4. INNOVATIONSFORUM fand an der Goethe-Universität Frankfurt statt

 

Eric Fischling

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Das fällt Außenstehenden mehr auf als denen, die im Inneren der Universität arbeiten, wie stark die Frankfurter Universität mit wirtschaftlichen Unternehmen oder gesellschaftspolitischen Gruppierungen verbunden ist, wie viele derartige Veranstaltungen, auch Preisveranstaltungen meist im Casino, dem Juwel hinter dem IG Farbenhaus der Uni, stattfinden.

 

So in der letzten Woche: Drei Innovationspreise für universitäre Gründer, ein von Handelsblatt-Herausgeber Gabor Steingart moderiertes Podium mit vier Vorstandsvorsitzenden und rund 600 Gäste, darunter Vertreter der Wirtschaft und Institutionen wie IHK und SOFFIN: Das ist die Bilanz des 4. INNOVATIONSFORUMs, das in Kooperation mit dem Handelsblatt zugunsten der Goethe-Universität stattfand. Die drei Innovationspreise im Gesamtwert von 17.000 Euro wurden von der Vereinigung von Freunden und Förderern der Goethe-Universität gestiftet.

 

Dr. Friederike Lohse, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Vereinigung von Freunden und Förderern der Goethe-Universität und Universitätspräsidentin Prof. Birgitta Wolff gratulierten den Gründern der drei Gewinner-Startups, deren Unternehmen aus dem Goethe-Unibator – der Startup-Brutstätte der Goethe-Uni – hervorgegangen sind:

 

Den mit 10.000 € dotierten 1. Preis erhielt Dr. Severin. Das Startup hat ein neuartiges Ganzkörper-Aftershave auf reiner Naturbasis entwickelt und damit bereits einen fulminanten Start auf verschiedenen Märkten geschafft. Begründet hat die Jury ihre Entscheidung mit den Worten: „Hier wurde auf ein Lifestyle-Thema gut reagiert: mit einem klugen Kosmetik-Produkt und geschicktem Marketing. Gefallen hat uns das unternehmerische Geschick, einen Trend für sich sehr erfolgreich nutzbar zu machen, d.h. bereits mit einem beachtlichen Erfolg am Markt.“ Im Unibator ist das Unternehmen von Peter Hart seit August 2014 mit dabei. Mehr zum Startup hier: http://drseverin.com/de/

 

Der mit 5000 € dotierten 2. Preis ging an SECDASH. Das junge Unternehmen bietet eine Internet-basierte Software, die eine beliebige Anzahl von Websites überwacht und dabei alle großen Content-Management-Systeme unterstützt. Die Jurybegründung: „Spätestens nach NSA ist jedem klar, dass Internet-Sicherheit ein neuer Megatrend ist. Es wird immer mehr Geld dafür ausgegeben: nicht nur von jedem von uns persönlich, sondern vor allem von Industrie und Behörden. Vor diesem Hintergrund war für uns ausschlaggebend die konsequente und zielgruppengerechte Entwicklung der Cloud-Software-Lösung durch das Gründerteam." Gründer: Patrick Helmig und Khanh Tuong, im Unibator seit Februar 2015. Mehr zum Startup hier: https://www.secdash.com/

 

MINDS-Medical erhielt den mit 2000 Euro dotierten 3. Preis. Das Startup hat es sich zum Ziel gesetzt, im Bereich Gesundheits-IT eine Optimierung und Automatisierung von Patientenabrechnungen zwischen Krankenhäusern und Krankenkassen zu erreichen. Die Jury begründete ihre Entscheidung mit den Worten: „Das Thema ist von großer Relevanz für den Gesundheitsbereich. Die maßgeschneiderte Software-Lösung, die zusammen mit dem Pilot-Krankenhaus entwickelt wird, erscheint uns Juroren vielversprechend, um sich auf dem Markt durchzusetzen und zur Zukunftssicherung der Krankenhäuser beizutragen.“ Gründer: Matthias Bay und Lukas Naab, im Unibator seit 26. April 2015. Mehr zum Startup hier: http://www.minds-medical.de/

 

Welchen wesentlichen Beitrag die Startups mit ihren Innovationen für den Markt leisten, betonten auch die Keynote-Speaker des INNOVATIONSFORUMs: Martina Koederitz, Vorsitzende der Geschäftsführung der IBM Deutschland GmbH, forderte gerade von langjährig bestehenden Unternehmen mehr Mut zur Innovation. IBM selbst arbeitet mit einem jährlichen Etat von sechs Milliarden Euro an neuen Technologien und Geschäftsfeldern. Uwe Weiss, CEO des Software-Unternehmens Blue Yonder GmbH, fordert vor allem die Stärkung der Startup-Szene und mehr Investitionsbereitschaft von Venture-Capital-Gebern. Deutsche Startups seien stark in der App-Entwicklung, ständen aber in der Softwaregrundlagen-Entwicklung hinter anderen Ländern zurück.

 

Auch das Podium zum INNOVATIONSFORUM sprach sich für mehr und konsequente Innovation aus: Gisbert Rühl, CEO des börsennotierten Stahl- und Metallhändlers Klöckner & Co SE, machte deutlich: „Auch die über 180 Jahre währende Stahlindustrie setzt auf Innovation.“ Sein Unternehmen hatte sich im Berliner Betahaus, einem Coworking-Space für junge Unternehmen, einquartiert, um nahe am Puls der innovativen Szene zu sein und hat selbst Startups zur Digitalisierung gegründet. Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender Techniker Krankenkasse, sprach über die Schwierigkeiten, trotz oft restriktiver gesetzlicher Regelungen ein innovatives und kundenfreundliches Unternehmen zu führen. Und Dr. Christoph Franz, Präsident des Verwaltungsrats der Roche Holding AG, eröffnete den etwa 600 Zuschauern: „Ich bin selbst ein Frankfurter Bub“. Sein Unternehmen arbeitet mit etwa neun Milliarden Euro Forschungsgeldern jährlich und ist stetig auf der Suche nach innovativen Ideen. Er lobte die Initiativen der Goethe-Uni für mehr Innovation. Die Deutsche Bahn AG bündelt Gründer und ihre Innovationen in Gründungslabs des Konzerns, berichtet ihr Vorstandsvorsitzender Dr. Rüdiger Grube. „Man kann sich nicht auf der Marktführerschaft ausruhen“, so sein Hinweis auch in Richtung der prämierten Unibator-Startups.

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