Medizinstudierende organisieren kostenfreie Sprechstunde für nicht Krankenversicherte

 

Eric Fischling und pia

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Im Rahmen eines Pressetermins erläuterten die Gesundheitsdezernentin Rosemarie Heilig, der Studiendekan Klinik des Fachbereichs Medizin der Goethe-Universität Frankfurt, Robert Sader, und der Leiter des Gesundheitsamtes, René Gottschalk, gemeinsam mit den studentischen Akteuren das deutschlandweit einmalige Konzept.



Am Dienstag, 17. Juni, starten die Medizinstudierenden der Goethe-Universität unter Leitung ihres Studiendekans die bisher deutschlandweit erste von Studierenden organisierte Sprechstunde für alle nicht Krankenversicherten in Frankfurt. Die Sprechstunde wird zunächst jeden Dienstag von 17 bis 19 Uhr in den Räumlichkeiten des Gesundheitsamtes in der Breite Gasse 28 stattfinden.

Die Studierenden, allesamt im klinischen Abschnitt des Medizinstudiums, übernehmen wichtige organisatorische und ärztliche Aufgaben und werden dabei von erfahrenen Ärzten angeleitet und supervidiert. Robert Sader, der gemeinsam mit den Studierenden fast drei Jahre an der Umsetzung des Projektes arbeitete, freut sich: „Das Projekt ist inzwischen als sogenanntes Klinisches Wahlfach fest in die Lehre eingebunden und die Teilnahme ist prinzipiell für jeden interessierten und sozial engagierten Studierenden möglich.“

Ziel des Projektes ist es, allen nicht krankenversicherten Patienten eine kostenfreie und qualitativ hochwertige medizinische Basisversorgung zu ermöglichen und dabei gleichzeitig den Medizinstudierenden die Gelegenheit zu geben, praktische Erfahrungen zu sammeln, aber auch, sie für Themen wie Migration und Gesundheit zu sensibilisieren.

Das Projekt, das sich Studentische Poliklinik nennt (kurz: StuPoli) orientiert sich am Modell der „Student Run Free Clinics“ in den USA. Dort sind solche Sprechstunden mittlerweile fester Bestandteil der praktischen Ausbildung angehender Ärzte und werden sowohl von den Patienten, als auch von den Studierenden sehr geschätzt.

Anschubfinanziert wird das Projekt des Fachbereichs Medizin der Goethe-Universität über Lehrverbesserungsmittel und weitere Spendengelder, wie zum Beispiel der „Wilhelm und Maria Kirmser-Stiftung“. Als Partner für vergünstigte Medikamente und medizinisches Verbrauchsmaterial konnte eine Frankfurter Apotheke gewonnen werden, das Gesundheitsamt der Stadt Frankfurt unterstützt durch Räume und Logistik.

Bei der Gesundheitsdezernentin löste die Projektidee sofort Begeisterung aus. „Das innovative Konzept der Studentischen Poliklinik für nicht Krankenversicherte verdient die größtmögliche Unterstützung. Schön, dass einem erfolgreichen Start der Sprechstunde bei uns in Frankfurt nichts mehr im Wege steht“, freut sich Rosemarie Heilig.