Aus dem Report des Bundesinstitut für Sportwissenschaft Nr. 41 im Oktober
Cordula Passow
Der Spätsommer an der Internationalen Olympischen Akademie (IOA) steht seit jeher im Zeichen des Postgraduierten-Seminars. Einmal im Jahr treffen sich im Studienzentrum unweit der Ausgrabungsstätte von Olympia junge Akademikerinnen und Akademiker aus aller Welt zum wissenschaftlichen Austausch.
Es sind die Vielfalt an Forschungsvorhaben zu olympischen Themen und die unterschiedlichen biografischen Hintergründe der Teilnehmergruppe, die diese Veranstaltung besonders auszeichnen.
Zur diesjährigen Ausgabe vom 1. bis 30. September fanden sich Doktorandinnen und Doktoranden sowie Master-Studierende aus 26 Nationen zusammen. Gemeinsam mit renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern trugen sie in Seminaren und Workshops Ergebnisse zusammen und diskutierten über offene Fragen. Von der Deutschen Olympischen Akademie (DOA) wurde Jasmin Simoneit nach Griechenland entsandt.
Die 28-Jährige steht kurz vor dem Abschluss ihres Studiums in Sport- und Eventmanagement an der Donau-Universität Krems (Österreich) und präsentierte vor Ort die Ergebnisse ihrer Magisterarbeit zum Eventmarketing im Sport am Beispiel des Skisprung-Weltcups. Als Media Coordinator des internationalen Skiverbandes FIS für das Damen-Skispringen kann Simoneit bei ihren Forschungen auf wertvolle berufliche Erfahrungen zurückgreifen. „Es waren vier inspirierende Wochen, in denen ich unheimlich viel lernen konnte. Der fachliche und persönliche Austausch hat das Seminar für mich zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht“, sagte Jasmin Simoneit.
Das Postgraduierten-Seminar setzt sich traditionell aus vier aufeinander aufbauenden Themenblöcken zusammen, die jeweils von Expertinnen und Experten geleitet und fachlich betreut werden. Zusätzlich besichtigen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verschiedene Ausgrabungsstätten, wie z. B. Epidauros, Nemea und Delphi. Neben Jasmin Simoneit stellten aus Deutschland Anna Mei Habitzreuter (TU München), Lisa te Boekhorst (DSHS Köln) und Eva Bereswill (TU Kaiserslautern) ihre Forschungsprojekte vor.
Themenschwerpunkte des 22. Postgraduierten-Seminars:
1.
Prof. Nigel B. Crowther (Kanada) / Prof. Ingomar Weiler (Österreich): Die antiken
Olympischen Spiele und ihre Philosophie
2.
Prof. Konstantinos Georgiadis (Griechenland) / Prof. Dr. Otto Schantz (Koblenz-Landau):
Die moderne Olympische Bewegung, die Wiederbelebung der Olympischen Spiele und
die Geschichte der Olympischen Spiele der Neuzeit
3.
Prof. Jean-Loup Chappelet (Schweiz) / Prof. Cameron Myler (USA) / Prof. Otmar Weiss
(Österreich): Olympische Erziehung und sozio-politische Aspekte der Olympischen Spiele
(Medien und Kommunikation, Management, Organisation und Marketing)
4.
Prof. George Karlis (Kanada) / Prof. Michael McNamee (Großbritannien) / Prof. Dimitra
Papadimitriou (Griechenland): Ethische und philosophische Themen im Olympismus und
Athletenrechte in der modernen Olympischen Bewegung