WHO erklärt den Ebolaausbruch zum internationalen Gesundheitsnotfall

 

Gerhard Wiedemann und pia

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat letzte Woche die Ebolaepidemie in Westafrika zu einer gesundheitlichen Notlage von internationaler Tragweite erklärt. Das Ausmaß der Epidemie, die Schwere der Erkrankung und die Notwendigkeit länderübergreifender Anstrengungen zur Eindämmung der Epidemie haben die WHO zu diesem Schritt bewogen.



Es ist nach der Influenzapandemie 2009 und dem Polioausbruch im Mai 2014 das dritte Mal innerhalb von 5 Jahren, dass die WHO eine solche gesundheitliche Notlage ausruft.



Wir hätten früher, wenn wir nicht gerade nach Afrika fliegen wollten, darüber weggelesen. Ausgerechnet durch den Thriller INFERNO von Dan Brown, Lübbe Verlag, schrecken wir jedesmal auf, wenn die drei Buchstaben WHO auftauchen. Die meisten wissen, daß es sich dabei um die Weltgesundheitsorganisation handelt. Ausgangspunkt für die Verbrechen und den zum Verbrecher werdenden Täter, war nämlich, daß sich dieser aus konkreter Furcht vor der Überbevölkerung der Erde an die WHO gewandt hatte, denn er hatte einen Vorschlag, auf welche Weise eine neue Art von Geburtenkontrolle stattfinden könnte, nämlich durch Unfruchtbarmachen mittels eines Virus. Da die WHO dies ablehnt, wird der Mann zum Terroristen und setzt den Virus frei, was auch Professor Langdon nicht verhindern kann. Verstehen Sie jetzt, warum wir bei jeder WHO-Meldung aufmerksam schauen. Und es lohnt, weil sich durch die Globalisierung der Welt nichts mehr irgendwo versteckt, was Virus oder sonstwie heißt.



In der jetztigen Situation mit dem Ebolaerreger ist für Deutschland wichtig, ob sich auch für die deutsche Bevölkerung eine gesundheitliche Bedrohung ergibt? Das Risiko einer Einschleppung von Ebola durch den internationalen Flugverkehr ist durch die WHO-Erklärung nicht gestiegen. Auch wenn Einzelerkrankungen an Ebola in Deutschland nicht ausgeschlossen werden können, ist das Gesundheitssystem so leistungsfähig, dass diese Patienten ohne Gefährdung des medizinischen Personals beziehungsweise der Bevölkerung behandelt werden könnten. Eine Ausbreitung von Ebola in Deutschland ist nicht zu befürchten.

Die Einstufung der Ebolaepidemie zu einem internationalen gesundheitlichen Notfall durch die WHO erfordert aber internationale koordinierte Reaktionen.

In den von der Epidemie betroffenen Ländern werden Passagiere vor Ausreise befragt und untersucht. Zusätzlich wird das Gesundheitsamt am Frankfurter Flughafen sämtliche Passagiere aus diesen Ländern, die direkt in Frankfurtlanden, umfassend über Ebola, die typischen Symptomen und gegebenenfalls erforderliche Maßnahmen informieren. Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es Direktflüge aus Nigeria nach Frankfurt. Sollte ein Passagier während des Fluges an verdächtigen Krankheitssymptomen erkranken, so wird der Patient direkt in der Universitätsklinik unter strenger Isolation untersucht und behandelt. Die direkten Kontaktpersonen kommen bis zum Ergebnis der Untersuchungen in Quarantäne.

„Auf solche Situationen ist das Kompetenzzentrum für hochansteckende, lebensbedrohliche Erkrankungen am Gesundheitsamt Frankfurt, gemeinsam mit der Universitätsklinik, dem Hochsicherheitslabor in Marburg und der Frankfurter Berufsfeuerwehr seit vielen Jahren vorbereitet“, sagt die Gesundheitsdezernentin der Stadt Frankfurt, Rosemarie Heilig.