mögliche neue Virusvarianten fügte Reinhardt hinzu: „Wir müssen Strategien entwickeln, um Kitas und Schulen offenzuhalten und den Heranwachsenden auf diese Weise ein weitgehend normales Leben ermöglichen.“ Die Delegierten des Ärztetages forderten die Einrichtung eines Expertenrates, um konkrete Maßnahmen für die Bundes- und Landesebene zu entwickeln.
Foto:
©Welt