des letzten Kriegministers von Österreich-Ungarn, Serie 1. Weltkrieg, Teil 13

 

Günther Winckel

 

Wien (Weltexpresso) – Im Rahmen des Gedenkens des Ersten Weltkrieges und seiner immer noch währenden historischen Aufarbeitung, die auch in Österreich Früchte trägt, erwarb die Österreichische Nationalbibliothek vor kurzem einen Teilnachlaß von Rudolf Stöger-Steiner. Rudolf Freiherr Stöger-Steiner von Steinstätten (1861–1921) war k. u. k. Generaloberst und ab April 1917 letzter Kriegsminister Österreich-Ungarns.

 

 

Zwar erlangte die Armee unter seiner Führung die höchste Truppenstärke, am verlustreichen Ende des Ersten Weltkriegs und dem Zerfall der Habsburgermonarchie änderte dies allerdings nichts mehr. Anfang November 1918 legte er sein Amt nieder und starb wenige Jahre später in Graz.

 

Zu dem umfangreichen Konvolut gehören Tagebücher von Stöger-Steiner aus den Jahren 1916 bis 1920, eine kleine Sammlung von Fotografien sowie ein umfangreicher Bestand von Akten vor allem aus den Jahren 1917 bis 1918. Sie enthalten neben zahlreichen Unterlagen zur Organisation der Armee einige Berichte von Vertrauenspersonen aus Berlin und dem Reichstag.

 

Bemerkenswert sind Dokumente und Akten zu Hans Kelsen: Der bedeutende Rechtsgelehrte und Architekt der österreichischen Bundesverfassung von 1920 war von Stöger-Steiner als Rechtsberater ins Kriegsministerium berufen worden.


Der Teilnachlass Stöger-Steiners kann online über den Katalog der Österreichischen Nationalbibliothek (Link zu Quicksearch) aufgerufen werden.

 

Foto: Tagebucheintrag zum 26. Juli 1919: Otto Bauer tritt als Staatssekretär des Äußeren ab