Archäologin mit Eduard-Anthes-Preis des Landes Hessen ausgezeichnet

 

Robert Matta

 

Wiesbaden (Weltexpresso) - Wissenschaftsminister Boris Rhein zeichnete gestern die Archäologin Eveline Saal aus Linz am Rhein mit dem Eduard-Anthes-Preis aus. Die 38- Jährige ist die 15. Preisträgerin, die die mit 7.500 Euro dotierte Auszeichnung erhält. Die Jury honoriert mit dem Preis ihre an der Philipps-Universität Marburg entstandene Dissertation aus dem Jahr 2012.

Darin zieht Eveline Saal anhand eines 1990 entdeckten merowingischen Gräberfelds in Rhens, Rückschlüsse auf die mittelalterliche Chronologie und Siedlungsgeschichte an Mittelrhein und unterer Mosel. In ihrer Arbeit publiziert die Preisträgerin nicht nur die Funde und Befunde aus dem 7./8. Jahrhundert nach Christus, sondern entwickelt aus den verschiedensten Grabbeigaben wie Glas- und Tongefäßen, Schmuck und Waffen auch die Siedlungsgeschichte des Moselmündungsgebietes am Übergang von der Merowinger- zur Karolingerzeit.

 

Wissenschaftsminister Boris Rhein: „Ich gratuliere der diesjährigen Preisträgerin ganz herzlich für ihre erbrachte Leistung. Wissenschaft, Forschung und Lehre in Hessen sind der Motor für Innovation und damit für die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit unseres Landes. Ich freue mich sehr, dass der wissenschaftliche Nachwuchs an unseren Universitäten solche Ergebnisse liefert. Das spricht für die Leistungsfähigkeit unserer Hochschulen und die Leistungsbereitschaft der Forscherinnen und Forscher.“

 

Mit dem Eduard-Anthes-Preis zeichnen die Stifter alle zwei Jahre die herausragende Dissertation eines jungen Wissenschaftlers aus, die sich mit historischen Fragen des deutschen Mittelgebirgsraumes auseinandersetzt. Er ist nach dem hessischen Archäologen Eduard Anthes (1859 - 1922) benannt, der sich intensiv mit der regionalen Vor- und Frühgeschichte beschäftigte und 1909 der erste hauptberufliche ‚Denkmalpfleger für Altertümer‘ war. Die Preisverleihung ist mit einem Kolloquium verbunden, bei dem Wissenschaftler über neue archäologische Untersuchungen und ihre Ergebnisse im Mittelgebirgsraum berichten.

 

„Es ist wichtig, das reiche kulturelle Erbe unseres Landes nicht nur zu bewahren, sondern es auch weiterhin zu erforschen. Das Wissenschaftsministerium leistet gerne seinen Beitrag dazu, den Nachwuchs zu fördern. Der Eduard-Anthes-Preis ist eine sinnvolle Investition und zugleich Anreiz im Wettbewerb um die klügsten Köpfe“, erklärte Wissenschaftsminister Boris Rhein abschließend.