Fusion ab Januar 2015 auf beiden Jahreshauptversammlungen in Frankfurt beschlossen sowie Politikberatung zu Rohstoffen, Trinkwasser und Energie

 

Manfred Schröder

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Die Deutsche Gesellschaft für Geowissenschaften (DGG) und die Geologische Vereinigung (GV) haben auf ihren Jahreshauptversammlungen in Frankfurt den Zusammenschluss zu einer einzigen großen Gesellschaft beschlossen. Ab Januar 2015 firmieren sie unter dem Namen Deutsche Geologische Gesellschaft – Geologische Vereinigung (DGGV).

 

Durch die Fusion möchten die Geologen ihre Expertise verstärkt in die Politikberatung einbringen. Themen sind die Verfügbarkeit von Rohstoffen, Energie und Trinkwasser sowie die Entsorgung radioaktiver und sonstiger toxischer Abfälle. Uns fällt dabei natürlich sofort die gegenwärtige Diskussion um Fracking ein, die in Deutschland anders diskutiert wird als in den USA.

 

Mit den zunehmenden Anforderungen an Geologeninnen und Geologen wächst auch die Notwendigkeit, über Fachgrenzen hinweg zusammenzuwachsen“, erläutert Prof. Gernold Zulauf vom Institut für Geowissenschaften der Goethe-Universität. Probleme, zu deren Lösung die Geologen grundlegend beitragen können, gehen weit über die Naturwissenschaften hinaus: die Auswirkungen des Klimawandels, der Verlust fruchtbarer Böden und landwirtschaftlichen Potenzials, die Ernährung der wachsenden Erdbevölkerung, sowie Fragen der Bevölkerungsmigration. Klimawandel, Naturkatastrophen, Umweltschutz und Megacitys werden inzwischen als globale Probleme mit ungeheuren ökologischen und ökonomischen Implikationen wahrgenommen, denen sich die Geologen in zunehmendem Maße stellen müssen.

 

Heute versteht sich die Geologie im geowissenschaftlichen Kanon als Systemwissenschaft, die das komplexe Erdsystem einschließlich der Wechselwirkungen mit dem Menschen erforscht“, so Zulauf, „Dabei schlägt sie nicht selten Brücken zu und zwischen den benachbarten geowissenschaftlichen Disziplinen wie Geophysik, Mineralogie oder Paläontologie.“

 

Die neue Gesellschaft wird ihren Sitz in Berlin haben und nahezu 4000 Mitglieder aller geologischen Fachrichtungen vereinigen. Sie soll über die Politikberatung hinaus Forschung, Anwendung und Lehre in den geologischen Wissenschaften national und international fördern.

 

 

Info:

 

Informationen: Prof. Gernold Zulauf, Institut für Geowissenschaften, Campus Riedberg, Tel.: (069) 798–401961

 

www.g-v.de

www.dgg.de

 

 

Hintergrundinfo:

 

Die Goethe-Universität ist eine forschungsstarke Hochschule in der europäischen Finanzmetropole Frankfurt. 2014 feiert sie ihren 100. Geburtstag. 1914 gegründet mit rein privaten Mitteln von freiheitlich orientierten Frankfurter Bürgerinnen und Bürgern fühlt sie sich als Bürgeruniversität bis heute dem Motto „Wissenschaft für die Gesellschaft“ in Forschung und Lehre verpflichtet. Viele der Frauen und Männer der ersten Stunde waren jüdische Stifter. In den letzten 100 Jahren hat die Goethe-Universität Pionierleistungen erbracht auf den Feldern der Sozial-, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften, Chemie, Quantenphysik, Hirnforschung und Arbeitsrecht. Am 1. Januar 2008 gewann sie mit der Rückkehr zu ihren historischen Wurzeln als Stiftungsuniversität ein einzigartiges Maß an Eigenständigkeit. Heute ist sie eine der zehn drittmittelstärksten und drei größten Universitäten Deutschlands mit drei Exzellenzclustern in Medizin, Lebenswissenschaften sowie Geisteswissenschaften.

 

Mehr Informationen unter www2.uni-frankfurt.de/gu100