Wissenschaftsminister Boris Rhein eröffnete am 5. Mai zusammen mit Universitätspräsidentin Birgitta Wolff neues Seminarhaus auf dem Campus Westend
Hans Weißhaar
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Eine Rekordbauzeit von nur zwei Jahren, errichtet in universitärer Eigenregie und im vorgesehenen Kostenrahmen – das neue Seminarhaus der Goethe-Universität hat zum Start des Sommersemesters am 13. April wie geplant seinen Betrieb aufgenommen; und es begeistert nicht nur wegen seiner spektakulären Farbgebung im Inneren und des großzügigen Raumgefühls.
Auch außen ist das vom Frankfurter Architekten Ferdinand Heide geplante Gebäude ein weiterer architektonischer Meilenstein auf dem Campus Westend: Durch die asymmetrische Verteilung und Anordnung größerer und kleinerer Fenstergruppen und spektakuläre Mauereinlässe ergibt sich eine ausgesprochen spannende Textur der honiggelben Travertin-Fassade, die man in ähnlicher Weise bereits vom 2008 eröffneten Hörsaalzentrum in der Nachbarschaft kennt.
Anlässlich der offiziellen Eröffnung am 5. Mai zeigte sich der Hessische Wissenschaftsminister Boris Rhein beeindruckt: „Hier ist ein wirklich sehr ansprechendes Gebäude entstanden, das auch durch seine Farbgestaltung im Inneren sehr heiter wirkt. Ich bin überzeugt, dass die Studierenden dieses Haus als eine echte Bereicherung für den Campus und ihren Studienalltag ansehen werden. Dass mit dem kompakten und energieoptimierten Gebäude ein weiterer Beitrag zur Verbesserung der CO2-Bilanz des Landes geleistet wird, ist dabei noch ein wichtiger Nebeneffekt.“
Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität, sagte: „Der Zuwachs an Seminarräumen ist ein Glücksfall für die Uni. In der Vergangenheit war die Raumnot zum Teil wirklich eklatant. Schön ist auch, dass unsere Bauabteilung hier unter Beweis stellen konnte, dass wir auch in Eigenregie pünktlich und im Kostenrahmen bauen können.“
Die Gebäude-Daten lassen erkennen, dass bei der Realisierung Gestaltung und Praxistauglichkeit in idealer Weise in Einklang gebracht wurden: Fast 4.200 Quadratmeter an Nutzfläche, 51 zusätzliche Seminarräume mit Flächen zwischen von 35 m² bis 144 m² lassen in Verbindung mit dem 2013 ebenfalls in universitärer Eigenregie fertiggestellten Seminarpavillon die Raumnot früherer Zeiten auf dem Campus Westend vergessen; die maximale Kapazität liegt bei fast 3.000 Personen. 11,5 Mio. Euro flossen aus dem von Bund und Ländern finanzierten Hochschulpakt 2020 in den Bau. Der Differenzbetrag zu den insgesamt rd. 23,4 Mio. Euro betragenden Gesamtkosten wurde aus QSL- und Heureka-Mitteln des Landes gedeckt. Besonders um die Verwendung der QSL-Mittel hatte es im Vorfeld intensive Diskussionen mit Studierendenvertretern gegeben. Letztlich aber befürworteten das Land und auch der Uni-Senat eine Verwendung der Mittel für ein Haus der Lehre. Das Seminarhaus war nötig geworden, um angesichts historisch hoher Studierendenzahlen an der Goethe-Universität den mit Bachelor und Master entstandenen Mehrbedarf an mittleren und kleinen Seminarräumen zu decken.
„Die Investitionen der Landesregierung lohnen sich in jeder Hinsicht und schaffen beste Rahmenbedingungen für die Hochschulen und die Studierenden. Mit dem neuen hessischen Hochschulpakt garantieren wir den Hochschulen auch für die Jahre 1016 bis 2020 Planungssicherheit und insgesamt 9 Milliarden Euro für die Hochschulfinanzierung“, erklärte Wissenschaftsminister Boris Rhein.
Daten und Fakten:
Projektleitung und –steuerung: Goethe-Universität Frankfurt, Abteilung Planen und Bauen,
Architektur: Büro Ferdinand Heide, Frankfurt,
TGA-Planer: Kofler Energies, Frankfurt,
Tragwerksplanung, Bauphysik und Raumakustik, Wärmeschutznachweis:
B+G Ingenieure Bollinger und Grohmann GmbH, Frankfurt
Kosten einschließlich technische Ausstattung: ca. 23,4 Mio. €,
Wettbewerbsentscheidung: März 2012,
Baubeginn: April 2013,
Richtfest: Dezember 2013,
Inbetriebnahme: 13. April 2015,
Nutzfläche: 4.180m²
Max. Belegungszahl: 2.820 Personen,
Seminarräume: 51 (35m² bis 144m²)
14 Seminarräume a 35 m²,
24 Seminarräume a 70 m²,
12 Seminarräume a 105 m²,
1 Seminarraum a 144 m²,
Fahrradstellplätze: 80
Möblierte Lernbereiche im Foyer: 6
Spinde: 600,
Bürofläche: 150m²,
Barrierefreier Bau mit 2 Aufzügen, Medientechnik mit festinstallierten Medienpulten in jedem Raum, strukturierte Glasfaserverkabelung, Flächendeckender WLAN, Cafe des Studentenwerks.
Internet: www.uni-frankfurt.de