Premiere des Adorno-Projekts im IG-Farben-Haus. 8. März, 20 Uhr

 

Susanne Sonntag

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Ausgerechnet am Frauentag, denkt man sich beim heutigen Datum, ausgerechnet Adorno. Aber andererseits ist ohne Frauen der vielgeliebte vielgescholtene Teddy, dieser Theodor Wiesengrund Adorno sowieso nicht zu haben, dem der heutige Abend gilt.

 

Spruchbänder in Seminarräumen und Flugblätter auf dem Campus: der Januar 1969, eine stürmische und wichtige Zeit in der Geschichte der Goethe-Universität Frankfurt. Regisseur Christian Franke hat im Rahmen des 100-jährigen Jubiläums der Universität einen Monolog geschrieben über die Frankfurter Schule und die Studentenbewegung, das Verhältnis von Theorie und Praxis und vor allem: Adorno.

 

Zum Hintergrund: Im Januar 1969 besetzen Studenten das Frankfurter Institut für Sozialforschung. Die Institutsleiter Theodor W. Adorno und Ludwig von Friedeburg lassen die Besetzung auflösen. Hans-Jürgen Krahl wird als einziger der Studenten angezeigt. Krahl, der „Robespierre von Bockenheim“, wie er von seinen Genossen des Sozialistischen Deutschen Studentenbunds genannt wird, ist nicht nur Cheftheoretiker der Studentenbewegung, sondern auch bester und vielversprechendster Schüler Adornos. Mit dem Einschreiten der Polizei ist der offene Bruch zwischen Lehrer und Schüler unvermeidbar.

 

Das Projekt „Wut und Gedanke“ kommt in Kooperation mit der Goethe-Universität am 8. März im IG-Farben-Haus zur Uraufführung.